100 Genussorte Bayern

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100 Genussorte Bayern war ein 2017/2018 vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten ausgelobter Wettbewerb, um der Öffentlichkeit kulinarische Schätze und Traditionen in Bayern näher zu bringen. Aus Niederbayern haben Abensberg, Bernried, Deggendorf, der Lallinger Winkel, Passau, Regen, Ruderting, Sankt Englmar, Straubing, Stubenberg, Viechtach und Zwiesel erfolgreich an dem Wettbewerb teilgenommen und tragen infolgedessen seit März bzw. Mai 2018 den Titel „Genussort“.

Hintergrund

Im Rahmen des Wettbewerbs „100 Genussorte Bayern“ wurden zum 100-jährigen Bestehen des Freistaats besondere Orte mit eigenständiger kulinarischer Tradition gesucht. Ein umfangreicher Kriterienkatalog war die Grundlage für die Auszeichnung. Eine unabhängige Fachjury mit Vertretern aus Gastronomie, Tourismus, Landwirtschaft, Kultur, Kirche, Wissenschaft, Verbraucherschutz und Medien zeichnete für die Auswahl der Genussorte verantwortlich.

Niederbayerische Preisträger

Insgesamt wurden 100 Städte und Gemeinden mit dem Titel „Genussort“ ausgezeichnet, darunter zwölf Orte aus Niederbayern.

Abensberg

Die Region Abensberg gilt als eines der bedeutendsten Spargelanbaugebiete Deutschlands. Das königliche Gemüse wird hier bereits seit 1920 geerntet und zwar nach wie vor in Handarbeit, denn die nachwachsenden Sprossen sind leicht zu beschädigen. Als Heimatort des Abensberger Spargels stand die gesamte Kette vom Anbau, über Ernte bis hin zur regionalen Vermarktung im Fokus der Bewerbung.

Abensberg wurde bei der ersten Wettbewerbsrunde ausgezeichnet. Die Prämierung erfolgte am 5. März 2018 in München. Die Auszeichnung nahm Carolin Wohlgemuth von der Stadt Abensberg entgegen.

Bernried

Die Gemeinde Bernried hat sich das Thema Wild auf die Fahnen geschrieben. Der Hirschenstein – der Hausberg der Gemeinde – gilt als Marke für die Region mit dem namensgebenden majestätischen Rotwild. Der Hirschpark Buchet wurde zum Ausflugsziel für Familien, die Direktvermarktung der Wildprodukte und die vor Ort angebotenen kulinarischen Spezialitäten aus der Wildküche sind ein Geheimtipp Bernrieds. Zudem wird kontinuierlich am Ausbau der Themenfelder Hirsch-Jagd-Wildtiere gearbeitet.

Bernried wurde bei der zweiten Wettbewerbsrunde ausgezeichnet. Die Prämierung erfolgte am 11. Mai 2018 in Würzburg. Die Auszeichnung nahm Bürgermeister Stefan Achatz entgegen.

Deggendorf

Die Stadt Deggendorf hat sich mit einer sagenhaften Zutat beworben: dem Deggendorfer Knödel. „Deggendorf ist Deutschlands Knödelstadt“, heißt es in der Bewerbung. „Hier können Knödel in vielfältigster Form genossen werden. Als deftiges Hauptgericht – vom Klassiker Semmelknödel bis hin zu Spinat-, Kartoffel- oder Serviettenknödel – oder als süße Nachspeise. Knödel kann man in Deggendorf jedoch auch als Legende erleben, in der ein Knödelwurf zur Rettung der belagerten Stadt führte. Oder auch als Wahrzeichen. Der Knödel und die Knödelwerferin, die tapfere Heldin der Legende, sind allgegenwärtig. Sie finden sich in zahlreichen Ausprägungen in der Stadt wieder: als Knödelbrunnen im Altstadtviertel, als handgefertigte Statue, im Rahmen einer Erlebnis-Stadtführung u.v.m.“

Deggendorf wurde bei der zweiten Wettbewerbsrunde ausgezeichnet. Die Prämierung erfolgte am 11. Mai 2018 in Würzburg. Die Auszeichnung nahm der 2. Bürgermeister Günther Pammer entgegen.

Lallinger Winkel

Aufgrund des besonders milden Klimas wird der Lallinger Winkel als die Obstschüssel des Bayerischen Waldes bezeichnet. Seit Jahrhunderten wird dort erfolgreich Obstanbau betrieben. Dementsprechend prägen Streuobstwiesen die Landschaft des Lallinger Winkels, die eine große Sortenvielfalt und vor allen Dingen noch ganz alte Sorten beherbergen. Im Lallinger Winkel haben Streuobstbauern, regionale Anbieter, die örtliche Gastronomie und Imker ein Netzwerk etabliert, das die Vermarktung der Früchte fördert. Aus diesem Netzwerk hat sich die Marke „Lallinger Winkel“ entwickelt, die überregional mit dem Streuobstanbau in Verbindung gebracht wird.

Der Lallinger Winkel wurde bei der ersten Wettbewerbsrunde ausgezeichnet. Die Prämierung erfolgte am 5. März 2018 in München. Die Auszeichnung nahm der Bürgermeister von Schaufling, Robert Bauer, entgegen.

Passau

Passau war – so bestätigt es ein Auszug aus einem Pflanzeninventar von 1554 – eine der ersten Städte nördlich der Alpen, der die Kultivierung von seltenen Zitrusfrüchten gelang. Diese Tradition erlosch jedoch im 19. Jahrhundert. Erst 2009 begann die Stadtgärtnerei Passau wieder mit der Kultivierung von Zitrusfrüchten. Die Einführung der Passauer Goldpomeranze im Jahr 2015 stellt den bisherigen Höhepunkt dieser Bemühungen dar. Damit „sollte wieder an diese Tradition erinnert werden und auch daran, dass Passau über Jahrhunderte eine führende bayerische Gartenstadt gewesen ist“, heißt es in der Bewerbung. „Die Passauer Goldpomeranze hat ein historisches und ein nachhaltiges Konzept als Grundlage. Ganz selbstverständlich ist sie seitdem in den Passauer Gärten zu Hause, seit Jahren regelmäßiger Bestandteil der Küchenmeisterprüfung in Niederbayern und mit ihren goldenen Früchten zu einem neuen Wahrzeichen der Stadt Passau geworden.“

Passau wurde bei der zweiten Wettbewerbsrunde ausgezeichnet. Die Prämierung erfolgte am 11. Mai 2018 in Würzburg. Die Auszeichnung nahm der Stadträtin Sissi Geyer entgegen.

Regen

Bei seiner Bewerbung führte Regen ins Feld, dass man sich schon 1874 ganz dem Genuss verschrieben hat. Damals kochte die Hofwirtin Auguste Winkler einigen honorigen Regener Bürgern, die anlässlich des Kirchweihmontags noch zu später Stunde in ihrer Gaststube die Festivität ausklingen ließen, einen Pichelsteiner-Eintopf. Den Herren mundete das Mahl so vorzüglich, dass sie in ihrer Bierlaune die „Gesellschaft der Büchelsteiner“ aus der Taufe hoben und beschlossen, sich künftig immer am gleichen Termin das schmackhafte Gericht aus „dreyerley Fleisch vom Schwein, Rind und Kalb, dazu Erdäpfel, gelbe Rüben, Petersill, Zwiebel und Porri“ zubereiten zu lassen. Bis heute findet rund um den ersten Sonntag nach Jakobi das Pichelsteinerfest in Regen statt.

Regen wurde bei der zweiten Wettbewerbsrunde ausgezeichnet. Die Prämierung erfolgte am 11. Mai 2018 in Würzburg. Die Auszeichnung nahm Bürgermeisterin Ilse Oswald entgegen.

Ruderting

Die Gemeinde Ruderting hat sich mit zusammen mit mehreren Betrieben, darunter auch die Biobäckerei Wagner oder der Landgasthof „Zum Müller“, beworben. In der Bewerbung heißt es unter anderem: „In herrlicher Landschaft gelegen, wird im Ort ein breit gefächertes, kulinarisches Angebot mit regionalem Bezug präsentiert. Von Bioprodukten, Biobackwaren, Imkereierzeugnissen und verschiedenen Hirschprodukten bis hin zu Brennereierzeugnissen reicht die Spanne.“

Ruderting wurde bei der zweiten Wettbewerbsrunde ausgezeichnet. Die Prämierung erfolgte am 11. Mai 2018 in Würzburg. Die Auszeichnung nahm Bürgermeister Rudolf Müller entgegen.

Sankt Englmar

Die Höhenlage, der Waldbestand und die Kargheit der Böden prägen die landwirtschaftliche Produktion um Sankt Englmar. Sie sind die Basis für kulinarische Besonderheit wie die Englmarer Weidekalbin, die Grünmühlforelle oder “Englmari-Wasserl”. Die Erzeugung vieler Produkte kann vor Ort erlebt werden, etwa in der Edelobstbrennerei Greindl. „In Sankt Englmar wird nachhaltig produziert und die Produkte haben hohen regionalen Identifikationswert“, so der Wortlaut der Bewerbung. „Die heimischen Spezialitäten sind fester Bestandteil auf dem Speiseplan – sowohl in der Gastronomie als auch bei den Einheimischen. Regionale, frische Spezialitäten genießt man in Sankt Englmar sowohl in der urigen Berghütte als auch im Spitzenrestaurant eines der vier 4-Sterne-Hotels.“

Sankt Englmar wurde bei der zweiten Wettbewerbsrunde ausgezeichnet. Die Prämierung erfolgte am 11. Mai 2018 in Würzburg. Die Auszeichnung nahm Bürgermeister Anton Piermeier entgegen.

Straubing

Straubing liegt im Zentrum des Gäubodens, der auch als „Kornkammer Bayerns“ bezeichnet wird. Seit dem Mittelalter entwickelte sich in der Stadt ein breit gefächertes Handwerkswesen, bei dem die Lebensmittelverarbeitung wie etwa das Bäckerhandwerk stets eine besondere Rolle spielte. Auch das Brauwesen hat in Straubing ein hohes Identifikationspotential. Die 1367 gegründete Karmeliten-Brauerei wird als „energieautarke Brauerei“ geführt und das Gut Eglsee, in dem hochwertige Weizen und Braugerste für die Brot- bzw. Bierherstellung angebaut wird, gilt als Beispielbetrieb für Innovationen und nachhaltige Land- und Forstwirtschaft.

Straubing wurde bei der zweiten Wettbewerbsrunde ausgezeichnet. Die Prämierung erfolgte am 11. Mai 2018 in Würzburg. Die Auszeichnung nahm der 3. Bürgermeister Hans Lohmeier entgegen.

Stubenberg

Stubenberg wird durchzogen von Obstgärten und landwirtschaftlich genutzte Flächen und geben der Gemeinde und der Region eine dörflich-ländliche Prägung. In Zusammenarbeit und mit Förderung des Obst- und Gartenbauvereins hat die Gemeinde öffentliche Flächen standortgerecht bepflanzt. Es wird die alte Kultur der Streuobstwiesen bewahrt, die im Landkreis Rottal-Inn eine lange Tradition haben. „Verschiedene Projekte bringen Bürger zusammen, es werden gemeinsam Most und Saft gepresst, Schnapsbrenner erzeugen hochprämierte Edelbrände, die Imker bringen sich mit ein und in den Gasthäusern gibt es besondere Schmankerl mit den alten gschmackigen Obstsorten.“

Stubenberg wurde bei der zweiten Wettbewerbsrunde ausgezeichnet. Die Prämierung erfolgte am 11. Mai 2018 in Würzburg. Die Auszeichnung nahm Bürgermeister Willibald Galleitner entgegen.

Viechtach

In Viechtach wird die handwerkliche Tradition aktiv gepflegt. Vor allem die junge Bäcker- und Metzgergeneration führe das Handwerk individuell aus der Tradition in die Moderne, so der Bewerbungstext. Mit dem regelmäßig stattfindenden Bauernmarkt besitzt Viechtach zudem ein Aushängeschild, wenn es um die nachhaltige Produktion und Vermarktung regionaler Produkte geht. Weiter heißt es: „Als Erfolgsrezept hat sich die abwechslungsreiche Viechtacher Bayerwald-Schmankerl-Wanderung erwiesen, eine perfekte Kombination aus regionaler und saisonaler Kulinarik mit schönen Naturerlebnissen. Die Schmankerl-Wanderer erwarten auf der Wanderroute sechs kulinarische Stationen, die beispielsweise „flüssige“ Bayerwald-Schmankerl wie regionales Bier oder regionalen Schnaps anbieten. Den Abschluss bildet ein geselliges Beisammensein mit Musik und leckerem Essen und einem Blick auf die Bayerwaldberge.“

Viechtach wurde bei der ersten Wettbewerbsrunde ausgezeichnet. Die Prämierung erfolgte am 5. März 2018 in München. Die Auszeichnung nahm Bürgermeister Franz Wittmann entgegen.

Zwiesel

Seit 2016 lädt in Zwiesel das „Kulinarische Schaufenster – Schmankerl aus der Region“ seine Besucher ein, die Köstlichkeiten der Region mit allen Sinnen zu genießen. Der „Schmankerl-Pavillon“ ist Treffpunkt für Hersteller und Genießer ländlicher Qualitätserzeugnisse und schließt die Lücke zwischen meist nur bei Einheimischen bekannten Hofläden und einem weit größeren, touristischen Kundenkreis. Neben süßen, deftigen und hochprozentigen Gaumenfreuden finden sich auch handgearbeitete Eisen- und Tuchwaren in den Auslagen.

Das Kulinarische Schaufenster Zwiesel wurde bei der ersten Wettbewerbsrunde ausgezeichnet. Die Prämierung erfolgte am 5. März 2018 in München. Die Auszeichnung nahm Susanne Wagner, Leitung ARBERLAND REGio GmbH – Schmankerl aus der Region, entgegen.

Literatur

Weblinks