Ableg

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Der 2011 errichtete Gedenkstein auf der Ableg
Die 2012 errichtete Informationstafel

Ableg ist eine abgegangene Einöde in der Stadt Zwiesel im niederbayerischen Landkreis Regen.

Lage

Die Ableg liegt etwa zwei Kilometer nordnordwestlich von Zwiesel beim Ortsteil Rabenstein in einer Höhenlage von 750 Metern. Sie gehörte zur Gemeinde Rabenstein bis zu deren Eingemeindung nach Zwiesel im Jahr 1978. Von Rabenstein aus führen der Kaisersteig und davon abzweigend der Rabensteig hierher.

Geschichte

Anfang des 19. Jahrhunderts, vermutlich zwischen 1817 und 1820, wurde auf der Ableg ein Haus für zwei Familien errichtet. In Ableg lebten Glasmacher, die für die Glashütte in Althütte und nach deren Verlegung ab 1822 in Schachtenbach arbeiteten. Nach dem Tod des jungen Glashüttengutsbesitzers Max von Kiesling veräußerten die Erben Gut Rabenstein im Jahr 1847 an den Staat. Die Glasmacher von der Ableg gingen nun in Regenhütte zur Arbeit. Ab 1905 lebten die Holzhauerfamilien Schmid, Bösl und Zitzelsberger in dem halb gemauerten, halb gezimmerten Haus auf der Ableg..

Zur Ableg gehörten 12 Tagewerk Grund, den die Familie Schmid vom Forstamt gepachtet hatte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Wald unterhalb der Ableg abgeholzt, wodurch der Blick zum Rachel frei wurde. 1951 ließ das Forstamt Rabenstein oberhalb des Wohnhauses einen Stadel erbauen, nachdem zwei kleine Städel abgerissen worden waren.

Bis zuletzt musste das Wasser aus einem 700 Meter entfernten Brunnen geholt werden, es war auch kein Stromanschluss vorhanden. Josef Schmid zog 1962 nach der Hochzeit weg, Toni Schmid verzog Ende 1966 nach Rabenstein. Die letzten Bewohner der Einöde waren nun deren früh verwitwete Tante Adelheid Schmid und deren Enkelin Michaela. Sie verließen die Einöde 1968, bald darauf wurde das dem Staatsforst gehörende Wohnhaus abgebrochen.

Lediglich der Stadel blieb erhalten. Er diente dem Forstamt als Unterstellraum für Geräte und als Lager für Wildheu. In den letzten Jahren wurde er nicht mehr unterhalten und verfiel zusehends, bis er im Sommer 2011 abgerissen werden musste. Nur noch einige alte Obstbäume haben aus der Zeit der Besiedelung überdauert.

Im November 2011 stellte der Dorfverein Rabenstein hier einen Gedenkstein auf. Darauf befindet sich eine Erinnerungstafel, die der Rabensteiner Glasveredler Josef Hilgart in Sandstrahltechnik anfertigte. Sie trägt die Aufschrift: „Erinnerung an die Einöde Ableg und deren Bewohner.“ Den Metallrahmen fertigte Manfred Kramheller aus Klautzenbach.

Im August 2012 wurde daneben eine Infotafel errichtet, welche die Historie der Ableg und die Besonderheiten der Natur in diesem Gebiet darstellt. Horst Klarhauser recherchierte die Fakten, Sven Bauer schrieb den Text, Kurt Plechinger besorgte die Bilder, Michael Stoiber übernahm die Gestaltung, Oskar Langer den Druck, und Manfred Kramheller fertigte den Metallrahmen. Josef Schmid und Josef Brunner fanden einen geeigneten Findlingsstein, an dem die Tafel befestigt werden konnte und schafften ihn an Ort und Stelle. Toni Schmid übernahm die Kosten und Josef Hilgart koordinierte die Arbeiten unter dem Dach des Dorfvereins.

Galerie

Literatur

  • Sven Bauer: Vom Leben auf der Ableg bleibt nur die Erinnerung. In: Der Bayerwald-Bote vom 31. August 2011 (S. 20)
  • Sven Bauer: Erinnerung aus Stein und Glas. In: Der Bayerwald-Bote vom 30. November 2011 (S. 22)
  • Sven Bauer: Eine Infotafel gegen das Vergessen. In: Der Bayerwald-Bote vom 13. August 2012 (S. 28)