Adalbert Pongratz

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Bürgermeister Eberhard Kreuzer verleiht Adalbert Pongratz im Dezember 2010 das mit dem Ehrenbürgerrecht verbundene Ehrenzeichen. (Foto: Schlenz)

Adalbert Pongratz (* 29. Februar 1928 in Langenhettenbach, heute Ergoldsbach; † 6. März 2012) war ein Zwieseler Journalist, Redakteur, Schriftsteller und Heimatforscher. Er war 36 Jahre Redaktionsleiter des Bayerwald-Boten in Zwiesel. Im Dezember 2010 wurde ihm das Ehrenbürgerrecht der Stadt Zwiesel verliehen.

Leben und Wirken

Adalbert Pongratz wurde am 29. Februar 1928 in Langenhettenbach geboren, das heute zum Markt Ergoldsbach gehört. Der Sohn eines Volksschullehrers aus Deggendorf und dessen Frau Maria, geb. Bauer, aus Frauenau besuchte die Volksschule in Bayerisch Eisenstein. Anschließend war er Schüler einer Internats-Oberrealschule am Starnberger See, die er 1944 mit dem Notabitur abschloss. Im letzten Schuljahr kam er als Flakhelfer im Perlacher Forst noch zum Kriegseinsatz.

Danach arbeitete er zunächst in der großväterlichen Bäckerei in Frauenau, wo er es bis zum Meister brachte. 1951 begann er seine Tätigkeit als Berichterstatter für die Passauer Neue Presse. Er wurde zum freien Hauptberichterstatter und übernahm schließlich 1954 die Lokalredaktion Zwiesel von Paul Friedl. Von 1956 bis 1990 war Pongratz Redaktionsleiter des Bayerwald-Boten in Zwiesel, daneben zwanzig Jahre lang Schriftleiter der Zeitschrift Der Bayerwald des Bayerischen Wald-Vereins und seit 1978 Redaktionsmitglied der Zeitschrift Schöner Bayerischer Wald in Grafenau.

Im Kollegenkreis galt er schon zu seinen aktiven Zeiten als Legende, für viele ist er bis heute der Inbegriff des Lokaljournalisten. Dass man seine Arbeit und seinen – im Ruhestand nicht endenden – Einsatz für Zwiesel auch in der Stadt zu schätzen wusste, ist eindrucksvoll dokumentiert worden: Bei einer Festsitzung im Rathaussaal am 16. Dezember 2010 verlieh Bürgermeister Eberhard Kreuzer dem 82-Jährigen auf einstimmigen Stadtratsbeschluss hin das Ehrenbürgerrecht. Dabei war er der erste Ehrenbürger, der das neu geschaffene Ehrenzeichen tragen durfte. Die letzte derartige Würdigung lag mehr als 25 Jahre zurück. Pongratz war 2010 der einzige lebende Ehrenbürger der Stadt. Besonders hervorgehoben wurde die Stadtdetektiv-Kolumne, die Pongratz erfunden hatte und in der er als „Nepomuk“ 33 Jahre lang jeden Samstag kleine und größere Probleme des Stadtlebens aufgriff und mit Humor und Fingerspitzengefühl kommentierte.

2011 wurde Adalbert Pongratz für seine 60-jährige Mitgliedschaft beim Bayerischen Wald-Verein Sektion Zwiesel geehrt.

Publikationen

Pongratz war Autor von zahlreichen Veröffentlichungen in Zeitschriften, Zeitungen und Büchern. Unter anderem beschäftigte er sich mit den Themen Heimatkunde, Glas, Holz, Tourismus, Naturpark Bayerischer Wald, Nationalpark Bayerischer Wald, Nachrufe, Biografien und Skilauf. Er verfasste auch Gedichte und Erzählungen, darunter die Rabensteiner Weihnacht und In den Spiagl gschaut (1996). Sein Waldlerisches Lesebuch von 1977 kam 1990 in die dritte Auflage beim Morsak Verlag Grafenau. Anlässlich des Jubiläums der Stadterhebung erschien 2004 sein Buch 100 Jahre Stadt Zwiesel. Pongratz war auch ein gefragter Interpret bayerischer Mundartliteratur.

Auszeichnungen

Literatur