Adam Janka sen.

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Adam Janka senior
Das Grab von Adam Janka auf dem Friedhof Zwiesel

Adam Janka sen. (* 9. Januar 1850 in Zwiesel; † 23. Dezember 1920 ebenda) war ein Bierbrauereibesitzer und Bürgermeister von Zwiesel in den Jahren 1888 bis 1899.

Leben und Wirken

Janka, Besitzer einer auf das Jahr 1692 zurückgehenden Bierbrauerei und eines Gasthofs, war am 1. Juli 1868 Mitbegründer der Freiwilligen Feuerwehr Zwiesel und von 1876 bis 1909 deren 1. Vorsitzender sowie von 1876 bis 1887 1. Kommandant. Er gehörte dem Vorstand des Verschönerungsvereins Zwiesel an und hatte als solcher von 1885 bis 1888 großen Anteil an der Errichtung der Anlagen am Großen Regen, des jetzigen Stadtparks.

In die 12-jährige Amtszeit Jankas als Bürgermeister des Marktes Zwiesel fallen die Enthüllung des Kriegerdenkmals am 9. September 1888, wo er den ersten Lorbeerkranz niederlegte und das Denkmal im Namen der Gemeinde übernahm, der Bau der am 5. November 1889 eröffneten Mädchenschule und die Benennung der Straßen der Stadt.

1891 erwarb er durch den Tausch mit drei Häusern aus seinem Besitz den Gasthof Deutscher Rhein, den er schon zuvor mit Brauerei und Biergarten bewirtschaftet hatte. Noch im selben Jahr beantragte er den Einbau einer Dampfbierbrauerei im Rückgebäude des Anwesens.

Am 17. April 1893 wurde die Kinderbewahr- und Suppenanstalt, eine Kleinkinderbewahranstalt, eröffnet. Als beim Faschingsumzug 1893 eine 13 Meter hohe hölzerne Nachbildung des Eiffelturms allgemeine Bewunderung fand, ließ sie Bürgermeister Janka vor Pfingsten im Garten des Jankakellers aufstellen. Dort dienten die Galerien ein Jahr lang bei den Gartenfesten als Musikpodium.

Im Dezember 1896 glühte in Jankas Gaststube viel bestaunt das erste elektrische Licht in Zwiesel. Bereits 1897 beschloss der Magistrat des Marktes noch vor Deggendorf und fast gleichzeitig mit Straubing, die elektrische Straßenbeleuchtung einzuführen. Im September desselben Jahres wurde sie erstmals eingeschaltet und von den niederbayerischen Zeitungen als vorbildlich gerühmt. Bereits in diesem Jahr hatten 80 Prozent aller bewohnten Gebäude Zwiesels Lichtanschlüsse. Eine Kommission aus Deggendorf kam zur Besichtigung und lobte die fortschrittliche Einstellung des Marktes Zwiesel und seiner Bewohner. Im Jahr 1898 wurden zum erstenmal 600 Mark in den Etat des niederbayerischen Landrates aufgenommen zur Erbauung einer Fachschule für Glas und Holz in Zwiesel, woraus schließlich die Glasfachschule Zwiesel hervorging.

Lange Jahre war Janka Gemeindebevollmächtigter und Magistratsrat. Am 28. September 1918 erhielt er die Ehrenbürgerwürde der Stadt Zwiesel. Er war verheiratet mit Thekla Janka geb. Ponholzer. Sein Sohn Adam Janka jun. wurde ebenfalls Bürgermeister von Zwiesel. Die traditionsreiche Lagerbierbrauerei Adam Janka ist seit 2006 geschlossen.

Literatur

  • Josef Schaller: Chronik Zwiesel und Umgebung, Verlag A. Maier, Zwiesel, 1993
  • mh: Die wechselvolle Geschichte des Deutschen Rheins. In: Der Bayerwald-Bote vom 19. Februar 2016 (S. 21)