Albrecht I. Herzog von Bayern

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Albrecht I., Herzog von Bayern-Straubing

Albrecht I. Herzog von Bayern (* 25. Juli 1336 in München; † 13. Dezember 1404 im Haag/Den Haag) war von 1347 bis 1349 Mitregent im Herzogtum Bayern, von 1349 bis 1353 Mitregent im Herzogtum Niederbayern, ab 1353 Mitregent im Herzogtum Bayern-Straubing und nach dem Tod seines Bruders Wilhelm ab 1389 Alleinherrscher.

Leben und Wirken

Albrecht war ein Sohn von Kaiser Ludwig dem Bayern und dessen zweiter Gemahllin Margarethe von Holland. Nach dem Tod seines Vaters 1347 regierte Albrecht zunächst mit seinen fünf Brüdern in Gesamtbayern einschließlich Tirol, Brandenburg und den holländischen Gebieten. Nach der Teilung des Erbes im Landsberger Vertrag vom 12. September 1349 regierte er nur noch mit seinen Brüdern Stephan II. und Wilhelm I. in Niederbayern mit Holland. Im Regensburger Vertrag vom 3. Juli 1353 erreichten er und Wilhelm, dass das niederbayerische Teilherzogtum noch einmal geteilt wurde. Stephan II. erhielt Niederbayern mit Sitz in Landshut, Albrecht und Wilhelm wurden Herrscher über das neue Herzogtum Bayern-Straubing mit den holländischen Gebieten.

Zu Beginn seiner Regierungszeit residierte Albrecht in Straubing. 1356 erbaute er hier das Herzogsschloss. Auch der Bau der Karmelitenkirche, der Neubau eines Rathauses und der Baubeginn der Kirche St. Jakob fallen in seine Regierungszeit. Sein oberster Beamter Peter Ecker erhob sich gegen ihn und zog sich nach der Niederschlagung des Aufstands auf die Burg Natternberg zurück. Albrecht belagerte die Burg 1357, bis Ecker sie herausgeben und sich auf die Burg Hilgartsberg zurückziehen musste. Dort belagerte ihn der Herzog, bis Ecker vermutlich an einer Hungersnot starb.

Sein Bruder Wilhelm, der seit 1349 alleiniger Landesherr in den niederländerischen Ländereien war, fiel Ende 1357 in geistige Umnachtung. Von der Partei der Hoeks ins Land gerufen, ging Albrecht 1358 nach Holland, wurde dort als Statthalter anerkannt und kam bis 1382 nur noch alle paar Jahre nach Straubing zurück. Das Straubinger Gebiet ließ er im Wesentlichen durch Pfleger und Viztume verwalten, so dass das „Straubinger Ländchen“ an Bedeutung verlor.

Albrecht war seit 1353 mit Margarethe von Schlesien-Brieg verheiratet. Dieser Ehe entstammten sieben Kinder. Als er nach dem Tod seiner Ehefrau 1386 seine Geliebte Aleida von Poelgeest an den Hof holte, kam es zu einer Rebellion, die von seinem ältesten Sohn Wilhelm unterstützt wurde. 1387 setzte er seinen zweiten Sohn Albrecht als Statthalter im Herzogtum Niederbayern-Straubing ein. Nach der Ermordung seiner Geliebten 1392 konnte Albrecht die Aufständischen unterwerfen und sich 1392 mit seinem ältesten Sohn Wilhelm versöhnen.

1394 schloss Albrecht in Köln seine zweite Ehe mit Margarethe von Kleve. Die Ehe blieb kinderlos. Nach dem Tod seines Sohnes Albrecht ernannte er seinen dritten Sohn Johann zum Statthalter im Herzogtum Niederbayern-Straubing.

Albrecht war ein kulturell interessierter Herrscher, der Ritterorden stiftete und sich gerne in der Gesellschaft von Sängern und Literaten aufhielt. Mehreren holländischen Städten, insbesondere Dordrecht, aber auch seiner alten Residenzstadt Straubing verhalf er in seiner langen Regierungszeit zu einem Aufschwung. Er liegt in der Hof- und Kollegiatkapelle im Haag bestattet.

Literatur

  • Nikolaus Orlop: Alle Herrscher Bayerns, LangenMüller in der F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH, München 2. Aufl. 2006, ISBN 978-3-7844-3075-1