Alburg

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Alburg ist ein Ortsteil im Südwesten der kreisfreien niederbayerischen Stadt Straubing.

Die Pfarrkirche St. Stephanus in Alburg

Geschichte

Die fruchtbare Alburger Gegend ist seit vorgeschichtlicher Zeit besiedelt. Der 1950 bei Aushubarbeiten am Alburger Hochweg entdeckte Römerschatz ist einer der wertvollsten Funde aus der Römerzeit in Bayern. 1998 bis 2000 wurden zudem bei Alburg etwa 400 Gräber eines ab dem 7. Jahrhundert belegten bajuwarischen Gräberfelds ausgegraben.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Alburg 777 in einer Schenkungsurkunde des Agilolfingerherzogs Tassilo III. an das oberösterreichische Kloster Kremsmünster. Dabei wird eine dem hl. Martin geweihte „capella“ urkundlich bezeugt. Im 10. Jahrhundert erhielt das Regensburger Kloster St. Emmeram Grundbesitz bei Alburg. Der örtliche Besitz des Klosters Kremsmünster wurde 1073 von Bischof Altmann dem neu gegründeten Passauer Kloster St. Nikola übergeben. Dabei wechselte das Patrozinium von St. Martin auf den Passauer Diözesanpatron St. Stephanus. Auch das Kloster Rohr und verschiedene Adelige hatten im Mittelalter Grundbesitz bei Alburg.

1411 gab es einen Konflikt zwischen dem Kloster St. Nikola und dem Augsburger Domkapitel hinsichtlich der Zehentrechte für das Gebiet zwischen Alburg und Straubing. Mit Steinen wurde schließlich der Grenzverlauf zwischen Alburg und Straubing markiert. Alburg war damals bereits Pfarrei. Bis zur Säkularisation von 1803 pastorierten neben Weltpriestern Geistliche aus St. Nikola die im Bistum Regensburg gelegene Klosterpfarrei Alburg. Zum Zeitpunkt der Konskription besaß das Kloster hier noch sechs Güter.

Alburg war seit dem 16. Jahrhundert Oberamt des Landgerichtes Straubing, zu dem 1599 neben dem Stadtamt Straubing außerdem noch das Unteramt Salching gehörte. Das Oberamt war in die Hauptmannschaften Alburg, Atting, Perkam und Dürnhart aufgeteilt. 1752 umfasste der Bereich des Oberamtes Alburg 560 Anwesen. Eine eigene Niedergerichtsbarkeit etablierte sich in Alburg nicht.

Mit den Gemeindebildungsedikten seit 1808 entstand die Gemeinde Alburg. 1821 wurden Harthof und Oberast aus der Gemeinde Mitterharthausen Alburg zugeteilt, da sie zur Pfarrei Alburg gehörten.

Am 1. Juli 1972 kam im Zuge der Gebietsreform die landwirtschaftlich geprägte Gemeinde Alburg zur kreisfreien Stadt Straubing.

Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrkirche St. Stephanus, mit spätgotischem Chor, Turmunterteil und Karner. Der Turm wurde im Spätbarock erhöht und mit einer laternenbekrönten Kuppe versehen. Das Kirchenschiff wurde 1957 vergrößert und neugestaltet. Das Innere enthält eine gotische Kreuzigungsgruppe sowie verschiedene Barockskulpturen. An der linken Chorwand befinden sich zwei Barockgemälde, welche die Aufnahme des hl. Leonhard in den Himmel und das Bogener Gnadenbild darstellen.
  • Röckl-Kapelle, erbaut 1935, renoviert 2007. Die wertvolle Marienfigur aus dem Jahr 1440 wird nur bei besonderen Anlässen eingestellt.
  • Friedhofskapelle, erbaut 1950
  • Eckl-Kapelle

Bildung

  • Volksschule St. Stephan Straubing-Alburg (Grund- und Mittelschule)
  • Kindergarten St. Stephan

Vereine

  • FC Alburg 1956 e.V., gegründet am 1. Mai 1928 als Sportverein (SV) Alburg
  • KLJB-Alburg
  • Alburger Power-Frauen, 1996 entstandene Showgruppe

Literatur

  • Wolfgang Freundorfer: Straubing: Landgericht, Rentkastenamt und Stadt. (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe I, Band XXXII). Bayerische Akademie der Wissenschaften, Kommission für Bayerische Landesgeschichte (Hrsg.), München 1974, ISBN ISBN 3 7696 9879 7, (Digitalisat).

Weiterführende Literatur

  • Michael Wellenhofer: Die Ortsgeschichte und Hofgeschichte von Alburg, 1977, 237 Seiten

Weblinks