Alois Graßl

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Alois Graßl (* 18. Januar 1876 in Pfaffenberg; † 30. April 1945 in Landshut) war ein Dreher, Politiker und Gewerkschafter.

Leben und Wirken

Graßl besuchte bis 1889 die Volksschule in Pfaffenberg. Nach einer nicht abgeschlossenen Bäckerlehre in Landshut war er Bäckergehilfe in München, dann Bäcker in Regensburg, Ingolstadt, München und in der Schweiz.

Er war dann in einer Zieglei in Neufahrn tätig, wo er 1903 Mitbegründer des Arbeiter-Krankenunterstützungsvereins Neufahrn und bis 1904 dessen 1. Vorsitzender war. 1906 siedelte er sich in Landshut an und arbeitete bei den Bayerischen Elektrizitäts-Werken am Orbankai. Er wurde Ortsvorsitzender der SPD und des Deutschen Metallarbeiterverbandes.

In der Zeit der Räterepublik war Graßl 1918 Mitglied des Landshuter Arbeiterrats und von 1918 bis 1919 Mitglied des Provisorischen Nationalrats. 1919 wurde er Vorsitzender des niederbayerischen Kreisarbeiterrats und des Aktionsausschusses der niederbayerischen Arbeiter-, Bauern- und Soldatenräte. Er beteiligte sich an der Verteidigung Landshuts gegen die "Rote Armee" der Räterepublik. 1919 wurde er Mitglied des Stadtrats in Landshut, 1920 Geschäftsführer des Landshuter Büros des Deutschen Metallarbeiterverbands.

GraBl, der bis 1922 Autor für eine Landshuter Tageszeitung war, zog sich 1924 aus der politischen Tätigkeit zurück und konzentrierte sich auf die Gewerkschaftsarbeit. 1932 ging er krankheitsbedingt in den vorzeitigen Ruhestand.

Nach Beginn der Herrschaft der Nationalsozialisten wurde Graßl im Mai 1933 verhaftet. Da ihm 1934 seine Gewerkschaftsrente entzogen wurde, war er auf ein Einkommen aus Gemüselieferungen und Untervermietungen angewiesen. 1944 wurde er erneut verhaftet. Graßl starb bei einem amerikanischen Fliegerangriff auf Landshut.

Weblinks