Altheim

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Die Pfarrkirche St. Peter
Die Kirche St. Andreas

Altheim ist ein Ortsteil des Marktes Essenbach im niederbayerischen Landkreis Landshut. Bis 1971 bildete es eine selbstständige Gemeinde.

Lage

Altheim liegt im Isartal etwa 2,5 Kilometer südwestlich von Essenbach an der Bundesstraße 15.

Geschichte

Eine Kultur der Jungsteinzeit bekam wegen der besonderen, hier vorgefundenen Art der hinterlassenen Keramik die Bezeichnung „Altheimer Kultur“. Auch eine römische Besiedelung kann nach archäologischen Funden für das Gebiet um Altheim nachgewiesen werden. Während des frühesten Mittelalters, schon vor der Einwanderung der Baiern im 6. Jahrhundert, war in Altheim eine Siedlung.

Als Altheim im Jahre 883 erwähnt wurde, besaß der Ort mindestens eine Kirche und damit auch einen Geistlichen, der in seinem Rang dem eines Pfarrers entsprach. Die Lage des Ortes, durch den eine Diözesangrenze verlief, verursachte, dass Altheim um das Jahr 1000 zwei gleichrangige Kirchen aufzuweisen hatte, nämlich St. Andreas in der Diözese Regensburg und St. Peter auf dem Gebiet des Bistums Freising. Dank der Hilfe des fürstlichen Hofes in Landshut konnte im Jahre 1456 durch eine Spende der Erweiterungsbau der Pfarrkirche St. Peter vollendet werden.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde Altheim eine selbstständige politische Gemeinde. Bereits 1869 sollte auf Vorschlag des Bezirksamtes Altheim mit Mirskofen und Ergolding zu einer Bürgermeisterei zusammengeschlossen werden, doch die Zusammenlegung scheiterte an den damals noch nicht überwindbaren großen Entfernungen und am allgemeinen Misstrauen der Bevölkerung.

Noch größer als gegenüber Mirskofen und Ergolding scheint das Misstrauen gegenüber dem benachbarten Essenbach gewesen zu sein. Max Peinkofer berichtet in seinem Buch Der Brunnkorb unter Berufung auf den Deggendorfer Schulrat Johann Baptist Prößl von einem ungewöhnlichen Wettersegen, der noch um die Mitte des 19. Jahrhunderts jeden Sommer Sonntag für Sonntag vorgetragen wurde. Sooft der Pfarrherr von Altheim den Wettersegen spendete, sang dazu der Schulmeister und Organist:

„Schein, Sunnerl schein“
auf die Altheimer Gmein,
auf die Essenbacher nöt,
auf die Essenbacher nöt!“

Natürlich wurde in Essenbach ein entsprechendes Gegenlied gesungen. Die Gründe für den aus diesem Text zu schließenden Konflikt zwischen den beiden Nachbardörfern waren Peinkofer und seinem Gewährsmann unbekannt. Am 1. April 1971 kam es im Rahmen der Gebietsreform zum freiwilligen Zusammenschluss der Gemeinden Altheim, Essenbach und Mirskofen. Am 2. Juli 2012 hatte der Ortsteil Altheim 1.840 Einwohner.

Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrkirche St. Peter. Das romanische Kirchenschiff wurde im 15. Jahrhundert erhöht und vergrößert. Der ebenfalls romanische quadratische, achtgeschossige Turm ist mit Rundbogenfriesen verziert. Die neugotische Einrichtung enthält an beiden Seitenaltären spätgotische Arbeiten der Landshuter Schule des Hans Wertinger von 1515. An der Westempore befindet sich eine Rokokoschnitzfigur von 1786.
  • Kirche St. Andreas. Die spätgotische Kirche von 1490 besitzt Fresken mit biblischen Szenen und Heiligen.

Bildung und Erziehung

  • Kinderkrippe Regenbogen

Vereine

  • d´Oidhamara
  • Freiwillige Feuerwehr Altheim
  • Gartenbauverein Altheim
  • Schützenverein Isartaler Altheim
  • KAB-Altheim/Mirskofen
  • Kath. Frauenbund Altheim
  • Katholische Landjugend
  • KSK Altheim
  • Männergesangverein Altheim
  • Stopselclub Altheim
  • SV Altheim e.V.

Literatur

  • Marianne Mehling (Hg.): Knaurs Kulturführer in Farbe. Niederbayern und Oberpfalz, Droemer Knaur, München 1995, ISBN 3-426-26647-4
  • Max Peinkofer: Der Altheimer Wettersegen, in: Der Brunnkorb, 1947, Neuauflage im Verlag Passavia, Passau 1977, ISBN 3-87616-060-X

Weblinks