Alto Hien
Alto Hien (* 10. Februar 1941 in München) ist ein Maler und Grafiker, der in Perach im oberbayerischen Holzland (Landkreis Altötting) lebt.
Inhaltsverzeichnis
Vita
- 1960 - 1965 Studium Grafik & Malerei, Prof. Erich Glette an der Akademie der Bildenden Künste München
- 1961/62 Adlatus bei Hans Purrmann in Montagnola/Lugano
- 1962/63 Ecole-des-Beaux-Arts in Paris
- 1967 - 1974 Kunsterzieher am Ortenburggymnasium in Oberviechtach
- 1974 - 1988 Kunsterzieher am König-Karlmann-Gymnasium in Altötting
- 1983 - 1988 Lehrauftrag an der Akademie der Bildenden Künste München
- seit 1992 Stahlsymposium Riedersbach, Österreich
Skulpturenprojekt in China
Alto Hien erhielt zusammen mit fünf anderen Künstlern eine Einladung nach Chengdu, China, um dort ein Skulpturenprojekt an der South West Jiaotong University Chengdu zu verwirklichen. Die Künstler wurden gebeten, ihre Vorschläge für zehn bis zwölf Meter hohe oder lange Skulpturen einzureichen, um einen kulturell unterschiedlich geprägten Campus zu schaffen und die Kooperation zwischen Professoren der Jiaotong-Universität und Künstlern aus Deutschland und Österreich zu stärken.
Torso
Alto Hien hat als ersten Entwurf einen nackten, zwölf Meter hohen Torso mit reduzierter Körperlichkeit eingereicht − und damit eine Riesendiskussion ausgelöst. Bei den Studenten hat sein Vorschlag tosenden Applaus ausgelöst, bei den Verantwortlichen allerdings das Gegenteil. Höflich und dezent wurde der Künstler darauf hingewiesen, dass sein Vorschlag für junge Leute „zu ablenkend“ sei und zu Diskussionen führen würde. Alto Hien wusste, dass die Chinesen mit erotischen Darstellungen wenig anfangen können, „wollte aber den Blick auf die europäische Kultur richten“.
Die Welle
Alto Hien, der seit 1995 mit Stahl arbeitet, hat dann seinen zweiten Vorschlag – „Die Welle“ - verwirklicht. Für vier Wochen wurden die Künstler nach China eingeladen, wobei Materialien und Arbeitskräfte gestellt wurden. Die Künstler selbst mussten nicht Hand anlegen. Nachdem die Studenten die Monumentalwerke per Computer genau berechnet haben, machten sie sich an die Arbeit − aber nicht die Gäste. In China gibt es klar gegliederte Hierarchien. Hätten die Künstler selbst Hand angelegt, wären sie beleidigt und arbeitslos gewesen.
Die Skulptur besteht aus rund zehn Tonnen Stahl, ist zwölf Meter lang, 2,56 Meter hoch und 1,46 Meter breit. In allen Kulturen ist die Welle ein Symbol für Freundschaft, Sympathie, Zuneigung, sowie ein anschauliches Symbol für Leben. Die Physiker sehen in der Welle sogar das Grundprinzip des Kosmos. Schall, Licht, Energie − alles ist Welle. Alto Hien möchte mit seinem Werk auch der chinesischen Universität eine Welle der Sympathie entgegenbringen. Im Herbst 2009, wenn die offizielle Einweihung des Campus stattfindet, will er mit den anderen Künstlern noch einmal hinfahren und sehen, wie ihre Monumentalwerke platziert sind.
Einzelausstellungen
- 1985
- Tübingen Hölderlinturm
- 1986
- München Galerie der Künstler
- 1988
- 1989
- Salzburg Galerie Weihergut
- 1990
- München Galerie Casetta
- 1993
- 1995
- Heidelberg Werkstattgalerie
- 1996
- Riedersbach, Österreich Kunst im Kraftwerk
- 2000
- Traunstein ARTS - Kunstraum Klosterkirche
- Wels, Österreich Kunst im Kraftwerk
- 2002
- München Pavillon Alter Botanischer Garten
- 2004
- 2007
- Oberbrunnham Kulturhaus Holzapfel, "Häuser"
Mitgliedschaft
- Mitglied im Präsidium des Vereins bildender Künstler Münchens Secession e.V.
- Mitglied im Bundesverband Bildender Künstler und Künstlerinnen BBK
- Mitglied in der Künstlergruppe "Die Burg", Burghausen
Galerie
"SPHINX" Trinkwasserbrunnen in Burghausen aus Stahl
- AltoHienGroßerTorso.jpg
"Großer Torso" Stahlskulptur
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„Schöner Torso“ Stahlskulptur, 2004
Literatur
- PNP: Bayerische Kunst schlägt Wellen im Reich der Mitte. In: Passauer Neue Presse vom 23. Juni 2009 (S. 7)