Anna-Maria Seidl
Anna-Maria Seidl (* unbekannt; † 1968) war eine Burghauser Kinderschwester, Hausfrau und Stadträtin (SPD). Sie war die erste Frau im Burghauser Stadtrat.
Leben und Wirken
Als Beruf gelernt hatte Anna-Maria Seidl Kinderschwester, in Burghausen war sie Hausfrau und Mutter und wirkte als VdK-Geschäftsführerin. Im März 1956 kandidierte sie auf der SPD-Liste für den Burghauser Stadtrat und war die erste und einzige Frau, die es in das Gremium schaffte – 37 Jahre, nachdem Frauen in Deutschland das Wahlrecht erhielten. Von den sechs Parteien, die für den Stadtrat kandidierten, hatten vier eine Frau aufgestellt. Auf Listenplatz 19 war Seidl bei dieser ersten Kandidatur von der SPD aufgestellt worden, aufgrund der Stimmenzahl rückte die damals 61-Jährige jedoch bis auf Platz sechs vor. In ihrer ersten Amtszeit saß Anna-Maria Seidl im Kulturausschuss und war Stellvertreterin im Werkausschuss, von 1966 bis zu ihrem Tod 1968 war sie außerdem im Rechnungsprüfungs- sowie im Verkehrsausschuss. Die sozial hoch engagierte Frau wurde in der Folge noch zwei weitere Male in den Stadtrat gewählt, bevor sie 1968 verstarb.
Nachdem die SPD Burghausen Anna-Maria Seidl als Mitglied verlor, zog bei der nächsten Kommunalwahl 1972 Friedel Weissörtel für die Partei in den Stadtrat ein.
Literatur
- Nina Kallmeier: Als Frauen in die Politik strebten. In: Burghauser Anzeiger am 8. März 2014 (S. 29)