Asambasilika (Altenmarkt)

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Innenraum der Asambasilika Altenmarkt.

Die Asambasilika (eigentlich Kirche St. Margaretha) in Osterhofen-Altenmarkt ist die Klosterkirche des einstigen Prämonstratenser-Chorherrnstifts bei Osterhofen. Sie wurde 1740 geweiht und 1983 zur päpstlichen Basilika („Basilika minor“) erhoben

Ausstattung

Besonders geschätzt wird die Basilika wegen ihrer barocken Ausstattung durch die Brüder Cosmas Damian und Egid Quirin Asam. Zahlreiche Besucher bezeichnen sie als die schönste aller Asamkirchen. Sie besitzt als einziges Gotteshaus neun Altäre in wunderbarem, farbigem Stuckmarmor von Egid Asam. Das Bild des Hochaltars ist mit sieben Metern Höhe und vier Metern Breite einzigartig im vielfältigen Schaffen von Cosmas Damian Asam. Der Hochaltar beherrscht den ganzen Kirchenraum und hat den Papstaltar in der Peterskirche in Rom als Vorbild.

Ein Unikat ist die prachtvolle Rückwand des Chorgestühls in Stuck. Ebenfalls ein Meisterwerk die in Weiß und Gold gefasste Kanzel. Die großartigen Deckengemälde am Gewölbe schildern das Leben und die Glorifizierung des Ordensgründers Norbert von Xanten, über den Oratorien befinden sich Szenen aus dem Marienleben und Darstellungen des Leidens Christi. Und zu den ergreifendsten Künstlerporträts des Barock gehört das Selbstbildnis von Cosmas Damian Asam unter der Orgelempore.

Besonders auffällig ist auch das Kommuniongitter aus Schmiedeeisen von 1733, das Egid Asam entworfen haben soll: die bayerischen Löwen am Gitter strecken ihre langen Zungen heraus.

Geschichte

Entstehungs- und Baugeschichte

Bischof Otto von Bamberg gründete 1138 in Altenmarkt ein Prämonstratenser-Chorherrnstift, das bis 1783 bestand. Die Chorherren prägten über Jahrhunderte das religiöse Erscheinungsbild von Ort und Umgebung. Danach wurden die Klostergebäude vom adligen Damenstift erworben, seit 1858 ist es im Besitz der Englischen Fräulein.

Die dazugehörige Stiftskirche, die heutige Asambasilika, ist das erste selbstständige Meisterwerk des später erfolgreichen, aus der Oberpfalz stammenden Baumeisters Johann Michael Fischer. Die Baufälligkeit der vorhergehenden mittelalterlichen Anlage führte ab 1727 nach langen Verhandlungen zur völligen Neuerrichtung. Für die Innenausstattung konnte Abt Paul Wieninger die Brüder Cosmas Damian und Egid Quirin Asam gewinnen. Am 15. September 1740 wurde die neue Klosterkirche durch Weihbischof Joseph Graf von Lamberg geweiht.

Papst Johannes Paul II. erhob die Kirche im Jahr 1983 zur Basilika.

Sturmschäden durch Orkan Emma

Reparatur von Turmhelm und Turmspitze der Basilika.

Am 1. März 2008 richtete der Orkan „Emma“ große Schäden an der Basilika an und riss fast zehn Meter der Turmspitze mit: Ein Teil der schwer verkleideten Turmkuppe samt Kugel und Kreuz hingen etwa zwölf Meter vom Turm entfernt im Kirchendach. Im Klosterinnenhof war direkt unterhalb des Turms das Kirchendach komplett aufgerissen und gewährte einen Einblick bis aufs Gemäuer. Aus Sicherheitsgründen wurde beschlossen, die Turmspitze möglichst rasch zu bergen und sowohl Dach als auch Turm regensicher abzudecken. Deshalb war schon am 2. März ein Kran der Firma Saller von der Straße neben dem Sparkassenplatz aus im Einsatz. Zimmerer legten die im Dachgebälk verkeilte Turmspitze frei und versahen sie mit einem Gehänge. Die Freiwillige Feuerwehr Altenmarkt half mit, als sich der 200 Tonnen-Autokran in Position brachte und seinen 84 Meter langen Teleskopausleger ausfuhr. Zwar gelang es, den Turmschrott schon beim ersten Versuch auf den Boden abzulassen, doch die 1,5 Tonnen schwere Turmspitze konnte erst am Folgetag vom Dach befördert werden. Die Zimmerer ersetzten unterdessen in Windeseile die vielen kaputten Dachziegel, damit der Regen der Basilika nicht schaden konnte.

Die Teile des alten Turms waren nicht mehr zu gebrauchen. In der Folge wurde ingesamt ein Jahr lang – bis zum 31. März 2009 – an der Wiederherstellung der abgebrochenen Turmspitze gearbeitet. Den Feinschliff der Gerüste für Turmhelm und -spitze stellte die Arbeit des Spenglers dar, der leuchtende Kupferbleche auf die Gerüstbauten auftrug. Mit einem 200 Tonnen schweren Kran wurde die Turmkuppe 72 Meter auf die Basilika gehoben. Dort wurden sie im eigens vorbereiteten Mauerkranz befestigt. Die notwendigen Haushaltsmittel in Höhe von 580.000 Euro für die Wiederherstellung des Turmhelms waren von der Regierung von Niederbayern bereitgestellt worden.

Orginal-Anstrich

Der Kirchturm der Asambasilika.

Auf der Suche nach schriftlichen Zeugnissen zur Basilika im Hauptstaatsarchiv München sowie in der Pfarrei und in Passau stießen Kunshistoriker 2009 unter anderm auf ein Schlachtengemälde in der Veste Oberhaus, das die Asambasilika in ihrem Orginalanstrich zeigt. Bestätigt wurde dieser Fund durch die Nachforschungen des Restaurators Josef Kreilinger, der an Übergangsstellen der Kirchen und am Anschluss von alten Grabplatten nach der Orginalfarbe gesucht hat und auch fündig wurde. In der Folge nutzte man das zur Beseitigung der Sturmschäden stehende Gerüst, um dem Turm der Basilika einen möglichst orginalgetreuen Anstrich zu verpassen. Genutzt wurden ein gebrochenes Weiß für die Pilaster, ein weiches Rosa für die Spiegelflächen sowie ein dunkelroter Begleitstrich. Der bis dahin vorhandene Anstrich und die wiederhergestellten Orginalfarben liegen jedoch nicht weit auseinander.

Literatur

Weblinks