Auerochse

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Dem Auerochsen ähnliche Heckrinder im Tierfreigelände im Nationalparkzentrum Falkenstein

Der Auerochse oder Ur (Bos primigenius) ist eine in ihrer Wildform ausgestorbene Tierart aus der Familie der Hornträger (Bovidae). Auerochsen waren die Stammväter aller heute existierenden Hausrindrassen.

Beschreibung

Auerochsen waren große und robuste Wildrinder mit einer Schulterhöhe bis 180 Zentimeter und einem Gewicht bis zu 1000 Kilogramm. Die Stiere waren glänzend schwarz mit einer weißen Zeichnung um das Maul, die Kühe etwas heller braun gefärbt. Bei beiden Geschlechtern zog sich ein ocker- bis rostfarbener Aalstrich am Rückgrat entlang. Die nach oben gebogenen Hörner waren weiß mit schwarzer Spitze.

Vorkommen

Ihr bevorzugter Lebensraum waren halboffene Flussauen. Das Verbreitungsgebiet der Auerochsen zog sich von Eurasien bis nach Nordafrika. Schon zur Steinzeit als Jagdbeute begehrt, wurde ihr Lebensraum, ausgedehnte Wälder, im Mittelalter durch die sich ausbreitenden Kulturlandschaften zerstört. Um 1470 wurde im Neuburger Wald der letzte bayerische Auerochse geschossen. Das letzte Wildrind starb 1627 bei Jakterowa in der Nähe von Warschau.

Rückzüchtung

Alle heutigen Tiere sind sogenannte Rückzüchtungen der Gebrüder Heck, ehemalige Leiter des Münchner und Berliner Tierparks. Sie kreuzten um 1930 mehrere Rinderrassen, die den aus der Literatur und Kunst beschriebenen Auerochsen optisch und von den Eigenschaften her am ähnlichsten waren. Daraus entstand eine auerochsenähnliche Rasse, das Heckrind.

Eine Herde von solchen Heckrindern ist im Tierfreigelände im Nationalparkzentrum Falkenstein zu sehen. Seit 2004 wird auch durch den Landkreis Deggendorf im Naturschutzgebiet Isarmündung eine eingezäunte Fläche von etwa 15 Hektar von Heckrindern beweidet. Diese können von der Aussichtsplattform des Infohauses Isarmündung aus beobachtet werden.

Weblinks