Aussegnungshalle Waldkirchen

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Die Aussegnungshalle auf dem Friedhof Waldkirchen.

Die Aussegnungshalle Waldkirchen befindet sich am Waldkirchener Friedhof. Sie ist wegen ihrer modernen Bauweise wohl einzigartig in der Region ist, ihre Funktionalität wurde jedoch letztens vom Rechnungsprüfungsausschuss der Stadt bemängelt.

Fehlende Funktionalität

Pro & Contra

An der Aussegnungshalle scheiden sich die Geister: Die einen loben das 500.000 Euro-Bauwerk in der Mitte des Friedhofsberges als eindrucksvollen Rahmen für ein Abschiednehmen an einem imposanten Standort. Andere schmähen die moderne Architektur und bemängeln den Standort, weil er unpraktisch in der Mitte des Friedhofs liege. Der Rechnungsausschuss hat jetzt zudem Zweifel an der Funktionalität laut werden lassen.

Pläne

Ein fehlender Warmwasser-Anschluss, eine fehlende Kühlung im Aufbewahrungsraum, ein fehlender Lichtschalter am Eingangsbereich, eine fehlende Heizmöglichkeit im Aufenthaltsraum/Stuhllager und Mängel in der Beleuchtungssituation – das sind die Punkte, die der Ausschuss in seinem Bericht für das Jahr 2007 aufgelistet hat, dem Jahr, in dem die Aussegnungshalle in Betrieb ging. „Verschiedene Maßnahmen wurden in diesem Zusammenhang bereits eingeleitet“, sagt Bürgermeister Josef Höppler. So sei zum Beispiel nach der Frostperiode angedacht, eine Wasserleitung in den Aufenthaltsraum zu legen - dort besteht die Möglichkeit, einen Boiler und einen Frostwächter einzubauen. Ursprünglich war nach Angaben der Verwaltung kein Wasseranschluss für das Gebäude vorgesehen, im praktischen Betrieb habe sich jedoch herausgestellt, dass aus hygienischen Gründen Bedarf besteht. Eine provisorische Wasserleitung hat sich in diesem Zusammenhang als nicht zweckmäßig erwiesen, da beim ersten Frost Schäden an der Wasseruhr aufgetreten sind.

Kühlung

Stichwort fehlende Kühlung: Laut Stellungnahme der Verwaltung zum Rechnungsprüfungsbericht sind im Hochsommer Temperaturen bis 27 Grad zu messen. „Das ist für die Aufbewahrung von Leichen eine zu hohe Temperatur“, so der Wortlaut. Allerdings beschränke sich der Mangel auf wenige Tage im Jahr, behoben werden könnte er durch das Anbringen eines kleinen Kühlaggregates, das aufgrund der beschränkten Nutzungsdauer wohl nicht wirtschaftlich sei. Das Verwenden eines Kühlsarges habe sich aufgrund der „architektonischen Bauausführung als höchst problematisch erwiesen“. Der Waldkirchner Architekt Helmut Streit, dessen Büro für die Planung der Anlage verantwortlich zeichnete, verweist im Zusammenhang mit Kritik an der Funktionalität des Baus an die vorgegebenen Richtlinien:

„Eine Arbeitsgruppe hat entsprechende Vorgaben gemacht, eine Warmwassermöglichkeit, eine Heizmöglichkeit und eine Kühlung für den Aufbewahrungsraum waren nicht gewünscht. Wir haben das gemacht, was uns angeschafft wurde.“ Wobei allerdings auch gesagt werden müsse, dass der Aufbewahrungsraum „natürlich“ gekühlt werde, da er zum Teil in den Hang gebaut wurde und so einem Keller gleiche. „Das ist eine Verbesserung gegenüber dem alten Leichenhaus, das freistehend direkt in der Sonne stand.“

Die Arbeitsgruppe war indes unter anderem mit Vertretern aus Verwaltung, Stadtrat, Geistlichkeit besetzt - nur einmal eingeladen war der örtliche Bestattungsunternehmer Max Hohenwarter, der als CSU-Stadtrat übrigens dem Rechungsprüfungsausschuss angehört. „Damals standen die Pläne schon fest und es hat geheißen, dass daran nicht mehr gerüttelt wird - dass die Leute, die dort oben arbeiten, nicht zu Rate gezogen wurden, war der entscheidende Fehler“, so Hohenwarter, der zugleich aber betont, dass der Arbeitsablauf für die Bestatter zwar nicht optimal sei, von dramatischen Baumängeln könne allerdings keine Rede sein. So sei etwa die fehlende Kühlung auch nur dann ein Problem, wenn es mehrere Wochen über 35 Grad warm sei. „Und auch dann merkt man draußen davon nichts.“

Fazit

Das Fazit von Bürgermeister Höppler, der den Finanzaufwand für die Nachbesserungen als eher gering ansieht: „Objektiv betrachtet steht die Aussegnungshalle vernünftig im Gelände, auch wenn nicht alles optimal gelöst ist.“ Doch gerade am Bau stelle sich erst im Nachhinein heraus, dass andere Lösungen besser gewesen wären.

Literatur