Bahnhof Freyung
Der Bahnhof Freyung ist ein Bahnhof in der Stadt Freyung im Landkreis Freyung-Grafenau und der Anfangspunkt der Bahnstrecke Passau-Freyung.
Inhaltsverzeichnis
Architektur
Der Bahnhof ist eines der markantesten Gebäude im Bereich der Kreisstadt Freyung. Den seinerzeitigen Bahnbau – aufgrund der Geländeverhältnisse eine respektable Ingenieurleistung – hat Freyung vor allem auch dem Engagement des damaligen Bezirksamtmanns Johann Baptist Ramer sowie des damaligen Freyunger Bahnkomitees zu verdanken.
Das Erdgeschoss besteht aus Bruchsteinen (Polygonalmauerwerk), wobei Türen und Fenster eine Ziegelsteineinfassung aufweisen. Die beiden Obergeschosse sind in Ziegelmauerwerk ausgeführt. Diesen Baustil, der von guten architektonischen Proportionen geprägt ist, weisen im Übrigen alle Bahnhofseinrichtungen entlang der Strecke Passau nach Freyung auf.
Geschichte
Bau des Bahnhofs
Schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts forderten ostbayerische Abgeordnete den Bau der „Ostbahn“. Bereits 1867 brachten sechs niederbayerische Abgeordnete einen gemeinsamen Antrag zum Bau einer von Passau ausgehenden „Bayerischen Waldbahn“ ein. Sofort nach dem Anschluss Passaus an die Ostbahn und noch vor Fertigstellung der ersten bayerisch-böhmischen Eisenbahnverbindung von Regensburg über Furth nach Pilsen, stellte am 12. Februar 1861 der Passauer Gewerbeverein den Antrag auf eine „Anschlußbahn“ von Passau über Freyung-Grafenau nach Furth in Angriff zu nehmen.
Am 13. Januar 1886 genehmigte schließlich König Ludwig II. mit eigenhändiger Unterschrift zu Hohenschwangau den Bau der „Localbahn“ von Passau nach Freyung, für den die daran interessierten Unternehmen und Gemeinden bedeutende Geldbeiträge leisteten. Die bewilligten Gesamtkosten beliefen sich damals auf 5.832.000 Mark. Im Frühjahr 1888 konnte man endlich mit dem Bahnbau durch das Ilztal beginnen.
1891 begann der Waldkirchner Maurermeister Alois Weilnbeck nach dem Plan der Königlichen Eisenbahnsektion in Passau mit den Arbeiten zur Errichtung des Freyunger Bahnhofs. Am 15. Oktober 1892 wurde die „Waldbahn“ bis Freyung erstmals in Betrieb genommen.
Privatnutzung
Seit 1999 ist der Freyunger Bahnhof im Eigentum der Familie Drexler, die das verfallene Gebäude in von 2000 bis 2002 aufwendig sanierte und ihn seither als Wohn- und Geschäftshaus nutzt.
Am 12. September 2010 rollte zum „Tag des offenen Denkmals“ erstmals wieder ein Personenzug am Bahnhof Freyung ein. Mit einem großen Hup-Konzert und musikalisch begleitet von der Stadtkapelle fuhr der Zug unter den Augen zahlreicher Besucher ein. Insgesamt 3.000 Fahrgäste wurden zwischen Waldkirchen und Freyung im 20-Minuten-Takt befördert. Seitdem wird die Bahnstrecke mit dem Freyunger Bahnhof im Sommer mit der Ilztalbahn angefahren, die oft und gerne von Touristen genutzt wird.
Literatur
- Karl-Heinz Paulus: „Freie Fahrt“: Letzte Vorbereitungen an den Gleisen. In: Passauer Neue Presse vom 11. September 2010 (S. 22)
- Jennifer Jahns: Nach zehn Jahren: Die Ilztalbahn fährt wieder. In: Passauer Neue Presse vom 13. September 2010 (S. 1)
- Jennifer Jahns: Wenn der Zug zum Feiern kommt. In: Passauer Neue Presse vom 13. September 2010 (S. 31)
| Ilztalbahn Folgestationen |
Richtung Passau Haltepunkt Grillaberg |
