Bahnstrecke Eggmühl-Langquaid

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Verlauf der Bahnstrecke Eggmühl-Langquaid
Der von einer B VI bespannte Eröffnungszug ist am 21. Oktober 1903 im Bahnhof Langquaid eingetroffen und wird von einer großen Menschenmenge begrüßt.
Der ehemalige Bahnhof von Niederleierndorf

Die Bahnstrecke Eggmühl-Langquaid ist eine Bahnstrecke zwischen Eggmühl (Oberpfalz) und Langquaid im niederbayerischen Landkreis Kelheim. Sie verläuft entlang der Großen Laber und liegt nur in der zweiten Hälfte auf niederbayerischem Gebiet.

Verlauf

Eggmühl - Schierling - Niederleierndorf - Oberleierndorf - Langquaid

Geschichte

Am 1. März 1896 schrieb der Bürgermeister von Langquaid Josef Münsterer einen Brief an die Abgeordnetenkammer, in der er über die langjährigen Bemühungen Langquaids berichtete, durch eine Lokalbahn von Eggmühl nach Langquaid in den großen Weltverkehr einbezogen zu werden. Wenn das nicht geschehe, werde die ganze Gegend einem wirtschaftlichen Ruin entgegengehen.

Das „Eisenbahnkomitee zur Erbauung der Laabertalbahn auf der rechten Talseite“, in der sich sieben Gemeinden zusammengeschlossen hatte, forderte außerdem am 28. Dezember 1896, dass die Strecke auf der rechten Seite der Großen Laber gebaut werden müsse, weil sie eine Bahn auf dem linken Ufer sehr benachteiligen würde. Minister Crailsheim lehnte diese Forderung ab, da auf dem linken Ufer mit Ober- und Niederleierndorf sowie Paring mehr Ortschaften zwischen Schierling (heute Oberpfalz) und Langquaid lagen als auf dem rechten Ufer.

Am 9. Januar 1898 erhielt die Generaldirektion die Genehmigung, ein generelles Projekt für eine Lokalbahn Eggmühl-Langquaid auszuarbeiten. Dessen Leitung übernahm Bauführer Friedrich Kriechbaum. Diskussionen gab es unter anderem über die Lage des Bahnhofs von Schierling, der schließlich entgegen dem ursprünglichen Plan nicht in die Mitte des Ortes, sondern an dessen südlichen Rand verlegt wurde. Bei einer Besprechung im fürstlichen Brauhaus zu Schierling am 30. Dezember 1901 wurde die endgültige Trassierung der Strecke festgelegt.

Am 15. März 1902 lagen nach einer Beschwerde Langquaids über das langsame Vorgehen der Projektierungskommission die Pläne in München vor, und am 31. März 1902 beantragte die Generaldirektion die Baugenehmigung.

Der Bau der 10,334 Kilometer langen Strecke, der von Bauunternehmer Josef Rungaldier aus Nürnberg übernommen wurde, erwies sich als schwieriger als angenommen. Erst am 15. Oktober 1903 meldete die Eisenbahndirektion Regensburg die Betriebsfähigkeit der Strecke. Am 17. Oktober war die technische Abnahme und am 21. Oktober 1903 die feierliche Inbetriebnahme. Die Kosten betrugen 703.560 Mark, davon übernahmen die Interessenten 65.266 Mark.

Die Haupteinnahmen dieser Bahnstrecke kamen im Güterverkehr aus der Landwirtschaft. Bedeutung hatten besonders der Zuckerrübenverkehr und der Kohleverkehr für Brauereien. Schon 1963 berichtete ein Chronist, dass man die Haltestelle Oberleierndorf längst aufgelöst habe und seit einigen Jahren auch den Bahnhof Niederleierndorf nur mehr gelegentlich besetzt halte. 1964 wurden die Dampflokomotiven durch Diesellokomotiven ersetzt.

Der Reisezugverkehr, den in den letzten Jahren Schienenbusse besorgt hatten, wurde am 29. September 1968 eingestellt. Zum 1. Juni 1999 wurde auch der Güterverkehr mit den Kleinlokomotiven Köf eingestellt.

Zum 1. Januar 2000 übernahm die Rhein-Sieg-Eisenbahn den Abschnitt Eichbühl–Lanquaid von der DB Netz AG, fünf Jahre später kam der Abschnitt Eggmühl–Eichbühl hinzu. Der Güterverkehr wird seit 2001 mit einer Lokomotive der Bauart MV9 von Orenstein & Koppel durchgeführt, die von der Zuckerfabrik Zeil am Main gekauft wurde.

Betrieb

Die Güterverkehrsstellen Eggmühl, Schierling und Langquaid bedient die Rhein-Sieg-Eisenbahn in Zusammenarbeit mit der DB Schenker Rail Deutschland mit Ganzzügen. An einigen Sonn- und Feiertagen werden auch Personenzugfahrten angeboten.

Stationen

  • Bahnhof Eggmühl
  • Bahnhof Schierling
  • Anst. Eichbühl (seit 2000)
  • Bahnhof Niederleierndorf
  • Haltestelle Oberleierndorf
  • Bahnhof Langquaid

Anschließende Bahnstrecken

Bahnhof Eggmühl

Literatur

  • Walther Zeitler: Eisenbahnen in Niederbayern und der Oberpfalz. Vereinigte Oberpfälzische Druckereien und Verlagsanstalt GmbH, Weiden 1985, ISBN 3-924350-01-9

Weblinks