Bahnstrecke Trostberg-Garching

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1910 verkehrten die ersten Züge auf der Lokalbahnstrecke Trostberg-Garching. − Foto: Archiv Heimatbund
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Der Bahnhof Garching im Jahr 1919: Im rechten Gebäudeteil war damals noch das Stellwerk untergebracht. − Foto: Archiv Heimatbund

Die Bahnstrecke Trostberg-Garching wurde am 14. November 1910 eröffnet. Die Fahrt von Trostberg nach Garching kostete 30 Pfennige, bis München Hauptbahnhof waren 2,40 Mark zu berappen.

Geschichte

Der Bau der Strecke wurde am 26. Juni 1908 genehmigt und am 1. Juni 1909 begonnen. Die herausragenden Bauwerke waren die 120 Meter lange Alzbrücke in Trostberg mit vier Gewölben von jeweils 24,30 Meter lichter Weite, die 41 Meter lange gewölbte Werkskanalbrücke mit 20,20 Meter lichter Weite und die 41 Meter lange Wildbachüberführung mit 23,10 Meter lichter Weite. Die Abschlussrechnung für die etwa zwölf Kilometer lange Strecke ergab 1914 einen Gesamtbetrag von 891 927 Mark, womit die kalkulierten Baukosten um rund 50 000 Mark unterschritten wurden. Die Eröffnung der Bahnstrecke war der letzte Schritt in der Erschließung des ost- und südostbayerischen Raumes durch die damalige Königlich Bayerische Staatseisenbahn. Die wirtschaftliche und verkehrspolitische Bedeutung der Lokalbahn Trostberg-Garching lag nicht nur in der Erschließung des von der neuen Bahn durchzogenen Gebiets, sondern auch in der Herstellung einer durchgehenden Verbindung zwischen dem Chiemgau mit Traunstein als Mittelpunkt und dem östlichen Bayern nördlich des Eisenbahnknotenpunkts Mühldorf.

In Garching wurde der Zug von vielen Gästen erwartet und Schulkinder schwenkten bunte Fähnchen. Tags darauf, am 15. November 1910, wurde der fahrplanmäßige Betrieb aufgenommen. Auf der Strecke Trostberg-Mussenmühle-Tacherting-Wiesmühl-Garching verkehrten fünf Personenzugpaare, von denen vier auf dem gesamten Laufweg zwischen Traunstein und Garching durchgeführt wurden sowie zwei Güterzugpaare. Von einer Verlängerung der Zugläufe nach Mühldorf wurde vorerst abgesehen und auch die dafür notwendigen Weichenverbindungen wurden in Garching noch nicht eingebaut. In den ersten Betriebsjahren beförderten die Züge auf der Strecke Trostberg-Garching so viele Passagiere und Güter, dass die Bahn Gewinne in einer Größenordnung einfuhr, die man vorher nicht zu kalkulieren gewagt hatte.

Literatur