Bahnstrecke Vilshofen-Aidenbach

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Verlauf in Niederbayern
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Die Bahnstrecke Vilshofen-Aidenbach (auch (untere) Vilstalbahn genannt) war eine eingleisige Nebenbahn in Niederbayern. Sie verlief von Vilshofen an der Donau entlang der Vils nach Aidenbach. Die Strecke bis Aldersbach war Teilstück einer ursprünglich als Vilstalbahn geplanten Bahnstrecke über Vilsbiburg nach Dorfen. Weitere gebaute Teilstücke waren Kröhstorf - Haunersdorf und Velden - Dorfen (beide heute ebenfalls abgebaut). Die durchgehende Strecke konnte wegen Ausbruchs des Ersten Weltkriegs nicht mehr realisiert werden.

Verlauf

Vilshofen an der Donau - Aunkirchen - Aldersbach - Aidenbach

Geschichte

Den ersten Anstoß zu dieser Bahn gab Gutsinspektor Baron Hafenbrädl auf Schloss Haidenburg. Er sandte am 16. Dezember 1882 der Generaldirektion der Verkehrsanstalten eine „Anfrage die Erbauung einer Aktien-Eisenbahn von Aidenbach nach Vilshofen betreffend“. Nach einigem Schriftwechsel gründeten am 17. Mai 1885 verschiedene Gemeinden ein Komitée zur Erbauung einer Lokalbahn Aidenbach-Vilshofen und wählten den Brauer und Landwirt Anton Haberl aus Aidenbach zum Vorsitzenden. In einem Schreiben vom 2. August 1885 meldete das Komitée, dass bereits 31000 Mark Zuschüsse sicher waren. Der Markt Aidenbach erklärte sich zur Abtretung des Grundes bereit und stellte überdies die kostenlose Lieferung von 100000 Ziegeln bester Qualität zum Bau des Bahnhofs in Aussicht. Aufgrund dieser günstigen Voraussetzungen ordnete Minister von Crailsheim bereits am 22. Oktober 1885 an, dass spätestens bis 1886 ein generelles Projekt für diese Bahn ausgearbeitet werde.

Es wurden zwei Varianten entworfen, von denen eine von Aunkirchen über Aldersbach nach Aidenbach führte, die andere über Schwanham. Die Hoffnungen, dass der Bahnbau bereits im Lokalbahngesetz von 1887 enthalten sein könnte, erfüllten sich jedoch nicht. Erst am 14. Juni 1891 verfügte das Ministerium des kgl. Hauses und des Äußeren, dass die Bahn in den nächsten Lokalbahngesetzentwurf aufgenommen werden sollte. Umgehend fand eine Streckenbegehung statt, bei der alle Beteiligten die nötige Grundabtretung und Eigenleistungen zusagten.

In Vilshofen legte man größten Wert auf die Beteiligung der Bayerischen Granit-AG, die bereits eine Schmalspurbahn nach Taferl gebaut hatte. Betriebsleiter von Normann schrieb am 13. Oktober 1893 an die Generaldirektion der Verkehrsanstalten, die Granit-AG werde am Bau der Lokalbahn nur mitwirken, wenn ihre Forderungen erfüllt würden. Dazu gehörte insbesondere die Erneuerung der Umladeanlagen beim Bahnhof Vilshofen an einem neuen Platz, da die bereits vorhandenen bei Einführung einer Lokalbahn nicht bleiben konnten.

In Regensburg, wo die Granit-AG ihren Sitz hatte, verhandelte die Staatsbahn mehrmals erfolglos mit der Gesellschaft. Daraufhin kündigte die Generaldirektion der Verkehrsanstalten am 27. Juli 1895 die Verträge mit der Granit-AG, welche dieser erlaubten, durch die bahneigene Vilsbrücke zu fahren und auf Bahngebiet ein Rollwagengleis betreiben zu dürfen.

Mit dem Lokalbahngesetz vom 17. Juni 1896 wurde der Bahnbau beschlossen. Am 12. Oktober 1897 wurde mit dem Verlegen der Schienen begonnen, und am 29. November 1897 konnte die Teilstrecke Vilshofen-Taferl in Betrieb genommen werden. Die erste Lokomotive auf der Strecke war eine D X. Nach der Abnahme am 12. November 1898 ging die Strecke am 21. November 1898 offiziell in Betrieb.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Reiseverkehr immer unbedeutender. Zum 30. September 1962 erfolgte seine Einstellung. Am 31. Dezember 1987 wurde die Schließung dieser Nebenbahn vollzogen. Die Strecke wurde in den frühen 1990er Jahren abgebaut. Auf der Trasse verläuft heute ein Radweg. Die Ausfahrtskurve beim Bahnhof Vilshofen (Niederbay.) dient noch als Ausziehgleis. Das Stück ist elektrifiziert. Hinter dem Prellbock liegt das Gleis noch auf den folgenden 200 Metern, allerdings nicht mehr an das Schienennetz angebunden, da nach dem Prellbock ein Stück Gleis entfernt wurde.

verkehrende Linien

nicht möglich

Stationen

Anschließende Bahnstrecken

Knotenpunkt Vilshofen (Niederbay)

Wichtige Bauwerke an dieser Strecke

Galerie

Literatur

  • Walther Zeitler: Eisenbahnen in Niederbayern und der Oberpfalz. Vereinigte Oberpfälzische Druckereien und Verlagsanstalt GmbH, Weiden 1985, ISBN 3-924350-01-9

Weblinks