Baptist-Kitzlinger-Schanze
Die Baptist-Kitzlinger-Schanze ist eine 1989 errichtete 50-Meter-Skisprungschanze in Rastbüchl in der Gemeinde Breitenberg. Eigentlich besteht die Anlage aus insgesamt drei mit Matten belegten Schanzen (zwei kleinen Schanzen der Kategorie K 15 und K 35 sowie einer Normalschanze der Kategorie K 74), von denen nur die größte Schanze den Namen Baptist-Kitzlinger-Schanze trägt. Diese ist nach dem ehemaligen Passauer Landrat Baptist Kitzlinger benannt und ist die Hausschanze der Spitzenspringer Michael Uhrmann und Severin Freund.Nationalmannschaften aus den USA und Russland, aus Österreich und Tschechien sowie das deutsche Team kommen dorthin zum Trainieren. Der aktuellen Schanzenrekord liegt bei 83,5 Meter.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Vorläufer und Bau
Die nahe Breitenberg gelegene, veraltete Adalbert-Stifter-Schanze war wegen ihres freien Standortes ungünstig wegen der Sonneneinstrahlung. Im Herbst 1967 wurde eine eigene 50-Meter-Schanze in Rastbüchl fertiggestellt, nachdem Brauereibesitzer Josef Lang aus Jandelsbrunn das Grundstück unentgeltlich zur Verfügung gestellt hatte. Um größere Weiten zu erreichen, wurde die Sprungschanze 1976 vergrößert. Kampfrichterturm und Zuschauertribünen wurden ebenfalls neu erstellt.
Am 8. August 1988 erfolgte dann der Spatenstich zum Bau der drei Mattenschanzen. Am 15. September 1989 schließlich wurde die Baptist-Kitzlinger-Schanze eingeweiht und nach dem damaligen Landrat Baptist Kitzlinger, der maßgeblich an der Realisierung des Schanzenbaus mitgewirkt hatte, benannt. 6.000 Zuschauer waren beim Eröffnungsspringen dabei, als der österreichische Skiflugweltmeister Andi Felder gewann und sein Landsmann Andreas Rauschmeier mit 77 Metern den ersten Rekord aufstellte. Nur die größte Schanze mit der Schanzengröße HS 82 (Kategorie K 74) ist die eigentliche Baptist-Kitzlinger-Schanze. Sie liegt meist im Schatten und ist vor allem deshalb sehr schneesicher. Die beiden anderen, kleineren Schanzen sind aus der Kategorie K 15 und K 35.
Sanierungen
2008 war die Baptist-Kitzlinger-Schanze sichtlich veraltet. Sie war ramponiert und sanierungsbedürftig und drohte den Anschluss an den von Skiverbänden geforderten Standard zu verlieren. Ende 2008 billigte der Kreisausschuss mit großer Mehrheit ein Sanierungs-Maßnahmen-Paket. Nachdem dann 2010 schon 10.000 Euro investiert wurden, um den Sprungbetrieb überhaupt aufrecht zu erhalten, brachte der Kreisausschuss eine aufwändige Sanierung für insgesamt 1,5 Millionen Euro im Herbst 2011 auf den Weg. Die Sanierung umfasst die Schanzenanlage selbst, dazu die Stützmauer, sowie einen Neubau einer Aufstiegshilfe. Für die Sanierung sind drei bis fünf Jahre vorgesehen.
2015 wurde eine Schneekanone für die Baptist-Kitzlinger-Schanze angeschafft. 75 Prozent der Kosten von rund 50.000 Euro trug der Landkreis Passau, den Rest die Gemeinde Breitenberg. Das Gerät, das gebraucht gekauft wurde, ersetzte weitgehend die zwei vorhandenen, 40 Jahre alten Schneekanonen. Da es über einen Ausleger verfügt, reduziert sich der Aufwand beim Präparieren der Anlage für die WSV-Mitglieder erheblich.
Galerie
Siehe auch
Literatur
- Stefan Dorner: Baptist-Kitzlinger-Schanze soll saniert werden. In: Passauer Neue Presse vom 15. Oktober 2008 (S. 21)
- Stefanie Lindner: Bezirksräte nehmen Schanze unter die Lupe. In: Passauer Neue Presse vom 30. Oktober 2008 (S. 21)
- Stefan Dorner: Aufstiegshilfe auf dem Kosten-Prüfstand. In: Passauer Neue Presse vom 3. Januar 2009 (S. 39)
- Stefan Dorner: Schanzen-Aufzug wird zur Hängepartie. In: Passauer Neue Presse vom 30. Januar 2009 (S. 31)
- Karin Mertl: Rettungsschirm für die Skisprungschanze. In: Passauer Neue Presse vom 2. November 2010 (S. 29)
- Karin Mertl: JU kämpft für die Schanze in Rastbüchl In: Passauer Neue Presse vom 21. Oktober 2010 (S. 30)
- PNP: Schanze Rastbückl: „Regionale Ebene gefordert“. In: Passauer Neue Presse vom 8. Februar 2011 (S. 25)
- Regina Ehm-Klier, Sabine Süß: Jetzt packt auch der Freistaat bei der Schanze mit an. In: Passauer Neue Presse vom 21. Februar 2011 (S. 28)
- Karin Mertl: Landesleistungszentrum: Es heißt nur so. In: Passauer Neue Presse vom 21. März 2011 (S. 29)
- Helmut Preuß: Olympia-Aus als Chance für die Region. In: Passauer Neue Presse vom 12. Juli 2011 (S. 25)
- PNP: Die große Schanze ist wieder betriebsbereit. In: Passauer Neue Presse vom 12. Dezember 2011 (S. 26)
- Daniela Otte: Breitenberg schultert „Mammut-Projekt“. In: Passauer Neue Presse vom 17. November 2011 (S. 36)
- Karin Mertl: Landkreis packt Schanzen-Sanierung an. In: Passauer Neue Presse vom 30. November 2011 (S. 24)
- Karin Mertl: Helfer stehen unermüdlich auf der Matte. In: Passauer Neue Presse vom 21. Mai 2013 (S. 27)
- Carola Brunner: Eine Lösung, aber nicht die beste. In: Passauer Neue Presse vom 3. Oktober 2015 (S. 33)