Dompropstei (Passau)

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Die Dompropstei in Passau, Ostteil
Der Westteil der Dompropstei
Blick in den Innenhof der Passauer Dompropstei.

Die Dompropstei (auch Barbarahof) ist ein Gebäude in der Altstadt von Passau (Domplatz 4). Einst war das Gebäude der Sitz des Dompropstes, von dem es bis heute seinen im Volksmund gebräuchlichen Namen hat. Inzwischen hat hier der Bischof von Passau seine Privatwohnung.

Geschichte

Das denkmalgeschützte Gebäude ist eine zweigeschossige Vierflügelanlage um einen Innenhof, die 1632 wesentlich erweitert und umgebaut wurde. Im Kern ist das Haus möglicherweise noch älter, da an der Südseite sämtliche Fenster spätgotische Profile tragen. Im Nordflügel befindet sich die Kapelle St. Barbara, ein Saalbau mit dreigeschossiger Barockfassade, 1240 errichtet und ebenfalls 1632 wesentlich erweitert und umgebaut.

1821 wurde das Gebäude dem Dompropst als Wohnung zugewiesen, 1894 bis 1897 erfolgte eine umfassende Sanierung. 1968 wurde im Zuge der Nutzung als Bischofswohnung eine Hauskapelle eingerichtet. Erst 2010 ging das Gebäude nach entsprechenden vertraglichen Vereinbarungen zwischen dem Freistaat Bayern und der Diözese Passau wieder in das Eigentum der Diözese über.

Von Spätsommer 2013 bis Herbst 2014 wurde das Gebäude für rund 1,1 Millionen Euro (700.000 Euro für den Südtrakt mit der Bischofswohnung, 400.000 Euro für den Nordtrakt) saniert. In beiden Gebäudeteilen gab es zu diesem Zeitpunkt einen erheblichen Instandhaltungsrückstau. Massive Putzschäden, Mauerrisse, marode Dachdeckung, veraltete Haustechnik, alte, undichte Wasser- und Abwasserleitungen galt es zu beseitigen. Ziel der Sanierung war es, das Gebäude wieder in einen modernen, bewohnbaren Zustand zu überführen und die gesetzlich geforderten Standards zu erfüllen. Die Haushälterin des Bischofs sollte einen eigenen abgeschlossenen Wohnungsbereich bekommen. Allerdings wurde die Aufteilung der Wohnungen noch während der Sanierung geändert, weil der neue Bischof Stefan Oster hier nicht alleine, sondern mit drei Mitbewohnern einziehen wollte. Die Gelder für die Sanierung wurden aus der zweckgebundenen Instandhaltungsrücklage des Freistaates bereitgestellt, weil sich das Gebäude erst seit 2010 wieder im Eigentum der Diözese Passau befindet.

Architektur

Die Nordfassade zum Domplatz teilt sich baugeschichtlich in zwei völlig unterschiedliche Fassaden. Der breitere Ostteil hat ein gebändertes Erdgeschoss mit dem Hauseingang und zwei kleinen Fenstern, die Fenster im Obergeschoss tragen schlichte Rahmen, den Abschluss bildet eine hohe Vorschussmauer. Die westliche Fassade mit kräftig stuckierten Fensterrahmen, ursprünglich mit eigener Hausnummer 4a, zeigt dagegen eine viergeschossige Gliederung, die auf den Einbau eines Zwischengeschosses 1910 bis 1912 zurückgeht. In diesen Jahren wurde auch die Remise zu einem Treppenhaus umgebaut.

Das Haus umfasst mit Süd- und Nordtrakt heute rund 850 Quadratmeter. Dazu gehören die Dienstwohnung des Bischofs, eine Haushälterinnenwohnung, ein Gästebereich, Büroflächen, eine kleine Hauskapelle sowie Keller- und Abstellräume. Die 200 Quadratmeter große Dienstwohnung des Bischofs mit rund 70 Quadratmetern Flurfläche befindet sich im Südtrakt.

Literatur