Bergwacht Passau

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Die Bergwacht Passau ist schnell zur Stelle, um einen Verletzten per Akia über die Abfahrtspiste abzutransportieren. - Foto: Schmidbauer

Die Bergwacht Passau ist ein Team von aktiven Bergwachtmitgliedern, die sich ehrenamtlich für die Bergrettung engagieren. Ihr Einsatzgebiet erstreckt sich über das Dreisessel-Gebiet sowie die Obernzeller Leitn und die Umgebung von Passau. Im Winter betreuen sie außerdem die Skigebiete in Frauenberg.
Die Bergwacht Passau ist, wie alle anderen niederbayerischen Bergwachten auch, der Bergwacht Bayerwald untergeordnet.

Geschichte der Bergwacht

Schon vor der vorletzten Jahrhundertwende hatte die Rettung aus Bergnot ihre Anfänge. Damals übertrugen der Deutsche und der Österreichische Alpenverein die Rettungsaufgaben den hauptamtlichen Bergführern, richteten ein Netz von Rettungsstellen ein und versorgten die Schutzhütten mit primitiven Rettungsmitteln. Doch mit dem nach der Jahrhundertwende rasch zunehmendem führerlosen Bergsteigen starb auch der Beruf des Bergführers allmählich aus, so dass der Schutz von in Bergnot geratenen Menschen nicht mehr gewährleistet werden konnte.
Im Jahre 1920 ergriff der Münchner Bergsteiger Fritz Berger die Initiative. Er suchte einsatzfreudige Bergsteiger und Naturfreunde, um gegen Leichtsinn, Fahrlässigkeit und bösen Willen anzukämpfen. Bald kamen Idealisten aus dem Fichtelgebirge und aus dem Schwarzwald hinzu.
1923 folgte die Gründung der Bergwacht im Allgäu und im Chiemgau. Neben der Naturrettung wurde die Erste-Hilfe-Ausbildung in den Dienstplan mit aufgenommen. So war das eine Ziel der Bergwacht, die Menschen wieder zum richtigen Verhalten in der Natur zu erziehen, das zweite, in Bergnot geratene Menschen zu retten.
1928 wurde mit der ersten Ortsgruppe in Cham und der zweiten in Regensburg schließlich die Bergwacht im Bayerischen Wald begründet; Passau folgte als dritte im Jahr 1930. Über Jahre erfolgte ohne fremde Hilfe oder staatliche Unterstützung eine intensive Aufbauarbeit. Nach langer Suche konnte im Jahr 1934 ein Austragshaus am Ortsrand von Hauzenberg als Hütte der Bergwacht gepachtet werden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Organisation der Deutschen Bergwacht durch die Besatzungsmacht verboten. Doch die Männer gaben nicht auf und schlossen sich unter der Flagge des Deutschen Roten Kreuzes erneut zusammen, um ihr früheres Wirken fortzusetzen. So kam es auch, dass aus dem ehemalig „Grünen Kreuz“ ein „Rotes Kreuz im weißen Edelweiß“ wurde.
1967 konnte, gleichzeitig mit dem Bau des Skilifts, eine eigene Diensthütte am neuen Haupteinsatzgebiet, dem Dreisesselberg, errichtet werden. „Das war sehr wichtig für uns, denn vorher hieß es samstags und sonntags mit dem Auto des Roten Kreuzes von Passau nach Frauenberg fahren und abends wieder heim. Die Gerätschaften ließen wir in der alten Jugendherberge in Frauenberg“, weiß Gerd Rosenberger, der 25 Jahre Bereitschaftsleiter der Bergwacht war und noch immer gern auf dem Dreisessel unterwegs ist.
1990 gab es noch heftige Diskussionen, ob Frauen etwas in der Bergwacht zu suchen hätten, die Bergwacht meinte: „Nein!“ Das ließen sich die Frauen nicht bieten und klagten. „Im Grunde war unsere Satzung frauenfeindlich“, gibt stellvertretender Regionalleiter Manfred Falkner heute zu. „Die Frauen sind eine echte Bereicherung, ich kann mir gar nicht mehr vorstellen, wie es ohne sie war. Die haben echt was drauf.“

Voraussetzungen für ein Mitglied

Wer sich bei der Bergwacht engagieren will, braucht vor allem die Bereitschaft, anderen zu helfen, eine gute Grundkondition und Interesse an der Natur, auch Skifahren sollte er können. Zwei bis drei Jahre dauert die Ausbildung. Zu Beginn einer Saison gibt es vorbereitend eine zehn Abende umfassende Ausbildung. „Vor allem die Herz-Lungen-Wiederbelebung und der Umgang mit dem Defibrillator muss jedes Jahr geübt werden“, sagt Bergwachtarzt Dr. Michael Rosenberger aus Breitenberg.

Literatur

Links

http://www.bergwacht-passau.org