Bernheim (Kaufmannsfamilie)

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Die Bernheim waren ein jüdische Kaufmannsfamilie aus Buchau bei Riedlinger (Württbg.), die von ca. 1898 bis 1935 in Passau wirkte.

Angehörige

  1. Alfred Bernheim (1871-1953)
  2. Siegbert Bernheim (* 1905), Sohn von 1
  3. Felix Bernheim (* 1906), Sohn von 1

Wiedervereinigung

Anfang des Jahres 2008 las der in London lebende David Bernheim das Buch Exodus von Anna Rosmus. Nachdem er dort mit der Geschichte der Familie Bernheim in Passau konfrontiert wurde, zeigte er das Buch Anthony Bernheim, dem Sohn von Felix Bernheim. Dieser ließ es ins Englische übersetzen und suchte nach der mittlerweile weit verstreuten Nachkommenschaft. Mit Hilfe von Anna Rosmus kamen am 14. Oktober 2008 Enkel von Alfred und Berta Bernheim mit ihren Partnern bzw. Kindern und Enkeln nach Passau. Vor allem die jüngeren unter ihnen mussten sich erst kennenlernen. Aus Frankreich, Israel, USA und Großbritannien waren sie angereist.

Unter ihnen waren Charlotte Fassin, die 77-jährige Tochter von Helene Bernheim (Tochter von Alfred Bernheimund Berta Bernheim), Uri und Amos Bernheim (Söhne von Siegbert Bernheim). Stadtarchivar Richard Schaffner legt ihnen Blätter aus dem Einwohnermeldeamt vor und zeigte ihnen Geburts- und Heiratsdaten, Umzüge, Gewerbeanmeldung, Baupläne für das Kaufhaus. Uri Barneah erinnert sich, dass sein Vater Siegbert sich bis an sein Lebensende die Zeitung aus Passau kommen ließ.

Erinnerungen an die Bernheims

Nach der Schule begann Thea Wittmann (* 1913 in Passau) mit der Ausbildung als Verkäuferin für Damenkonfektion im Haus der jüdischen Familie Bernheim. Die Seniorin erinnerte sich zu ihrem 95. Geburtstag im Januar 2009 an die Kaufleute, die seit 1898 in Passau Geschichte schrieben. 1935 mussten Alfred und Berta Bernheim das Geschäft an Karl Spellmann und Alfons Kell verkaufen. „Ich war richtig empört“, echauffierte sie sich über die Schikanen, die die Geschäftsleute bis dahin zu ertragen hatten. „Da war ein Mann, der kam immer zum Betteln. Das war dann genau der, der jeden Passauer fotografierte, der es wagte, nach dem Boykott-Aufruf der Nationalsozialisten immer noch bei Juden einzukaufen.“

Siehe auch

Literatur