Biber

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Das vom Biber aufgestaute Laufenbachtal
Ein vom Biber gefällter Baum bei Oberalteich
Ein vom Biber gefällter Baum am Marktler Badesee. (Foto: Meisenberger)

Der Biber, in Abgrenzung zum Kanadischen Biber eigentlich Europäischer Biber (Castor fiber) ist ein Säugetier aus der Familie der Biber (Castoridae).

Beschreibung

Der Biber kann bis zu einem Meter lang und dreißig Kilogramm schwer werden. Er hat ein dichtes braunes, wasserabweisendes Fell. Der bis zu 35 Zentimeter lange Schwanz ist flach.

Vorkommen

Das Revier des Bibers umfasst zwischen einem und sieben Kilometern Gewässerstrecke. Als Nahrung dienen Gräser, Wasserpflanzen, Blätter und vor allem Rinde. Um den Wasserstand an Bächen zu regulieren, die nicht tief genug für ihn sind, baut der Biber Dämme und Burgen. Mit seinen scharfen Schneidezähnen kann er einen Stamm von zehn Zentimetern Durchmesser in einer Nacht fällen.

Leopold Reuss berichtete 1832, der Biber komme „sparsam in einsamen Gegenden an den Ufern der Flüsse Salza, der Isar und der Donau“ vor. Er wurde wegen seinem Pelz, Fleisch und Bibergeil stark bejagt und galt bereits 1867 in Bayern als völlig ausgerottet. 1966 setzte der Bund Naturschutz mit Genehmigung des Landwirtschaftsministeriums 120 Biber in Bayern aus. Die Wiederansiedelung war so erfolgreich, dass zu Beginn des Jahres 2014 bereits 16.000 Biber in Bayern lebten, davon in Ostbayern etwa 3.500. Inzwischen ist der Biber in Niederbayern abgesehen von den höheren Lagen des Hinteren Bayerischen Waldes fast flächendeckend verbreitet.

Der Biber ist streng geschützt, und es ist auch verboten, seine Baue und Dämme zu beschädigen. Für zahlreiche Land- und Forstwirte ist er zu einem Problem geworden, da durch gefällte Bäume und aufgestaute Gewässer die Felder vernässen und Ackerland für landwirtschaftliche Maschinen unbrauchbar wird. Auch den Kommunen ist der Biber ein Dorn im Auge, wenn er Straßen aufweicht oder die Zuflüsse von Kläranlagen verstopft.

Um diese Konflikte so weit möglich zu lösen, wurde ein Bibermanagement aufgebaut, das betroffene Landbesitzer berät und Hilfen vermittelt. Allein im Jahr 2012 musste das Bayerische Umweltministerium Ausgleichszahlungen für Biberschäden in Höhe von 409.000 Euro leisten, etwa 125.000 Euro flossen nach Niederbayern. In Einzelfällen kann die Untere Naturschutzbehörde die Erlaubnis zum Aufstellen von Biberfallen erteilen. Andererseits schafft der Biber an Bächen und Flüssen durch seine Tätigkeit charakteristische Auwaldlandschaften, in denen zahlreiche Tier- und Pflanzenarten gute Lebensbedingungen vorfinden.

Literatur

  • Corinna Korn: Ein Nager polarisiert. In: Der Bayerwald-Bote vom 24. Januar 2014 (S. 3)
  • Leopold Reuss: Fauna des Unter-Donaukreises oder gemeinnützige Naturgeschichte der im Unter-Donaukreise einheimischen wilden und zahmen Thiere, Passau 1832

Weblinks