Bioerdgasanlage Osterhofen

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Frank Stumpf von Schmack Biogas im Gespräch mit Archäologin Uta Kirpel. Foto: Schwarzbözl

Die Bioerdgasanlage Osterhofen ist eine für 2009 geplante Investition zur alternativen Energiegewinnung. Im Jahr 2011 ist der Bau voraussichtlich abgeschlossen.

Bauphase

Die geplante Anlage in Niedermünchsdorf bei Osterhofen entspricht der in Schwandorf (Oberpfalz), allerdings dort mit der doppelten Gasleistung von 10 Megawatt − die größte Anlage ihrer Art in Europa. 5 Megawattstunden Erdgas sollen erzeugt werden, die fünf Millionen Liter Heizöl ersetzen. Das entspricht 2000 Haushalten bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 2500 Litern im Jahr. Die reine Bauzeit für die 16 Millionen teure Anlage betrage ein dreiviertel Jahr, bevor sie in Betrieb genommen wird. Im September 2010 wird eine Abbiegespur an der B 8 fertig gebaut, damit die Lastwagen die Baustelle besser erreichen können. Die ersten zwei Fahrsilos werden Ende September, Anfang Oktober errichtet. Zum Stand des Monats August befinden sich noch Archäologen für Untersuchungen vorort, die sich aufgrund des schlechten Wetters verzögern. Die Bioerdgasanlage kann erst nach und nach entstehen. Gebaut werden insgesamt vier Fahrsilos, die sich von der B 8 über die gesamte Breite in der Osthälfte des Grundstücks ziehen. Daneben kommen drei liegende Fermenter. Die markantesten Anlagenteile werden wohl die zwei stehenden Fermenter sowie die vier Gas-Endlager: runde Becken wie bei klassischen Biogasanlagen. Zwischen ihnen und von außen kaum sichtbar soll die Anlage zur technischen Aufbereitung des Gases entstehen. Betreiber wird die Schmack Biogas Viessmann Gruppe, so die momentane Planung, erläutert Frank Stumpf. Das auf Heiztechnik-Systeme spezialisierte Unternehmen Viessmann hat im Dezember die Schmack Biogas Gruppen übernommen, da diese Insolvenz angemeldet hatte. Dies ist auch ein Grund für die zeitlichen Verzögerungen des Baubeginns, der erst für Spätsommer 2009 anvisiert war. Um die bereits bestehenden Verträge mit den Landwirten als Rohstoff-Lieferanten halten zu können, hat Schmack schon vergangenes Jahr ein Feldsilo eingerichtet. Derzeit, so Projektentwickler Stumpf, laufen Gespräche mit den zuständigen Behörden, um für die diesjährige Rohstofflieferung ein zweites Feldlager zu errichten. Rechtzeitig zur Ernte 2011 soll die Bioerdgasanlage laut Stumpf in Betrieb gehen. Weitere Lieferanten werden noch gesucht.

Verwendung

Das Gas gelangt an Haushalte mit Gasheizung, Blockheizkraftwerken zur Verstromung samt Wärmegewinnung, Industrieanlagen oder Erdgastankstellen. Dies ist die Besonderheit der Schmack-Anlage in Niedermünchsdorf und der Unterschied zu herkömmlichen landwirtschaftlichen Anlagen: Das aus den Einsatzstoffen Mais, Gras und Zwischenfrüchten entstehende Gas wird zu Methan aufbereitet und kann ins Erdgasnetz eingespeist werden. Dieses dient zum einen als riesiges Vorratslager für das Gas, zum anderen wird über das Leitungsnetz das Gas zu den verschiedenen (Groß-)Verbrauchern geleitet, die daraus in Blockheizkraftwerken Strom und Wärme produzieren. Die Anlage wird auf acht Megawatt Gas ausgelegt, 700 Kubikmeter Erdgas werden in der Stunde produziert, 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. Umgerechnet können damit rund 3500 Haushalte mit Strom und Wärme versorgt werden. Überwacht wird die Anlage in Niedermünchsdorf von der Schmack-Zentrale in Schwandorf aus, schildert Frank Stumpf, sogar einzelne Pumpen können von dort aus gesteuert werden. In Niedermünchsdorf ist deshalb kein Bürogebäude zur Anlagensteuerung nötig, diese erfolgt in einem kleinen Container. Drei bis vier Leute werden sich hier um den Betrieb kümmern, so der Leiter der Projektentwicklung.

Siehe auch

Literatur