Biogasanlage Schönbrunnerhäuser

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Der Rohbau der Biogasanlage. (Foto: Norbert Peter)

Die Biogasanlage Schönbrunnerhäuser befindet sich in der Gemeinde Hohenau im Landkreis Freyung-Grafenau und ist in ihrer Form einzigartig.

Über die Biogasanlage

Die Anlage mit einer Leistung von 580 Kilowatt elektrisch und 616 Kilowatt thermisch wird Mitte 2010 ausschließlich mit nachwachsenden Rohstoffen des Grünlandes und landwirtschaftlichen Abfallprodukten wie Gülle und Mist betrieben werden. Die Anlage in Schönbrunnerhäuser wird durch den Generalunternehmer Bio-Projekt aus Reichertshausen schlüsselfertig erstellt, die später auch die Betriebsführung übernimmt.

Die Biogasanlage in Schönbrunnerhäuser zeichnet sich durch das nachhaltige Wärmenutzungskonzept und die Verwendung hochwertiger Anlagenkomponenten aus. Neben der ökologischen Produktion von 3,7 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr, ersetzt die an der Biogasanlage produzierte Wärme – an der bereits über 60 Hauseigentümer ihr Interesse an einer Versorgung mit Fernwärme mit Warmwasser bekundet haben – dauerhaft den Einsatz fossiler Brennstoffe.

Nicht nur die Umwelt profitiert von der Biosgasanlage, denn für die Landwirte aus der Umgebung ergeben sich aus dem Betrieb der Anlage und den Substratlieferverträgen eine wichtige zusätzliche Einkommensquelle mit Zukunftsperspektive.

23.900 Hektar Grünland werden im Landkreis Freyung-Grafenau bewirtschaftet, davon der Großteil im Nebenerwerb. Doch die Erzeugung von Biogas ist keine Konkurrenz, sondern eine sinnvolle Ergänzung zur Tierhaltung, betonte Staatsminister Helmut Brunner. Gerade in den benachteiligten Agrargebieten eröffnet die Vergärung von Landschaftspflegematerial, Grünlandaufwuchs und Gülle in Biogasanlagen interessante Perspektiven.

Der Betrieb der Biogasanlage ist anspruchsvoll, aber machbar. Die Verwertung von Gülle, Grünland und Landschaftspflegematerial verlangt eine hohe Betriebsleiterqualifikation, die der Gärprozess mit den Substraten nicht unproblematisch ist. Die erste Stufe der Biogaserzeugung ist die Bereitstellung des Substrats. Das Substrat wird gelagert, aufbereitet und in den Fermenter eingebracht. In der zweiten Stufe erfolgt die Vergärung des Substrats, die im Fermenter stattfindet.

Anschließend erfolgt die Aufbereitung und Nutzung des erzeugten Substrates. Die Substrate werden mittels Pumpen von einer Vorgrube in den Fermenter befördert. Dort entsteht bei guter Durchmischung der Großteil des Biogases, der über eine Gasleitung in das Gaslager geleitet wird. Der Nachgärbehälter dient einerseits als Güllelager, andererseits wird dort das in diesem Behälter entstehende Gas gesammelt.

Befürworter

Staatsminister Helmut Brunner bezeichnete den Bau des Wärmenetzwerkes sowohl für den Betreiber der Biogasanlage wie auch für die Wärmeabnehmer langfristig als ökonomisch und ökologisch sinnvoll. Die zuverlässige ganzjährige Bereitstellung der Wärme ist dafür aber unbedingte Voraussetzung.

Landrat Ludwig Lankl meinte, die Biogasanlage sei mit ein Lebenswerk von Fritz Denk. Energie ist wichtig, aber Initiativen in der Region sind viel wertvoller als Atommeiler. Bundestagsabgeordneter Barthl Kalb, der das Projekt stets unterstützte, freute sich über das Ergebnis in einer Gemeinde, die sich zukunftsfähig aufstellt. Hohenaus Bürgermeister Eduard Schmid erinnerte an die ersten Gehversuche, die sich mit Stehvermögen bei den Genehmigungsverfahren zu einem „Leuchtturmprojekt“ entwickelten.

Lankl wollte wissen, wie es sich mit den Behältern verhält, die Methangas erzeugen, da Methangas ein Ozonkiller sei. Doch hier soll keine Gefahr ausgehen, erklärte Dr. Bernhard Thiersch. Denn über die Behälter wird eine Art Zelt gespannt, in dem das Methangas gesammelt und der Weiterführung zugeleitet wird.

Man war sich einig, die Grünlandflächen in der Region sind es im Hinblick auf die durchaus positiven wirtschaftlichen Ergebnisse, den Erhalt der Wohn- und Kulturlandschaft und die Förderung des ökologischen Gleichgewichtes wert, auch weiterhin bewirtschaftet zu werden. Daraus entstehende Synergien tragen dazu bei, die Heimat lebens- und liebenswert zu gestalten.

Der Dank galt der „Interessengemeinschaft (IG) zur alternativen Verwertung des Grünlandaufwuchses“, die durch Josef Gais, BBV-Ortsobmann von Hohenau, Fritz Petzi, BBV-Ortsobmann von Schönbrunn am Lusen, Andreas Denk, Landwirt, in Schönbrunnerhäuser und Fritz Denk, Landwirt, in Schönbrunnerhäuser gegründet wurde und die eine großartige Vorarbeit geleistet hat.

Beim Rundgang wurde die vielen Interessenten, vorwiegend Landwirte, auch die Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich aus Freyung, Josef Höppler aus Waldkirchen, Helmuth Peter aus Grafenau, stellvertretender Landrat Helmut Behringer, LD Josef Steinhuber, Erster PHK Günter Obermüller, BBV-Kreisobmann Alois Rosenberger mit Stellvertreter Hans Döringer über die künftige Funktionsweise der Biogasanlage informiert.

Literatur