Bad Birnbach

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Bad Birnbach
Das Wappen von Bad Birnbach


Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Rottal-Inn
Höhe: 376 m
Fläche: 68,81 km²
Einwohner: 5.509 (31. Dezember 2020)
Postleitzahl: 84364
Vorwahl: 08563
Kfz-Kennzeichen: PAN
Website: www.badbirnbach.de
Erster Bürgermeister: Josef Hasenberger (CSU)
Das ehemalige Schloss

Bad Birnbach ist ein Markt im niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn und bildet mit der Gemeinde Bayerbach die Verwaltungsgemeinschaft Bad Birnbach.

Geografie

Lage

Bad Birnbach liegt etwas erhöht über dem sanften Tal der Rott an der Bahnstrecke Passau - Mühldorf, sowie an der B 388 etwa 12 km östlich der Kreisstadt Pfarrkirchen, 20 km westlich von Pocking, 27 km südlich von Vilshofen sowie 43 km von Passau entfernt. Bad Birnbach bildet zusammen mit Bad Griesbach und Bad Füssing das so genannte niederbayerische Bäderdreieck.

Gliederung

Ortsteile sind Aicha, Asenham, Aunham, Armstetten, Bleichenbach, Brand, Brunndobl, Brombach, Edmühle, Faberöd, Freiling, Gigler, Grub, Grottham, Hainthal, Hahnöd, Hirschbach, Hofer, Holzhäuser, Holzmannhäuser, Hölzlberg, Kager, Kieferling, Kinten, Kirchberg, Kynoten, Labüchl, Landerham, Lederling, Leithen, Lengham, Mauswinkl, Mühlham, Neudau, Nindorf, Oberbirnbach, Obertattenbach, Ried, Schatzbach, Schederaign, Schmidsöd, Schwaibach, Schwertling, Stalleich, Sturzholz, Trautenöd, Untertattenbach, Weinberg und Wimm.

Geschichte

Erste urkundliche Erwähnung

Im Jahr 812 wurde Perinpah erstmals urkundlich erwähnt, als am 24. Juni dieses Jahres die Ritter Ruman und Gerhart ihre Besitzungen in Tuttinga und Perinpah dem Bischof von Passau schenkten. Allerdings behalten sie sich deren Nutzungsrechte gegenseitig auf die Lebenszeit des zuletz Verstorbenen vor. Erst nachdem beide verstorben sind, kann die Kirche über den Güterkomplex frei verfügen. Pfarrer Maximilian Hartmann identifizierte in einem Beitrag in den Ostbairische Grenzmarken Perinpah mit Birnbach. Doch schon lange vor der ersten Nennung von Perinpah war das Gebiet der heutigen Marktgemeinde besiedelt. Dies belegen einige jungsteinzeitliche Funde wie z.B. das über 110 Hügel umfassende Gräberfeld am Aunhamer Spitz nahe Bad Birnbach. Spuren von früher dort lebenden Menschen stammen aus der Bronzezeit.

Besitzschwerpunkt des Hochstifts Passau

Romanus und Gerhard waren nicht die einzigen, als sie 812 ihr Eigentum in Birnbach zu ihrem Seelenheil stifteten. Seit dem 9. Jahrhundert war Birnbach Pfarrsitz mit einer großen Pfarrökonomie. Zwischen 1160 und 1163 schenkt der Passauer Domdekan Rudbertus zahlreiche Familiengüter in Birnbach, Aunham, Hirschbach, Brombach und Untergaiching, mit zustimmung des Bischofs Konrad von Babenberg an das Passauer Domkapitel. Dadurch erhielt die Passauer Bischofskirche Birnbach als Eigenkirche, welche so zur Pfarrkirche wurde. Bei der Kirche handelte es sich um einen Vorgängerbau der heutigen Kirche am Bergsporn auf dem heutigen Kirchplatz. Zu jener Zeit war die Kirche Teil der hochmittelalterlichen Burgkirchenanlage, die den Adeligen von Mühlheim-Chambe gehörte. Rudbertus war angeblich Teil dieser Sippe.

Die Chamber saßen damals auf der Nahen Burg Rotenbech, zu welcher ein umfangreicher Güterbesitz im Raum Birnbach gehörte. Die Burganlage lag einst auf dem Burgplatz „Alteck“ bei Leithen. Dort gibt es noch 18 Meter tiefe Gräben. Um 1200 vereinigte Walchun von Rotenberch mit Zustimmung des Passauer Bischof Wolfger von Erla seine Eigenkirchen Huckenham und Birnbach, unter Vorbehalt des Patronatsrechtes. Aus diesen Eigenkirchen entstand nun die Großpfarrei Birnbach, die zu den Urpfarreien des Rottals zählt.

Von 1241 bis 1248 war Albert Behaim Pfarrer in Birnbach. Im 12. Jahrhundert finden wir um Birnbach einen Besitzschwerpunkt des Hochstifts Passau. Mit dem Grundbesitz verbunden war die Herrschaft über die abhängigen Bauern, welche die Güter bewirtschafteten.

Zur Ausübung der Gerichtsbarkeit und zur Verteidigung mussten die kirchlichen Grundherrn einen „Vogt“ - meist aus dem hohen Adel - als „weltlichen Arm“ bestellen. Diese errichteten wehrhafte Burgen und versuchten so ihre Vogteirechte erblich zu machen und zur Landesherrschaft auszubauen. Im Birnbacher Raum bemühten sich darum vor allem die Edlen von Chambe, die Grafen von Hals sowie die Pfalzgrafen von Ortenburg. Das führte zwischen 1192 und 1226 zu vier äußerst blutigen Fehden der Ortenburger mit den Grafen von Bogen, welche mit Bischof Manegold Graf von Berg verbündet waren. So stürmten etwa deren Truppen 1212 von Karpfham aus das Kloster Asbach, ermordeten Mönche, Nonnen und die dort Schutz suchende Bevölkerung, plünderten das Kloster und zündeten es an. So erging es den meisten Ortschaften im Rottal.

Das „Amt zu Pirnpach“

Die Burgen Massing, Reichenberg (bei Pfarrkirchen), Dachsberg (bei Brombach), Rotenberch (bei Birnbach) sowie Griesbach i.R. samt allen dazu gehörigen Märkten, Dörfern und Höfen waren im Besitz von Pfalzgraf Rapoto II. von Ortenburg. Nach dem Niedergang der Ortenburger Grafschaft und dem Friedensschluss von 1262 zwischen dem Passauer Bischof Otto von Lonsdorf mit Herzog Heinrich XIII. von Niederbayern entsteht das „Gericht bei der Rott“ in Reichenberg/Pfarrkirchen. Dieses wird auf sechs Amtsbezirke aufgeteilt, von denen das „Amt zu Pirnpach“ den östlichen Gerichtsbezirk umfasst.

Birnbach wurde nicht nur wegen des Pfarreisitzes gewählt, sondern weil hier eine „Schranne“ besteht, in der zweimal im Jahr öffentlich Gericht gehalten wird. An der Spitze eines Amtes stand der „Amtmann“, der bei den herzoglich/bayerischen Land- und Pfleggerichtsuntertanen nicht nur alle Formen der Polizeigewalt ausübte, sondern auch für die Erhebung der Steuern, die Einforderung von Hand- und Spanndiensten und das militärische Aufgebot zuständig war. Das Amt Birnbach war 1665 in die Obmannschaften Birnbach, Hitzling bei Asenham und Hirschbach aufgeteilt. Bei Lengham und Luderbach verlief die Grenze zum Amt Weng mit den Obmannschaften Kindlbach und Steinberg.

Doch die im Amtsbezirk Birnbach ansässigen Adeligen wie der Schenken von Neydekh (Neudeck), der Prackpekh (zu Brombach, der Taettenbekh (zu Tattenbach), der Stein und Westerkircher (zu Birnbach), der Virgold (zu Schwaibach), der Asnhaimber (zu Asenham) sowie der Magens (zu Kirchberg) und deren Nachfolger bauen auf Grund der „Ottonischen Handfeste“ Zug um Zug eigene Niedergerichtsherrschaften aus. Nur die Aburteilung von Verbrechen die mit dem Tode bestraft werden und Prozesse um Grund und Boden bleiben beim Landgericht in Reichenberg/Pfarrkirchen.

Nur in diesen Fällen hat der Amtmann mit seinen Schergenknechten noch Dienstfunktionen. Welchen bunten Gebietsteppich das kurfürstliche/bayerische Amt Birnbach um 1700 darstellt sieht man an folgender Auflistung der adeligen Niedergerichtsbezirke mit ihren Gütern, einschließlich deren Streubesitz außerhalb des Amtsbezirks: Geschlossene Hofmark Birnbach mit Neudau und Brunndobl, 99 Güter; Geschlossene Hofmark Brombach, 68 Güter; Geschlossene Hofmark Neudeck, 57 Güter; Geschlossene Hofmark Asenham, 29 Güter; Geschlossene Hofmark Tattenbach, 22 Güter; Offene Hofmark Hirschbach, 52 Güter und schließlich Sitz Kirchberg mit 10 Gütern.

Eine besondere Ausprägung erfuhr die Niedergerichtsbarkeit in der Geschlossenen Hofmark Birnbach, die erstmals 1410 als Hofmark aufscheint. Ab 1673 wird durch den Kurbayerischen Kanzler Caspar von Schmid als Hofmarksherrn das vorher auf sieben Grundherrschaften aufgesplitterte Birnbach zu einem „modernen“ Wirtschafts- und Lebensort ausgestaltet.

Auswirkungen der Ortenburger Reformation

Ab 1560 verbreitete sich die Lehre Martin Luthers auch in der Pfarrei Birnbach. 1564 verweigerten 1.100 von 1.600 Erwachsenen die Osterkommunion, da der Abendmahlskelch nicht an sie gereicht wurde. Auslöser war die Einführung der Reformation in Ortenburg durch Graf Joachim von Ortenburg am 17. Oktober 1563. Umgehend strömten Gläubige nach Ortenburg, auch aus Birnbach. Vor allem die Bürger der vom Ortenburger Schloss Neudeck verwalteten Güter in Schwaibach, Hirschbach, Anzenkirchen und Egglham fühlten sich nun ebenso zum Religionswechsel berechtigt. Selbst die Hofmarksherren Hans Vorstauer für Birnbach, Conrad von Pienzenau für Asenham und Wolf Taetenpekh für Tattenbach bekannten sich zur lutherische Lehre.

Herzog Albrecht V. griff hart dagegen durch. Reiterpatroullien wurden gegen den Massenauslauf auch aus dem Rottal durchgeführt. Es kam schließlich zu Verhören, Verhaftungen, Landesverweisungen und sogar zur Enthauptung des Egglhamer Mesners Pankraz Vorster im Jahre 1564. Joachim nahm daraufhin Glaubensflüchtlinge aus Egglham in Neudeck-Schwaibach auf. Der Schwaibacher Wirt Hans Wisinger, N. Birkenöder und Stephan Schmit aus Schwertling mussten das Land verlassen, andere erhielten erhebliche Strafzahlungen. Währenddessen wurde das Ortenburger Schloss Neudeck mehrfach von bayerischen Truppen besetzt. 1577 erhielten es die Ortenburger Grafen wieder zurück. 1565 erlaubte schließlich der Papst in Birnbach, Asenham und Hirschbach die Reichung des Laienkelchs, womit sich die Situation etwas entspannte. 1671 wurde dies zwar wieder verboten, dennoch bleib man bei der „Speiswein“-Abgabe. Es wurde allerdings nur noch unkonsekrierter Wein gereicht. Im Jahre 1575 wurde statt dem bisherigen zum evangelischen Glauben tendierenden Pfarrer Georg Wolfgang Reicher ein katholischer Priester eingesetzt, Pfarrer Leonhard Oberhaimer. Ob er den Ansprüchen gerecht wurde ist unbekannt.

Erbfolge- und Dreißigjähriger Krieg

Auch die Menschen im Gebiet der „Großpfarrei“ Birnbach mussten oft genug Pest, Hunger und Krieg erdulden. Nimmt man nur die letzten 500 Jahre, so rückt sofort der unsagbar grausame Landshuter Erbfolgekrieg ins Blickfeld. In den brutalen Auseinandersetzungen zwischen Pfalzgraf Ruppert und dem Münchner Herzog Albrecht dem Weisen mussten die meisten Rottaler Orte – manche mehrfach – Plünderung, Mord und Brandschatzung erleben. Und so werden im Oktober und November 1504 auch Birnbach und Brombach von pfälzischen Truppen eingeäschert und Asenham geplündert. Der Abt von Kloster Vornbach Angelus Rumpler, der das viehische Treiben und Mordbrennen der Truppen im Rottal beschreibt, klagt: „Und da schwollen die Bäuche der Weiber an“. Erst danach entwickelte sich das neue, im Kern noch heute erhaltene Birnbach.

Dagegen war das Gebiet um Birnbach während des Dreißigjährigen Krieges nur 1634 – als auch Bayerbach verwüstet wurde – und dann 1648, kurz vor Friedensschluss, Schauplatz kriegerischer Handlungen. Flüchtende kaiserliche und bayerische Truppen überschwemmten Anfang Juni 1648 das Birnbacher Gebiet und setzten sich bei Griesbach i.R. fest. Ihnen folgten feindliche Streifkommandos des schwedisch-französischen Heeres.

Nachdem am 23. Juni drei schwedische Kavallerieregimenter Pfarrkirchen eingenommen, geplündert und in Brand gesetzt haben - die Bauern der Umgebung hatten sich mit ihrem Vieh dorthin geflüchtet - kampieren die Feindtruppen zwischen Brombach und Birnbach. Sie plündern, morden, brennen und „spolieren“ (berauben) die Kirchen und erpressen die letzten Lebensmittel. Als sie Ende Juli abziehen, folgt der Hungersnot die Pest, welche bis Dezember 1649 wütet und die Sterbefälle auf das Siebenfache anschwellen lässt. Nachdem sich Kurbayern - dank der Friedenspolitik des Kanzlers Caspar von Schmid - wieder erholt hatte, führte der ungebändigte Ehrgeiz von Kurfürst Max Emanuel zur nächsten Katastrophe. Denn im Spanischen Erbfolgekrieg mussten zwischen 1704 und 1706 und in der nachfolgenden kaiserlichen Besatzungszeit viele Menschen mit Gut und Leben dafür bezahlen.

1673 wurde Birnbach zur geschlossenen Hofmark erhoben. Die 1483 erbaute spätgotische Kirche brannte 1675 nieder, wurde aber bald darauf wieder aufgebaut. Ihren Turm erhielt sie erst 1828 bis 1831. 1677 erhielt Birnbach durch einen churfürstlichen Gnadenbrief erstmals das Recht, Märkte abzuhalten.

Volksaufstand gegen Österreich

Als der Volksaufstand im November 1705 gegen die das Land total aussaugende österreichische Besatzungsmacht losbrach, waren der „Pfeifer Jackl“ aus der Hofmark Birnbach und die „Kagerl-Brüder“ die frühen Anführer der Rebellion im Rottal. Am 9. November 1705 überwältigten sie so auch in Birnbach einen österreichischen Hauptmann mit seinen Soldaten und raubten 8.000 Gulden Werbegelder der Truppe. Nach der verlorenen Schlacht bei Aidenbach vom 8. Januar 1706, bei der aus dem Pfarrgebiet Birnbach an die 150 bis 180 Tote zu beklagen waren, nahmen die österreichischen Besatzer grausame Rache und setzten am 28. April 1706 Birnbach in Brand.

Knapp 40 Jahre später erschüttern die Kriegshandlungen im Österreichischen Erbfolgekrieg das Rottal. Kurfürst Karl Albrecht verbündete sich mit Frankreich und erhob gegen Maria Theresia Anspruch auf das österreichische Erbe. Gestützt auf Militärmacht ließ er sich in Linz als neuer Erzherzog, in Prag als König von Böhmen huldigen und wurde am 24. Januar 1742 in Frankfurt zum deutschen König und römischen Kaiser Karl VII. gewählt. Zwischen 1741 und 1745 musste der Raum Birnbach ständig wechselnde Besatzungstruppen erdulden, die aus der Bevölkerung „das Letzte“ herauspressten. Freund und Feind machten da keinen großen Unterschied. Birnbach selbst wurde zwar von direkten Kämpfen verschont. Als aber 1743 das mittlere Rottal Kampfgebiet wurde, Griesbach von ungarischen Einheiten erobert und Pfarrkirchen durch Generalwachtmeister Bärnklau belagert wurde, verteidigten französische Hilfstruppen und mit der „Reichenberger Landfahne“ auch Birnbacher den Markt.

Die ständigen Truppeneinquartierungen bringen Typhus und Cholera und hinterlassen eine dezimierte, bettelarme Bevölkerung. Dieses Drama wiederholt sich mit noch stärkerer Wucht zwischen 1793 und 1813, während der Napoleonischen Kriege, welche den Menschen Not, Hunger und Tod brachten und der Heimat den wirtschaftlichen Zusammenbruch.

19. Jahrhundert

Von 1831 bis zu seinem Tod im Jahr 1843 war Lorenz von Lang Inhaber der Herrschaft Birnbach. Im 19. Jahrhundert erwarben die Grafen von Arco-Valley das mittelalterliche Gut unweit der Kirche und bauten eine große Brauerei auf die Grundstücke des einstigen Adelssitzes. Die Gräfliche Brauerei Arco-Valley besteht in Bad Birnbach noch heute.

1868 kamen die Birnbacherer den Bürgern des benachbarten Kößlarn zu Hilfe, als ein Großbrand dort in der Nacht vom 13. auf den 14. Oktober 15 Wohngebäude und 18 Stallungen zerstörte. Zusammen mit Helfern aus Bayerbach und Rotthalmünster gelang es ihnen schließlich dem Feuer Herr zu werden. Der Kößlarner Großbrand 1868 war die schwerste Brandkatastrophe in deren Marktgeschichte.

Entwicklung zum Bad

1939 bohrte die Bayerische Mineralölindustrie AG bei Birnbach nach Erdöl. Statt auf Erdöl stieß man auf Thermalwasser. Auf Verfügung der Reichsregierung musste die Bohrung wieder zugeschüttet werden. Erst 1973 wurde erneut nach dem Thermalwasser gebohrt, und am 21. September 1973 entdeckte man in 1.700 Metern Tiefe eine Thermalquelle – die Chrysantiquelle. Am 23. September begutachtete man das Wasser, das sich auf einer Wiese dampfend in eine Badewanne ergoss. Der 1973 gegründete Zweckverband Thermalbad Birnbach trug die Entwicklung. 1974 erfolgte die Grundsteinlegung für ein Kurmittelhaus, das dem Typ des bayerischen Vierseithofes nachgebildet wurde. Vom Kurzentrum räumlich getrennt entstand nördlich von Birnbach der reine Urlaubsbereich.

Im Juli 1976 wurde die Rottal Terme eröffnet. 1979 folgte die Anerkennung von Birnbach als Erholungsort und der Rottal Terme als Heilquellenkurbetrieb. Am 11. Dezember 1979 konnte ein Erweiterungsbau der Rottal Terme eröffnet werden. Birnbach veränderte sein Erscheinungsbild wesentlich, es entstand ein eigener Marktplatz, umgeben von Geschäften mit Arkadengängen, ein neues Rathaus, Verkehrsamt und Postamt, Hotels, Banken und Betriebe. 1984 wurde Birnbach die Bezeichnung „Markt“ verliehen, 1987 das Prädikat Bad.

Politik

Bürgermeister

Bei der Kommunalwahl 2014 wurde der bisherige Bürgermeister Josef Hasenberger (CSU) mit 78,25 % der abgegebenen Stimmen als 1. Bürgermeister wiedergewählt. Die Wahlbeteiligung betrug 55,09 %.

  • 2. Bürgermeister ist Franz Thalhammer (Freie Wählergemeinschaft Hirschbach-Brombach)
  • 3. Bürgermeisterin ist Dagmar Feicht (Schwaibacher Liste)

Marktgemeinderat

Der Marktgemeinderat hat 20 Mitglieder (+ 1. Bürgermeister) und folgende Sitzverteilung:

  • CSU: 4 Sitze (2008: 6)
  • Unabhängige Liste Bad Birnbach (ULB): 4 Sitze (neu)
  • FWG Hirschbach-Brombach: 3 Sitze (2008: 4)
  • Tattenbacher Liste: 2 Sitze (2008: 2)
  • Wählergemeinschaft Asenham: 2 Sitze (2008: 2)
  • SPD: 1 Sitz (2008: 1)
  • UWG: 1 Sitz (2008: 1)
  • Schwaibacher Liste: 1 Sitz (2008: 2)
  • WG Schwertling: 1 Sitz (2008: 1)
  • FBL: 1 Sitz (2008: 1)

Bildung und Erziehung

Bad Birnbach verfügt über eine eigene Grund- und Mittelschule. Bis zum Schuljahr 2012/2013 gab es eine Außenstelle in Bayerbach, die wegen zurückgehender Schülerzahlen geschlossen werden musste. Die nächsten weiterführenden und beruflichen Schulen befinden sich in Bad Griesbach und Pfarrkirchen. Seit 1989 besteht die Musikschule Bad Birnbach. Im Gebiet des Marktes bestehen außerdem drei Kindergärten: der Kindergarten Bad Birnbach, der Kindergarten Bayerbach und der Kindergarten Brombach.

Wirtschaft

Die Firma Sachs produziert Fenster und Türen sowie Wintergärten. Die Firma Big Bag Harbeck GmbH aus Bad Birnbach hat 2008 vier Innovationspreise erhalten. Außerdem ist die Gräfliche Brauerei Arco Valley in Bad Birnbach aktiv. Nach Auflösung der Brauerei und des Depots wurden auf dem Gelände ein Pflegeheim und zwei Gebäude für Betreutes Wohnen errichtet. Im Oktober wurde der Gesamtkomplex eingeweiht. Träger des Pflegeheims ist der BRK-Kreisverband Rottal-Inn.

Kultur und Gesellschaft

In und um Bad Birnbach gibt es ein reges Vereinsleben, darunter etwa der Skiclub Bad Birnbach, der Tennisclub Bad Birnbach und der Turnverein Bad Birnbach sowie der Faschingsverein Bad Birnbach. Außerdem gibt es unter anderem noch mehrere Schützenvereine, Kegelclubs, Jagdgenossenschaften, Obst- und Gartenbauverein sowie Soldaten- bzw. Reservistenkameradschaften. Ferner bestehen eigene Birnbacher Ortsvereine der größeren Parteien sowie des Bayerischen Roten Kreuz, des Bund Naturschutz, der Caritas, des Katholischen Frauenbundes und des VdK. Im Gemeindegebiet gibt es darüber hinaus elf eigenständige Feuerwehren (Asenham, Bad Birnbach, Bayerbach, Brombach, Hirschbach, Kindlbach, Luderbach, Obertattenbach, Schwaibach, Schwertling und Untertattenbach).

Der überwiegende Teil der Bevölkerung Bad Birnbachs ist römisch-katholisch und gehört zum Pfarrverband Bad Birnbach, der aus der Pfarrei Bad Birnbach, der Pfarrei Asenham, der Pfarrei Hirschbach und der Pfarrei Kirchberg bei Bad Birnbach besteht. Durch den Zuzug von Flüchtlingen nach dem Zweiten Weltkrieg bildete sich eine kleine Gemeinde evangelischer Christen. Bis 2010 war Bad Birnbach zudem der Sitz der zweiten Pfarrstelle der evangelischen Gemeinde Bad Griesbach mit dem Schwerpunkt Gästeseelsorge.

Sehenswürdigkeiten

  • Das Wahrzeichen Bad Birnbachs ist die weithin sichtbare Pfarrkirche Maria Himmelfahrt der Pfarrei Bad Birnbach. Die heutige Gestalt stammt weitgehend aus dem 15. Jahrhundert, im 18. Jahrhundert kam die im Stil des Rokoko gehaltene Chrysanthikapelle hinzu, zu Beginn des 19. Jahrhunderts der klassizistische Turm. Erwähnenswert sind ferner die sehr alten Nebenkirchen in Aunham, Schwaibach, Lengham und St. Veit.
  • An der Nordseite der Kirche befindet sich die Schmid-Kapelle mit Stuckarbeiten und Kalksteinepitaph des Anton von Sigershofen († 1548) und Frau
  • Die Marienkapelle an der Südseite des Langhauses besitzt ein Netzrippengewölbe.
  • Vom ehemaligen Schloss hat sich ein dreigeschossiger Barockbau aus dem 18. Jahrhundert erhalten.
  • Mit dem Bauernmuseum Huber besteht in Bad Birnbacher Ortsteil Bleichenbach ein kleines, privates Landwirtschaftsmuseum. Es kann nach Rücksprache besichtigt werden.

Kurort

Bad Birnbach profitiert stark von seinem Rang als Kurort und der Lage im Bäderdreieck. Der Tourismusmagnet im Ort ist die – in Folge der Entdeckung der Chrysantiquelle – im Jahr 1976 eröffnete Rottal Terme. Das Angebot wird ergänzt durch den Bella Vista Golfpark, der direkt im Ort beginnt und dann weiterführt zur Rottal Terme. Ebenfalls unweit der Rottal Terme befinden sich mehrere Hotels, Ferienwohnungen und Pensionen – unter ihnen etwa das Hotel Sternsteinhof.

Persönlichkeiten (Auswahl)

Literatur


Städte und Gemeinden im Landkreis Rottal-Inn
Wappen Landkreis Rottal-Inn.png

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