Blauer Bock

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Der Gasthof Blauer Bock in der Höllgasse.
Blick auf den Biergarten des Blauen Bocks.

Der Blaue Bock war ein Passauer Traditionshaus in der Höllgasse mit Speiselokal, Gastgarten und Pension.

Geschichte

Im Haus Höllgasse Nr. 20 mit seinem massiven spätmittelalterlichen Kern aus dem 16. Jahrhundert befand sich einst das zur Pfaffengasse gehörige Pfaffenbad. 1748 war der Bader und Wundarzt Adam Bernstetter sein Besitzer, der es 1787 an seinen Sohn übergab. 1883 wurde eine Küche angebaut, etwa seit dieser Zeit betrieb der Gastwirt Alois Scheuerecker eine Sommerwirtschaft.

1925 erfolgte eine Aufstockung um das zweite Obergeschoss. 1928 wurde das Gasthaus zum blauen Bock aus der Pfaffengasse 3 hierher verlegt, womit weitere Innenumbauten verbunden waren. Die Gartenhalle geht auf den 1922 aufgestockten Werkstattbau des Malers und Vergolders Michael Artner von 1879 zurück. Der Gastzimmeranbau auf der Nordwestseite des Haupthauses, der 1922 aufgestockt wurde, ging aus der Vergrößerung der 1892 neu errichteten Atelier-Werkstatt Artners hervor.

Das Gasthaus wurde von der Innstadt-Brauerei in den Jahren 1946 und 1979 instand gesetzt. Es erlebte vor allem in den 1970er und 1980er Jahren unter dem Passauer Wirtspaar und späteren USA-Auswanderern Fritz und Brigitte Heindl seine Höhen. Zum Haus gehörte auch ein Biergarten zur Fritz-Schäffer-Promenade hin.

Der Blaue Bock bot bayerische Küche. In der Pension mit ihren 15 Gästezimmern fanden bis zu 36 Personen eine Übernachtungsmöglichkeit. Der Gasthof wurde im Sommer 2015 geschlossen. Teile des Anwesens wurden 2018 abgerissen, seither wird der gesamte Komplex denkmalschutzgerecht massiv umgebaut. Entstehen soll eine große Erlebnisgastronomie mit einer bayrischen Gastwirtschaft, 26 Doppelzimmer im gehobenen Hotelstandard und Parkgarage für bis zu zwölf Autos geben. Die Steine der alten Fassadenmauer sollen wieder verbaut werden.

Galerie

Literatur

  • Peter Morsbach, Irmhild Heckmann, Christian Later, Jörg-Peter Niemeier: Denkmäler in Bayern, Band II.25 Kreisfreie Stadt Passau. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2014, ISBN 978-3-7917-2552-9
  • Christian Karl: Auferstehung eines Urgesteins. In: Passauer Neue Presse vom 03.04.2018 (S. 23)