Bogen

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Dieser Artikel behandelt die Stadt Bogen. Für das gleichnamige Adelsgeschlecht klicken Sie bitte hier!
Bogen
Das Wappen von Bogen


Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Straubing-Bogen
Höhe: 322 m
Fläche: 49,74 km²
Einwohner: 10.090 (31. Dezember 2020)
Postleitzahl: 94327
Vorwahl: 09422
Kfz-Kennzeichen: SR
Website: www.bogen.de
Erster Bürgermeister: Franz Schedlbauer (CSU)
Das Rathaus von Bogen
Die Stadtpfarrkirche St. Florian

Bogen ist eine Stadt im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen. Bekannt ist Bogen als Heimat des Bayerischen Rautenwappens und durch die Wallfahrt auf den Bogenberg. Partnerstädte sind Arco, Italien (seit 1991) und Arthez de Béarn, Frankreich (seit 1982).

Geographie

Bogen liegt in der Planungsregion Donau-Wald östlich und nördlich des Bogenberges am Fuße des Bayerischen Waldes, wo der Bogenbach in die Donau mündet.

Ortsteile

Ortsteile sind Anning, Autsdorf, Bärndorf, Bogen, Bogenberg, Brandlberg, Breitenweinzier, Degernbach, Dörfling, Eben, Edenhofen, Edt, Einfürst, Frammelsberg, Frath, Freundorf, Fröschlhof, Furth, Gottesberg, Grafenberg, Großlintach, Grubhof, Grubhöh, Haid, Häuselberg, Haushof, Hinterschida, Hofstadt, Hofweinzier, Hohenried, Hörabach, Hutterhof, Iglhaft, Irrn, Kleinlintach, Lenach, Liepolding, Lohhof, Metzgerhof, Mitterbühl, Mittermühl, Mitterschida, Muckenwinkling, Muggenthal, Mühlthal, Nesselbach, Niedermenach, Niederried, Oberalteich, Oberfreundorf, Obermenach, Oberpischlsberg, Oberried, Oberwieden, Ödhof, Ohmühl, Oppersdorf, Osterberg, Pfelling, Rainfurt, Rankam, Sandhof, Stegholz, Stegmühl, Stephling, Trudendorf, Unterfreundorf, Unterpischlsberg, Unterwieden, Vorderschida, Waidbach, Waidholz, Waltersdorf, Weidenhofen, Weiherhäusl, Weinberg und Weingraben.

Geschichte

Ältere Geschichte

Der Bogenberg, auf dem sich heute die Wallfahrtskirche Bogenberg befindet, war schon in der Bronze- und Urnenfelderzeit bewohnt, wie die heute noch erkennbaren Wallanlagen und zahlreiche Gefäß- und Waffenfunde erweisen.

Die Ortschaft am Fuße des Berges entstand erst erheblich später. Ein Güterverzeichnis des Klosters Niederaltaich nennt für das ausgehende 8. Jahrhundert eine villa Pogana, in deren Nähe sich Weinberge befanden. Urkunden von 864 und 882 nennen bogana als älteste Originalzeugnisse. Der Name rührt wohl vom Bogenbach her (von indogermanisch bhog — fließendes Wasser).

Als die Grafen von Windberg ihren Stammsitz um 1140 zum Kloster Windberg machten, verlegten sie ihre Residenz nach Bogen und nannten sich Grafen von Bogen. Nach deren Aussterben fiel die gesamte Grafschaft 1242 an die Wittelsbacher. Diese unterstellten Bogen dem neuerrichteten Landgericht Mitterfels. 1341 erhielt Bogen das Marktrecht und wurde Bannmarkt, 1461 erhielt es das Marktwappen.

Zu allen Zeiten hatte die Wallfahrt auf den Bogenberg große wirtschaftliche Bedeutung für Bogen. Wohl im 15. Jahrhundert entstand die bis heute fortdauernde Holzkirchner Kerzenwallfahrt. Zu Beginn des 17. Jh. errichteten die Bürger im Markt Bogen ein neues Rathaus und eine Fronfeste. Im Dreißigjährigen Krieg musste der Markt einen erheblichen Bevölkerungsverlust hinnehmen. 1719 vernichtete ein Brand fast die Hälfte aller damaligen Wohnhäuser.

Das 19. und 20. Jahhundert

1839 wurde der Markt Bogen mit einem königlich bayerischen Landgericht ausgestattet, aus dem später das Bezirksamt und Amtsgericht hervorgingen. Der Aufschwung setzte sich während des gesamten 19. Jahrhunderts fort, als in Bogen ein neues Krankenhaus, Gewerbeschulen, zahlreiche Vereine und Volksfeste entstanden. 1895 erreichte die Eisenbahn Bogen. 1931 erfolgte der Bau der Wasserleitung und 1935 die Erweiterung der Pfarrkirche.

Nach der Stadterhebung im Jahre 1952 wurde die Stadt 1958 mit dem Bau der Graf-Aswin-Kaserne Standort einer Bundeswehrgarnison mit dem Brigadestab und einem Pionierbataillon. Weitere Fortschritte in der Infrastruktur waren verschiedene Freizeiteinrichtungen, Krankenhaus, Altenheim, Schulen mit Gymnasium und Realschule, Einsatzzentrum, Klärwerk und die Neugestaltung des Stadtplatzes. Die Gebietsreform brachte die Eingemeindungen von Bogenberg, Degernbach, Oberalteich und Pfelling.

Mehrere mittelständische Betriebe (Dachziegel, Fayence- und Steingut, Kunststoff, Geflügelschlächterei, Leder- und Pelzbekleidung) schufen einen gewissen Ausgleich zum Abzug von Behörden, der mit der Auflösung des Landkreises Bogen im Jahr 1972 einherging.

Der neue Bahnhof wurde im Oktober 2006 mit einem großen Bahnhofsfest feierlich eingeweiht.

Wappen

Der Bogen ist redendes Symbol für den Ortsnamen und wurde im 15. Jahrhundert zur Zeit der Verleihung (fälschlich) für das alte Schildbild der 1242 ausgestorbenen Grafen von Bogen gehalten. Wahrscheinlich war der Stern das ursprüngliche Zeichen des Ortes. Die Schildfarbe Blau stellt eine Verbindung zum Rautenwappen der Wittelsbacher her, das diese von den Grafen von Bogen übernommen hatten. Seit dem 17. Jahrhundert wurde das Wappen willkürlich tingiert und fehlerhaft wiedergegeben; die Sehne des Bogens wurde als Schildteilung interpretiert, das obere Feld mit dem Bogen (ohne Sehne) und das untere mit dem Stern belegt. Bogen, seit Ende des 12. Jahrhunderts als Markt nachweisbar, führt dieses Wappen seit der Verleihung durch die Herzöge Johann IV. und Sigmund von Bayern im Jahr 1461. Seit 1477 ist das Wappen auch in den Siegeln nachweisbar. 1952 wurde Bogen zur Stadt erhoben.

Politik

Bürgermeister

  • Erster Bürgermeister ist Franz Schedlbauer (CSU). Er wurde 2014 mit 61,98 Prozent der Stimmen gegen Ralf Kietzke (FDP/FWG, 23,63 Prozent) und Claudia Ebner (SPD, 14,38 Prozent) im Amt bestätigt.

Stadtrat

Der Stadtrat hat 24 Mitglieder (+ 1. Bürgermeister) und folgende Sitzverteilung:

  • CSU: 11 Sitze + 1. Bürgermeister (2008: 12)
  • FDP/FWG: 5 Sitze (2008: 4)
  • SPD: 3 Sitze (2008: 3)
  • BI: 3 Sitze (2008: 3)
  • FCW: 2 Sitze (2008: 2)

Sehenswürdigkeiten

  • Wallfahrtskirche Bogenberg, 1463 vollendet, Inneneinrichtung wiederholt verändert. Das Gnadenbild der Muttergottes in der Hoffnung, eine Steinfigur des späten 13. Jahrhunderts, ist das älteste ununterbrochen verehrte Marienbild Bayerns. Hier findet jährlich an Pfingsten die Holzkirchener Kerzenwallfahrt statt.
  • Das Kreismuseum Bogenberg zeigt auf zwei Ausstellungsebenen unter anderem Zeugnisse zur Geschichte der bayerischen Rauten und der Wallfahrt Bogenberg.
  • Tourismus- und Informationszentrum im Bahnhof mit Infostelle Naturpark Bayerischer Wald und der Dauerausstellung „Die Donau und der Bogenberg“
  • Stadtpfarrkiche St. Florian, 1486 im spätgotischen Stil erbaut, mit Fresken um 1521. Sie wurde 1931 bis 1935 um das ehemalige Mesner- und Schulhaus erweitert und 1969/70 innen neu gestaltet. Der moderne Flügelaltar stammt aus dem Jahr 1984.
  • Evangelisch-Lutherische Erlöserkirche, mit Werken des Landshuter Künstlers Fritz König
  • Europapark Bayern-Böhmen. Er wurde 2012 eröffnet.

Bildung und Erziehung

  • Veit-Höser-Gymnasium Bogen
  • Ludmilla-Schule - Staatliche Realschule Bogen
  • Grund- und Mittelschule
  • Herzog-Ludwig-Mittelschule
  • Volkshochschule Straubing-Bogen
  • Fraunhofer-Berufsschule I
  • Albertus-Schule (Förderschule)
  • Kath. Kindergarten St. Florian
  • Kindergarten St. Peter und Paul
  • Kindergarten Hummelburg

Träger der Bürgermedaille

  • Mannfried Pahlow († 26. Mai 2000), verliehen am 28. September 1983
  • Josef Landstorfer († 11. Juni 2000), verliehen am 13. Mai 1998
  • Hans Wührl, verliehen am 20. Dezember 1994
  • Hans Neueder, verliehen am 27. Juni 2001
  • Peter Groeben, verliehen am 27. Juni 2001
  • Ernst Hinsken, verliehen am 21. Dezember 2005
  • Monsignore Konrad Schmidleitner, verliehen am 20. Dezember 2007


Städte und Gemeinden im Landkreis Straubing-Bogen
Wappen Landkreis Straubing-Bogen.png

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