Bombenfund von Teisnach

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Der Bombenfund von Teisnach ereignete sich am 20. Juni 2012, als bei Wurzelarbeiten auf dem Gelände des zukünftigen Gewerbegebiets Teisnach-Oed II eine 130 kg Splitterbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden wurde.

Vorgeschichte

1945, am Ende des Zweiten Weltkriegs, wurden südlich von Teisnach einige Wehrmachtslastwägen und Wehrmachtssoldaten, die sich im Wald verschanzt hatten, von den Amerikanern bombardiert. Unter den Geschossen wurden mindestens zwei FRAG-Bomben abgeworfen. Eine Bombe explodierte und hinterließ einen großen Krater im Wald, der noch heute zu sehen ist. Auch mehrere kleinere Krater durchziehen den Wald, die wahrscheinlich aus den letzten Kriegstagen stammen. Es gab mindestens eine Tote. Maria Kopp wurde bei dem Beschuss auf ihrem Fahrrad tödlich verletzt, als sie von Wetzelsdorf nach Kaikenried unterwegs war. Sie ist die einzige Frau, die auf dem Kaikenrieder Kriegsdenkmal genannt wird. Genaueres ist nicht bekannt.

Ablauf des Fundes

Bei den Baggerarbeiten auf dem Gelände wurde am Nachmittag des 20. Juni 2012 von zwei Baggerfahrern der Firma Hackinger aus Waldkirchen ein sprengstoffverdächtiger Gegenstand gefunden. Nach dem Alamieren der Polizei, Feuerwehr und Notarzt wurde bekannt, dass es sich um eine Bombe handelt. Schnell wurde das Gebiet in einem Radius von 250 Metern abgesperrt und Teile des nahen Gewerbegebiets, sowie des Technologiecampuses evakuiert. Die nahegelegene Kreisstraße REG 18 wurde gesperrt. Absperrungen in der ganzen Ortschaft hinderten die Autofahrer, in die Nähe der Bombe zu kommen.

Um 18.20 Uhr rückte das Bombenkommando aus Garching bei München an. Dieses identifizierte die Bombe als 130 kg Splitterbombe aus dem Zweiten Weltkrieg, die von einem amerikanischen Bomber zu tief abgeworfen wurde um zu explodieren. Sie veranlassten eine Evakuierung aller Gebäude im Umkreis von 400 Metern. Betroffen waren mehrere Wohnhäuser am Ortseingang von Teisnach. Danach entschärften zwei Sprengstoffexperten in einer halbstündigen Aktion die Splitterbombe mit zwei Zündern. Um 19.15 Uhr wurde schließlich Entwarnung gegeben. Die Bombe war entschärft und die Anwohner durften wieder in ihre Häuser zurückkehren.

Vor den weiteren Wurzelarbeiten wurde das ganze Areal fachmännisch nach weiteren Bomben abgesucht. Nachdem nichts mehr gefunden wurde, konnten die Arbeiten vorgesetzt werden. Trotzdem mutmaßen die Einwohner, dass in den Wäldern nebenan noch weitere Blindgänger im Boden stecken. Auch Fundstücke wie Bombensplitter wurden im Wald nahe dem Krater ausgegraben.

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