Bruder Straubinger

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Die 1962 von Karl Tyroller geschaffene Skulptur des Bruder Straubinger am Steiner-Thor-Platz.

Bruder Straubinger ist eine zu Beginn des 19. Jahrhunderts erfundene, literarische Figur.

Geschichte

Die literarische Figur des Bruder Straubinger stammt aus einem Trinklied. Es wurde um das Jar 1820 durch den Landshuter Medizinstudenten Carl Theodor Müller, genannt „Saumüller“, verfasst, der zu diesem Zeitpunkt in der Löwen-Apotheke in Straubing tätig war. In der Folge entwickelte sich der Bruder Straubiner im deutschen Sprachraum zum Sinnbild eines fleißigen, wandernden Handwerksburschen: Schlank, tüchtig und fröhlich, in Biedermeiertracht mit Zylinder, Knotenstock und Felleisen. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts kam eine weitere, tendenziell eher negative Bedeutung hinzu, nach der Bruder Straubinger mit Vagabunden- und Landstreichertum assoziiert wurde.

Aufbauend auf der ersten Erwähnung bzw. Erfindung von Bruder Straubinger in Müllers Trinklied, fand der Hanwerksbutsche auch in viele andere Gedichte und Lieder Einzug. Besondere Popularität erlangte die Figur so unter anderem auch durch Edmund Eyslers „Bruder Straubinger“, eine 1903 uraufgeführte, singspielhafte Operette in drei Akten.

1962 wurde im in Straubing ein eigenes Denkmal gesetzt, das von Karl Tyroller geschaffen wurde. Es befand sich bis 2005 unweit es einstigen Steinerthors in der Wittelsbacher-Parkanlagen, wurde dann aber im Zuge von Umbaumaßnahmen direkt auf den neu errichteten Steiner-Thor-Platz versetzt Steinerthor-Platz versetzt. In der Nähe des ursprünglichen Standorts wurde in einem Wasserbecken eine von Wolfgang Bach entworfene, den Umriss des Bruder Straubinger nachzeichnende Stahlfigur aufgestellt („Ich war da, bin schon vorn am Platz.“)

Beim traditionellen Festauszug zur Eröffnung des Gäubodenfestes wird der Umzug durch den Bruder Straubinger angeführt.

Siehe auch

Literatur

  • Dorit-Maria Krenn, Alfons Huber: Straubing in Niederbayern. Der Stadtführer. Straubing 2011

Weblinks