Burgruine Winzer

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Die Burgruine Winzer

Die Burgruine Winzer ist eine Burgruine bei Winzer im niederbayerischen Landkreis Deggendorf.

Lage

Die Burgruine steht auf dem Schlossberg, der den Ort Winzer im Norden überragt.

Geschichte

Die Burgruine wurde im Jahre 1005 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Ausgrabungen deuten allerdings darauf hin, dass das Gebiet schon vor dem Jahr 950 besiedelt war. Zum Zeitpunkt der ersten Nennung gehörte das Gebiet dem bayerischen Herzog, der es um 1009 dem Bischof von Bamberg schenkte. Mit Eberhard de Winzer wird der erste Besitzer 1139 in einer Urkunde von Kloster Aldersbach erwähnt. 1248 wurde die Burg von den Truppen Herzog Ottos II. großenteils zerstört.

Nach dem Tod von Wilhelm von Winzer heiratete Petrissa, die Tochter seines Vorgängers Chalhoch II., 1324 den Vicedom Hartwig von Puchberg. Auf die Puchberger als Eigentümer folgte am 18. Oktober 1558 durch Heirat mit der Erbin Elisabeth Graf Otto Heinrich (Ottheinrich) von Schwarzenberg. Graf Ottheinrich, Landhofmeister zu München und Pfleger auf Schloss Bärnstein, ließ die Burg schlossartig ausbauen, so dass sie mit ihren acht Türmen zu einem imposanten Bauwerk wurde. 1603 verkaufte Graf Wolf Jakob von Schwarzenberg den Besitz samt Schloss an Herzog Maximilian von Bayern.

In der Folgezeit war auf dem Schloss ein Pfleggericht, das auch zur Aufbewahrung des Getreides verwendet wurde, da ein eigener Getreidekasten nicht vorhanden war. 1632 war hier Kaiser Ferdinand II. zu Besuch und wohnte in der Schlosskapelle der hl. Messe bei.

Dennoch verfiel das Schloss immer mehr. Während des Österreichischen Erbfolgekrieges wurde es anfangs von bayerischen und französischen Truppen behauptet. Bald war es aber meist ohne Besatzung und gelangte zeitweise in ungarische, dann wieder in bayerische Hand. Am 31. Oktober 1741 übernahmen die Panduren die Burg von den Ungarn, die zuvor noch Reparaturarbeiten vorgenommen hatten, unterminierten sie und sprengten sie am 1. November 1741.

Die noch immer gewaltigen Mauerreste wurden von 1750 bis 1790 größtenteils abgetragen und für Bauten im Markt Winzer verwendet. Die alte Schlosskapelle wurde zwar wiederhergestellt, aber 1803 wegen Baufälligkeit abgebrochen. Mit den Quadern des noch immer aufragenden Wachtturms wurde die Vilsbrücke in Vilshofen an der Donau neu erbaut. 1834 verbot die Regierung den weiteren Abbau der Schlossruine. König Ludwig I. stellte die Ruine schließlich unter Denkmalschutz.

Beschreibung

Von der einstmals ausgedehnten Anlage sind nur noch Mauerreste erhalten geblieben. In einer Mulde findet sich ein ummauerter Ziehbrunnen. Aufgrund von zwei parallel verlaufenden Mauerzügen im Süden lässt sich vermuten, daß die Kernburg noch mit einer Zwingeranlage und Halbschalentürmen umgeben war. Der Zugang zur Burg erfolgt über eine Auffahrt von Osten. Von der Ruine aus hat man eine schöne Aussicht auf die Donau und die Vorberge des Bayerischen Waldes.

Literatur

  • Joseph Klämpfl: Der ehemalige Schweinach- und Quinzingau. Eine historisch-topographische Beschreibung, 1855, Nachdruck 1993, Neue Presse Verlags-GmbH, Passau, ISBN 3-924484-73-2
  • Günther T. Werner: Burgen, Schlösser und Ruinen im Bayerischen Wald. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg, 1979, ISBN 3-7917-0603-9

Weblinks