Carl Joseph Anton Mittermaier

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Carl Joseph Anton Mittermaier in Heidelberg

Dr. Carl Joseph Anton Mittermaier (* 5. August 1787 in München; † 28. August 1867 in Heidelberg) war ein Jurist und Politiker sowie Professor an der Universität Landshut.

Leben und Wirken

Der Sohn eines Apothekers studierte seit 1805 Rechtswissenschaften an der Universität Landshut, wo er das Corps Bavaria mitgründete und wurde 1808 an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg promoviert. Zunächst Privatlehrer, wirkte er ab 1809 in Landshut als Privatdozent und wurde 1811 hier Ordinarius für Zivil- und Strafprozess, deutsches Privatrecht sowie deutsche und römische Rechtsgeschichte. Er hielt in Landshut Vorlesungen über deutsches Privatrecht, deutsche Rechtsgeschichte, Strafrecht und Prozessrecht. Von 1815 bis 1818 war er Rektor der Universität. 1818 ging er nach Bonn, 1821 nach Heidelberg. Dort wurde er zu einer zentralen Persönlichlkeit des Liberalismus.

Mittermaier war ab 1829 Mitglied der badischen Gesetzgebungskommission und von 1831 bis 1840 sowie von 1846 bis 1849 Abgeordneter in der Zweiten Kammer der Badischen Ständeversammlung. Von 1833 bis 1840 amtierte er als deren Präsident. Er war Präsident des Vorparlaments in Frankfurt am Main und vertrat vom 18. Mai 1848 bis zum 30. Mai 1849 Baden-Baden in der Frankfurter Nationalversammlung. Nach dem Scheitern der bürgerlichen Revolution 1849 zog er sich aus der Politik zurück.

Mittermaier beschäftigte sich in über dreißig Monographien und etwa 600 Aufsätzen mit den unterschiedlichsten Aspekten des Rechtsgeschehens. Am 31. Mai 1863 erhielt er den preußischen Orden Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste. Die Stadt Heidelberg verlieh Carl Mittermaier 1836 die Ehrenbürgerwürde.

Literatur

  • Hans-Michael Körner (Hg., unter Mitarbeit von Bruno Jahn): Große Bayerische Biographische Enzyklopädie, Band 2 H-O, K. G. Saur München 2005, ISBN 3-598-11460-5
  • Ina Ebert, Andreas Fijal: Mittermaier, Karl Joseph Anton, in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 584-585 [Onlinefassung]; URL: http://www.deutsche-biographie.de/pnd118844784.html

Weblinks