Christine Zuppinger

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Christine Zuppinger.

Christine Zuppinger ist eine aus Freyung stammende Autorin. Heute lebt sie in Berlin und ist als Ethnologin tätig.

Leben und Wirken

Christine Zuppingers Debüt als Autorin heißt „Schwalbennester“ und erzählt die Geschichte zweier Frauen, die beides waren – ganz normale Leute und doch etwas ganz Besonderes. Das Buch entführt in eine Welt, in der Alltäglichkeiten und das Unerwartete, Diesseits und Jenseits, Heimatliebe und Außenseitertum, Tradition und Moderne nahe beieinander liegen. Für ihr Erstlingswerk als Autorin hat sich Zuppinger keine fiktiven Schauplätze und erfundenen Handlungsstränge ausgesucht. Stattdessen hat sie in ihrer niederbayerischen Heimat nach erzählenswerten Geschichten gekramt und in Gestalt der beiden ledigen Bäuerinnen Maria und Zenzi aus Solla auch gefunden. Zwei Jahre lang – bis zum Tod der Bäuerinnen – hat die Autorin immer wieder Gespräche mit den weit über 70-jährigen Schwestern geführt und ist der außergewöhnlichen Lebensgeschichte zweier starker Persönlichkeiten auf den Grund gegangen.

Im Buch zeichnet Zuppinger die Familiengeschichte der Frauen bis ins 19. Jahrhundert nach. Auffällig an dieser Geschichte ist, dass immer wieder ledige Frauen den Familienhof bewirtschaftet haben. Auch Maria und Zenzi mussten als unverheiratete Frauen ihr Leben meistern. Zu diesem Leben gehörten nicht nur die harten Kriegsjahre, die Anfeindungen der Dorfgemeinschaft, Brotbacken, Jenseitsglaube oder das tägliche Bad im Grand.

Die Schwestern stellten sich voller Pragmatismus auch den Anforderungen des modernen Lebens zwischen Autofahrten und Kunstkursen.

Durch einen Zeitungsartikel war Zuppinger auf die beiden Schwestern und deren Leben aufmerksam geworden und wollte mehr über deren Alltag erfahren. Mit der Zeit ist dann die Bewunderung für die Schwestern mehr und mehr gewachsen und die Idee für ein ganzes Buch gereift.Um den Frauen aber derartige Geschichten zu entlocken, musste Christine Zuppinger erst langsam ein Vertrauensverhältnis aufbauen.

Bei dem Buch „Schwalbennester“ handelt sich nicht um einen biografischen Roman aus einem Guss, sondern um mehrere kurze Einzelstücke. Jedes könnte für sich selbst stehen und doch ergeben alle zusammen ein harmonisches Ganzes. Die Aussagen der Bäuerinnen sind dabei in einer Art bayerisch inspirierten Kunstsprache wiedergegeben, die dem Leser ein Gefühl für den Klang der Sprache vermittelt. Den Text ergänzen Fotos, die mehr sind als bloße Momentaufnahmen, sondern Charaktere einfangen, deren Lebensart und Heimat.

Literatur