Christus-Statue (Natternberg)

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Die Christus-Statue von Angerer dem Älteren in einer Montage. - Foto/Montage: Binder
Der Stadtrat von Deggendorf hat sich gegen die Christus-Statue auf dem Natternberg ausgesprochen. - Foto/Montage: Binder

Die Christus-Statue von Natternberg ist eine Christusfigur von 55 Metern Höhe, die als Kunstobjekt vom Künstler Angerer dem Älteren entworfen worden ist und deren Standort noch umstritten ist. Der Bau der Statue ist bereits in Bad Reichenhall und Wassertrüdingen gescheitert, dafür zeigte im März 2009 Deggendorf Interesse, das Projekt auf dem 383 Meter hohen Natternberg zu verwirklichen, der direkt neben der vielbefahrenen A 3 liegt. Da das Projekt aber auch in Deggendorf abgelehnt wurde, wird diskutiert, ob die Christus-Statue in Kaufbeuren aufgestellt werden soll.

Künstler

Der niederbayerische Künstler Ludwig Valentin Angerer (Angerer der Ältere) wurde 1938 in Bad Reichenhall geboren. Er studierte in München Architektur. Angerer arbeitet für das Theater, als Filmemacher und Schriftsteller. April 2008 erhält Angerer der Ältere den Kunst- und Kulturpreis des Landkreises Kelheim. Seit 2005 lebt er mit seiner Frau auf einem Bauernhof in der Holledau.

Der Natternberg

Der Natternberg, ein Hügel direkt neben der Autobahn, ist 383 Meter hoch und ist in der flachen Umgebung ein auffälliges Unikum. Laut einer Sage wird die Entstehung der Erhebung als Schöpfung des Teufels erklärt: Der Böse wollte die Stadt ertränken, indem er einen riesigen Felsblock in die Donau schleuderte. Da erklang die Morgenglocke des Klosters Metten, der machtlos gewordene Teufel ließ den Brocken in die Ebene fallen. Daraus sei dann der Natternberg entstanden.

Der schon zu Römerzeiten besiedelte Hügel wird von einer Burgruine gekrönt, das Gelände im Besitz des Grafen Riprand von und zu Arco-Zinneberg wird von dessen Cousin, Graf Urlich, verwaltet.

Resonanz

Die Christus-Statue sorgte für heftige Diskussionen bei den Bürgern. Der Deggendorfer CSU-Stadtrat Manfred Eiberweiser setzte sich besonders für die Statue in Deggendorf ein. Der Natternberg läge direkt neben der vielbefahrenen A 3 an einem geschichtsträchtigen Standort im Herzen Europas: „Die Christus-Statue würde genau zwischen den beiden Klöstern Metten und Niederaltaich und zwischen den beiden Bistümern Passau und Regensburg aufgestellt“, so der Deggendorfer Stadtrat Manfred Eiberweiser. In Wassertrüdingen war das Projekt vor allem am Widerstand der beiden großen Kirchen gescheitert. Auch in Deggendorf hat sich der katholische Stadtpfarrer Ludwig J. Rösler kritisch geäußert. Deggendorf sei nicht Rio, es bestehe die Gefahr, dass der Monumental-Christus die umliegende Landschaft „erdrückt“. Auch die Oberbürgermeisterin Anna Eder halte die Statue des Künstlers ,Angerer der Ältere‘ „für unsere bäuerliche Kulturlandschaft etwas zu überdimensioniert“. Die Skepsis der Oberbürgermeisterin deckt sich mit der Einstellung vieler PNP-Leser: Eine Umfrage auf dem Onlineportal www.pnp.de, an der sich fast 500 Personen beteiligten, ergab: 61,1 Prozent sagten „Ich bin dagegen: Die Statue wäre eine ästhetische Sünde“. Ein knappes Drittel war der Meinung: „Mir gefällt die Statue, und ich würde sie gerne dort sehen.“ 13,2 Prozent klickten auf „Die Statue mag nicht jedermanns Geschmack sein, aber sie wäre sicher eine touristische Bereicherung für die Region“. 2,7 Prozent fanden: „Es wäre schön, das Kunstwerk in Niederbayern zu haben – aber nicht an diesem Ort.“ Die Mega-Christus-Statue diente sogar schon als Aprilscherz und versetzte dem Tittlinger Markt in Aufruhr, denn die Statue sollte laut Passauer Neue Presse Tittlings neues Wahrzeichen auf dem Blümersberg werden. Am Nachmittag des 1. Aprils wurde der Scherz aufgelöst.

Literatur

Weblinks