Cosmas Damian Asam

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
Cosmas Damian Asam, Selbstbildnis mit seinen Brüdern Egid Quirin (links) und dem Musiker Philipp Emanuel, Öl auf Leinwand

Cosmas Damian Asam (* 28. September 1686 in Benediktbeuern, Oberbayern; † 10. Mai 1739 in München) war ein Maler, Architekt und Zeichner. Neben seinem Bruder Egid Quirin ist er der bedeutendste Vertreter der Künstlerfamilie Asam.

Leben und Wirken

Der Sohn des Malers Hans Georg Asam und seiner Ehefrau, der Malerstochter und Miniaturmalerin Maria Theresia Asam, geborene Prugger, erhielt seine Ausbildung zunächst bei seinem Vater. Anschließend studierte er mit Unterstützung des Abtes von Tegernsee von 1711 bis 1713 in Rom Malerei an der Accademia di San Luca bei Carlo Maratti. Am 23. Mai 1713 erhielt er für eine Pinselzeichnung den Preis der Akademie. Im selben Jahr kehrte er nach Bayern zurück und begann eine intensive malerische Tätigkeit. Häufig arbeitete er dabei mit seinem Bruder Egid Quirin zusammen, der bei den gemeinsamen Werken meist den Stuckdekor schuf.

1717 heiratete er Maria Anna Mörl, Tochter des Hofratssekretärs Franz Anton Mörl. 1724 wurde er zum Kammerdiener und Hofmaler des Fürstbischofs von München-Freising ernannt und erwarb ein Wohnhaus in München-Thalkirchen, das er 1730 mit Fassadenmalerei versah. 1732 erhielt er die Ernennung zum kurpfälzischen Hofkammerrat. Er liegt an der Südseite der Frauenkirche neben seiner ersten Frau begraben.

Tätigkeit in Niederbayern

Asams Wirkkreis umfasste außer Bayern die Schweiz, Schwaben, Baden, Tirol, Schlesien und Böhmen. Anfangs besonders in der Oberpfalz tätig, entstand 1715 auch ein Altarbild für das Kloster Metten. 1718 beauftragte Abt Maurus Bächl von Kloster Weltenburg die Brüder Asam mit dem Neubau seiner Klosterkirche. Sie wurde bis 1721 nach seinen Plänen erbaut sowie von ihm selbst ausgemalt und von Egid Quirin stuckiert.

Die Ausschmückung der Klosterkirche Maria Himmelfahrt von Kloster Aldersbach im Jahr 1720 leitete die zweite Periode seiner Tätigkeit ein. Um 1720 malte er auch die Fresken im Presbyterium von Kloster Metten.

1729 schuf er das Chorfresko Mariä Himmelfahrt in der Klosterkirche von Gotteszell. Es wurde im 19. Jahrhundert übermalt und erst 1940 wieder freigelegt. 1732 erschien er wieder in Niederbayern, um die Klosterkirche in Osterhofen-Altenmarkt, die nunmehr nach den Asam-Brüdern benannte Asambasilika Altenmarkt, auszumalen. Die dortige Scheinarchitektur mit Engeln und Heiligen in den Wolken und Einzelszenen aus dem Leben des hl. Norbert ist nach Meinung von Philipp Maria Halm in seinem Werk Die Künstlerfamilie der Asams (München 1896) Cosmas Damians bestes Werk.

In Straubing wurden die Brüder mit der Innendekoration der Kirche des Ursulinerinnenklosters beauftragt (1738/39). Das Kuppelfresko stellt die hl. Ursula in der Glorie und die vier Weltteile dar.

Nach seinem Tod übernahm Egid Quirin die verbliebenen Malerarbeiten. Die jüngere Tochter Cosmas Damians trat in das Ursulinerinnenkloster ein.

Weitere Arbeiten

  • 1714: Fresken in Bamberg
  • 1718: Klosterkirche in Rohr in Niederbayern
  • 1719: Klosterkirche in Weingarten
  • 1721: Schleißheim
  • 1722/1723: St. Jakob in Innsbruck
  • 1723/1724: Dom in Freising
  • 1724-1726: Wallfahrtskirche zu Einsiedeln (Schweiz)
  • 1727: Heilig-Geist-Kirche in München
  • 1727: Brevnow (Böhmen)
  • 1728: Bruchsal
  • 1729: St. Anna/Lehel in München
  • 1729-1731: Mannheim
  • 1730: Schloss Alteglofsheim (Oberpfalz)
  • 1731-1733: St. Emmeram in Regensburg
  • 1732: Schlosskapelle Ettlingen
  • 1734: Kirche Sankt Johann Nepomuk in München
  • 1734: Augustinerkirche in Regensburg
  • 1735: Damenstiftskirche in München
  • 1736: Maria Viktoria in Ingolstadt

Benennungen

Eine Asamstraße zu Ehren der Brüder Asam gibt es in Vilshofen an der Donau, in Osterhofen-Altenmartkt, in Ruhstorf an der Rott, in Triftern, in Kelheim, in Straubing, in Deggendorf-Klötzing, in Töging am Inn, in Garching an der Alz und in Rohr in Niederbayern, einen Asamweg in Massing.

Literatur

  • Herbert Schindler: Cosmas Damian Asam, in: Unbekanntes Bayern. Porträts aus acht Jahrhunderten, Süddeutscher Verlag München 1959, Fotomechanischer Nachdruck 1976, ISBN 3 7991 5839 1
  • Ulrich Thieme, Felix Becker: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, Bd. 25/26, Nachdruck der Originalausgaben Leipzig 1931 und 1932, E. A. Seemann Leipzig 1999, ISBN 3-363-00729-9
  • Hans-Michael Körner (Hg. unter Mitarbeit von Bruno Jahn): Große Bayerische Biographische Enzyklopädie, Band 1 A-G, K. G. Saur München 2005, ISBN 3-598-11460-5