Das Areal

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Die Rodung im November 2007 (Foto: Macht)

Das Areal ist eine Initiative gegen die Landschaftszerstörung im Bayerischen Wald. Die dazugehörige Internetseite, die am 11. März 2008 von Sabine Macht aus Riedlhütte (Landkreis Freyung-Grafenau) ins Netz gestellt und seitdem laufend aktualisiert wurde, zeigt Bilder von natur- und landschaftszerstörenden Baumaßnahmen im Bayerischen Wald (insbesondere Straßenbau), dokumentiert die Kritik und den Widerstand gegen einzelne Projekte und gibt Raum für Diskussion. Neuartig ist vor allem, dass erst die Existenz der Website und ihre rasche Medienpräsenz Bürger gegen ein Straßenbauprojekt aufrüttelte und zusammenbrachte.

Vorgeschichte

Große Kahlschläge im Frauenauer und Klingenbrunner Wald geben im Herbst 2007 den Anstoß, dass Sabine Macht zunächst beim Landratsamt, dann bei der Straßenbauverwaltung nach dem Sinn der Maßnahme fragt. Enttäuschung und Wut über die spärlichen Antworten der Behörden bringen die Webdesignerin auf die Idee, eine Internetseite zur Landschaftszerstörung im Bayerischen Wald ins Leben zu rufen. Vier Monate später startet die Seite mit Fotos von den Kahlschlägen, ersten Leserkommentaren und Appellen unter anderem an Poltiker, Touristiker und Unternehmer.

Staatsstraße Frauenau-Klingenbrunn

Der Bau des 2,6 Kilometer langen Abschnitts der Staatsstraße 2132 südlich Frauenau (Landkreis Regen) wird ohne Planfeststellungsverfahren durchgeführt, das heißt ohne die Möglichkeit einer Beteiligung der Verbände und der Bürgerinnen und Bürger. Ausgehend von den ersten Veröffentlichungen auf dem Areal formiert sich rasch eine zunehmende Widerstandsbewegung, die den Bau noch zu verhindern versucht. Es gibt Leserbriefe und Schreiben an die Verantwortlichen, Lokaltermine, einen Protestmarsch im Wald, eine Unterschriftensammlung und zahlreiche Petitionen an den Bayerischen Landtag. Lokale und überregionale Medien berichten, unter anderem die Abendschau des Bayerischen Fernsehens und die Süddeutsche Zeitung. Der Bau des Straßenabschnitts kann dadurch zwar nicht mehr verhindert werden, aber seither flaut die Debatte über den Sinn weiterer Straßenneubauten im Bayerischen Wald nicht mehr ab.

Erweiterung des Areals

Die Erfahrungen aus Frauenau zeigen, dass die Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger an der politischen Willensbildung schon zu einem frühen Zeitpunkt ansetzen muss. Das Areal bietet daher inzwischen ein Forum für fast alle Straßenbauvorhaben im Bayerischen Wald und mögliche Alternativen wie zum Beispiel die Bahn, aber auch für andere kontroverse Themenkomplexe wie Discounterschwemme oder regionale Architektur. Auf Grund der Tatsache, dass Entwicklungen in der Region nicht losgelöst von globalen Zusammenhängen betrachtet werden dürfen, und dass grundlegende Veränderungen notwendig sind, startet Sabine Macht im November 2008 das offene Projekt „Das Areal II“ als Bestandsaufnehme, und ein knappes Jahr später "Areal3" mit Zukunftsperspektiven. Gefragt sind konstruktive Meinungen und Ideen, wie in Deutschland und weltweit echte Demokratie, Gerechtigkeit und nachhaltige Lebensverhältnisse geschaffen werden können.

Galerie

Literatur

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