Der wilde Eisengrein

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Der wilde Eisengrein ist ein Roman von Hans Watzlik, der 1927 veröffentlicht wurde und im Bayerischen Wald spielt. Im Mittelpunkt des Romans steht der legendäre Waldhausmann, auch Eisengrein genannt.

Inhalt

Auf der Kegelstatt von Sankt Oswald zerstört Eisengrein, der in Waldhäuser lebende hünenhafte Stierhüter der Stadt Grafenau, mutwillig die Kegelbahn und verprügelt die Kegler. Einen wilden Stier, den seine Erzfeindin, die Hexe Wöcklin auf ihn hetzt, kann er besiegen, und ein ebenfalls von ihr hervorgerufenes Gewitter übersteht er mit Hilfe der jungen Nannderl, die gegen Blitze immun ist. Nannderl ist ihrem Herrn, dem Wildschützen Hieselhies entflohen.

Als der Amtsgehilfe Jakob Mausköpfel Eisengrein vorwirft, dass binnen kurzem drei Stiere durch seine Unachtsamkeit von einem Bären getötet wurden, diktiert ihm der Stierhüter einen respektlosen Brief an seine Vorgesetzten. Dann kommt es zu einer Auseinandersetzung zwischen Eisengrein und Hieselhies. Eisengrein wird durch einen Schuss verwundet, worauf er Hieselhies erschlägt.

Unter Führung des Landrichters wird nun eine Bärenjagd durchgeführt. Es gelingt Mausköpfel, den Bären zu erschießen, wofür ihm der Landrichter erlaubt, Nannderl zu heiraten. Bald darauf erscheint Eisengrein und demütigt den Landrichter, den Bürgermeister von Grafenau und den Propst von Kloster St. Oswald, indem er sie zwingt, zwischen seinen Beinen hindurchzukriechen. Wöcklin aber macht die Herren darauf aufmerksam, dass Eisengrein selbst die Stiere mit einer eisernen kralligen Bärenpratze tötete. So machen sie sich auf die Jagd nach Eisengrein, der schließlich auf dem Lusen von einem Blitz erschlagen wird.

Entstehung

Es war der in Waldhäuser lebende Maler Reinhold Koeppel, der Watzlik das Gerücht von dem wilden, starken Hirten erzählte, der die Stiere der Stadt Grafenau hütete und unter Verweis auf die Bären selbst tötete und aufaß. Koeppel zeigte dem Dichter auch die Reste der vermuteten einstigen Behausung des Wildlings, angeblich Haus Nr. 86, während er selbst in Haus Nr. 85 in Waldhäuser lebte. Von ihm erfuhr Watzlik schließlich von dem einstigen Hochgericht an der Blauen Säule, das als besonders schauriger Ort zweimal im Roman vorkommt. Koeppel illustrierte auch den 1927 erschienenen Roman.

Literatur

  • Hans Watzlik: Der wilde Eisengrein. Aus den Lusenwäldern. 1927, Reprint 1968, mit einem Nachwort von Dr. Leo Hans Mally (1966). Verlag Morsak Grafenau