Diepoltskirchen

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Blick auf Diepoltskirchen

Diepoltskirchen ist ein Ortsteil der Gemeinde Falkenberg im niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn. Bis 1971 bildete Diepoltskirchen eine selbstständige Gemeinde.

Lage

Diepoltskirchen liegt zwei Kilometer nordwestlich von Falkenberg an der Staatsstraße 2327.

Geschichte

Der Ort wurde vermutlich von einem Diepoldus gegründet, der ihm somit den Namen gab. Diepoltskirchen wird bereits 1102 in den Aufzeichnungen des Klosters Dietramszell erwähnt. Die nicht mehr vorhandene Burg Dieppoltzkirchen gehörte 1255 zum Vicedomamt Pfarrkirchen. Das edle Geschlecht der Burgbesitzer hieß sich de Diepoldeskirchen. Dieses Geschlecht herrschte von 1102 bis 1566.

Nachdem das Geschlecht der Diepoltskirchner erloschen war, kam der Ort in verschiedenen Besitz. In letzter Zeit gehörte Diepoltskirchen zum Hause Tattenbach und später dem Grafen Arco Valley in Adldorf. Bis 1848 bestand in Diepoltskirchen ein Patrimonialgericht.

Diepoltskirchen entwickelte sich zu einem Wallfahrtsort. Das Mirakelbuch der Wallfahrtskirche St. Valentin berichtet von mehreren tausend Wundern in der Zeit von 1420 bis 1699. Die Votivgaben reichen von 1308 bis 1800, die Wallfahrt besteht bis in die Gegenwart. 1777 wütete ein großer Brand, aufgrund dessen die Kirche neu erbaut werden musste.

Trotz seiner Größe bildete Diepoltskirchen keine Obmannschaft. Die 37 Anwesen gehörten im Jahr 1752 teilweise zur Obmannschaft Falkenberg, teilweise zur Obmannschaft Rimbach. 1808/1810 wurde der Steuerdistrikt Diepoltskirchen gebildet. In den Jahren 1818/1823 entstand daraus im Zuge der politischen Gemeindebildung die Doppelgemeinde Diepoltskirchen I und Diepoltskirchen II. Diepoltskirchen I war der Ort selbst, zu Diepoltskirchen II gehörten die umliegenden Weiler und kleinen Orte.

Die Formierung der Doppelgemeinde wird im undatierten Gemeindekonspekt folgendermaßen begründet: „Da dieses Dorf bedeutend genug, eine eigene Gemeinde zu bilden, die übrigen aber auf keine Art interessiert dabei sind, ob sie auf diese oder jene Art in einen Gemeindekörper gebildet werden, besonders da sie allenthalben Einöden und Weiler sind, so unterließ man als überflüssig, die Gemeinden mit ihren Erklärungen zu vernehmen...“.

Das 1876 geplante Schulhaus wurde 1879 erbaut und 1880 seiner Bestimmung übergeben. Zuvor wurden die Kinder im Expositurhaus und später, als immer mehr Kinder die Schule besuchten, im Wirtshaus durch den Geistlichen unterrichtet.

1945 wurden Diepoltskirchen I und Diepoltskirchen II zu einer Gemeinde zusammengeschlossen. Am 1. April 1948 wurde dieser Beschluss wieder rückgängig gemacht. 1952 wurde der Name der Gemeinde Diepoltskirchen II in die Bezeichnung Oberhöft geändert. 1971 schloss sich Diepoltskirchen der Gemeinde Fünfleiten an und wurde 1974 mit Fünfleiten nach Falkenberg eingemeindet. Außerdem wurden auch die Gemeinden Zell und Taufkirchen nach Falkenberg eingemeindet.

Die Expositurkirche St. Valentin

Die Schule in Diepoltskirchen schloss 1980 ihre Türen für immer.

Sehenswürdigkeiten

  • Expositurkirche Sankt Valentin. Sie stammt aus dem 15. Jahrhundert. Im Jahre 1777 entstand infolge eines Blitzschlages ein Brand, der den Turm zerstörte. Daraufhin wurde ein neuer Turm im spätbarocken Stil hochgezogen. Dabei wurde auch das Kircheninnere barockisiert. Im Innenraum finden sich in den Deckenfresken Szenen aus dem Leben und Martyrium des hl. Valentin. Die Kanzel entstand 1720 bis 1725, das Gemälde des hl. Valentin um 1750.

Vereine

  • Freiwillige Feuerwehr Diepoltskirchen, gegründet am 21. Mai 1882
  • Glöckerlverein Diepoltskirchen
  • Katholische Landjugendbewegung Diepoltskirchen
  • Katholischer Frauenbund Diepoltskirchen
  • KSK Diepoltskirchen
  • Obst- und Gartenbauverein Diepoltskirchen
  • Theaterfreunde Diepoltskirchen
  • VdK Diepoltskirchen

Literatur

  • Susanne Hansen (Hg.): Die deutschen Wallfahrtsorte, Pattloch Verlag, Augsburg, 2. Aufl. 1991, ISBN 3-629-00005-3
  • Marianne Mehling (Hg.): Knaurs Kulturführer in Farbe. Niederbayern und Oberpfalz, Droemer Knaur, München 1995, ISBN 3-426-26647-4

Weblinks