Donaurandbruch

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
Deutlich ausgeprägt ist der Donaurandbruch am Bogenberg. Auf dessen Gipfel befindet sich die Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt.

Der Donaurandbruch bildet die markante Grenze zwischen dem Bayerischen Wald und dem Gäuboden.

Entstehung und Erschließung

Im Tertiär, vor 65 Millionen Jahren, zur Zeit der Alpenbildung, sank ein Teil des Gebiets zwischen Regensburg und Pleinting staffelartig ab, während der übrige Teil herausgehoben wurde und den Bayerischen Wald bildete. Der abgesunkene Bereich wurde von über tausend Meter mächtigen tertiären Meeres- und Süßwassermolassen aufgefüllt, die im Quartär von Flussgeröllen und -sanden bis zu fünfzig Meter hoch überschottert wurden.

Durch den Menschen wurden an exponierten Stellen des Donaurandbruches mehrere Burgen errichtet, so auf dem Natternberg und dem Bogenberg, wo dann die Wallfahrtskirche Bogenberg entstand, weiter stromabwärts die Burgruine Winzer und die Burgruine Hilgartsberg. Auch als Weinbaugebiet eigneten sich die Südhänge des Bayerischen Waldes. Auf Trockenstandorte und in Wälder trieb man das Vieh. Jahrhunderte lang wurde das Gebiet durch diese extensive Bewirtschaftung geprägt, denn intensivere Nutzungen ließen die steilen Lagen nicht zu.

Beschreibung

Der Donaurandbruch ist der größte Landschaftsgegensatz in Niederbayern. Während in dem von der Donau geprägten Gäuboden endlose Getreide- und Zuckerrübenfelder dominieren und dichtgedrängte Haufendörfer den Charakter dieser seit der Jungsteinzeit vorhandenen, alten Kulturlandschaft prägen, weisen die hügeligen Vorberge des Bayerischen Waldes eine noch kräftige Bewaldung mit Einzelhof- und Weilersiedlungen auf.

Sonnenüberflutete, offene Hänge, lichte Laubwälder, spärlich bewachsene Felsbänder, Magerrasen, wärmeliebende Gebüsche und Säume prägen das Erscheinungsbild. Naturnahe Laubmischwälder konnten hier die Zeit überdauern, da auf den flachgründigen Böden eine Umwandlung in Fichtenforste nicht möglich war. Steilheit, starke Sonneneinstrahlung, Wind, Trockenheit, Nährstoffarmut, Frost und Hitze sind die Ursache für extreme Lebensbedingungen. Damit kommen nur hoch spezialisierte Tiere und Pflanzen zurecht. Viele dieser Arten sind sehr selten und manche, wie einige der Habichtskräuter, fast ausschließlich hier zu finden.

Heute werden die meisten Hangbereiche nicht mehr genutzt, weshalb sich zunehmend Gehölze ausbreiten. Der landschaftliche Reiz und wertvolle Lebensräume für Flora und Fauna gehen dadurch verloren. Um dies zu verhindern, wurde das BayernNetz Natur-Projekt „Donaurandbruch“ ins Leben gerufen.

Literatur

  • Donatus Moosauer, Günther Michler, Ulrich Pietrusky: Niederbayern – im Fluge neu entdeckt, Morsak Verlag, Grafenau, 2. Aufl. 1982, ISBN 3-87553-135-3

Weblinks