Dorfbach

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Die 1835 errichtete katholische Pfarrkirche St. Johannes Nepomuk
Schloss Dorfbach, Stich von Michael Wening

Dorfbach ist ein Ortsteil des Marktes Ortenburg im niederbayerischen Landkreis Passau. Es war bis 1972 eine selbstständige Gemeinde.

Lage

Dorfbach liegt am Würdinger Bach etwa eineinhalb Kilometer südöstlich von Ortenburg.

Geschichte

In der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts benennt sich ein Adelsgeschlecht nach Dorfbach. Die Hofmark gehörte den Grafen von Ortenburg. Heinrich IV. vergab sie im 14. Jahrhundert als Lehen an Friedrich von Rottau (Rotau). Vor 1381 war Dorfbach Besitz des Hans Wartters und seiner Frau Barbara von Rottau. Dieser vermachte er die Ortschaft als Morgengabe. Durch die Heirat Alrams I. im Jahre 1381 mit der reichen Witwe Barbara von Rottau und den Verzicht der nächsten Verwandten ihres verstorbenen Mannes fiel dieser Besitz wieder an das Haus der Ortenburger zurück. Seither nannte sich Alram I. Graf zu Ortenburg, gesessen zu Dorfbach. Die Burg wurde erstmals 1387 bezeugt. 1393 verlehnten die Ortenburger die Hofmark an Hans den Tumaier. Nach dem Tod Alrams II. im Jahre 1460 starb die Dorfbacher Linie der Ortenburger aus, und die Hofmark fiel an das Haus Neu-Ortenburg. Im Jahre 1653 wurde Dorfbach von Graf Friedrich Casimir verkauft. 1723 kaufte Baron Joseph Wolfgang von Peckenzell Schloss und Hofmark Dorfbach. Die Peckenzell hielten den Besitz bis 1805, als er auf die Gant kam. Von dem ehemaligen Wasserschloss ist nichts erhalten, an seiner Stelle steht die heutige Kirche.

1836 wurde die Expositur Dorfbach errichtet, die im Jahr 1900 zur Pfarrei erhoben wurde. Im Zuge der Gebietsreform kam die Gemeinde Dorfbach am 1. Februar 1972 zum Markt Ortenburg. Seit 1975 hat die Firma Micro-Epsilon Messtechnik GmbH & Co. KG ihren Firmensitz in Dorfbach.

Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrkirche St. Johannes Nepomuk. Sie entstand 1835 im ehemaligen Schloss unter Benutzung eines ehemaligen Saales. 1882 wurde der Chor angefügt. Über dem Westgiebel des flachgedeckten Langhauses befindet sich ein Dachreiter. Das Innere birgt mehrere barocke Figuren.

Vereine

  • Am 11. Juli 1959 wurde der SV Dorfbach gegründet. Bei der Generalversammlung am 9. August 1974 trat man dem DJK-Sportverband bei. Der Verein wird seitdem unter dem Namen DJK-SV Dorfbach geführt.
  • Die Blasmusikkapelle Dorfbach entstand 1988.

Literatur

  • Felix Mader: Die Kunstdenkmäler von Niederbayern. 4. Bezirksamt Passau. München: Oldenbourg, Nachdruck der Ausgabe von 1920, Erscheinungsjahr 1982, ISBN 3-486-50482-7.
  • Marktgemeinde Ortenburg: Bürgerschrift, Ortenburg 1994, S. 56 f.
  • Renate Blickle: Landgericht Griesbach. (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe I, Band IXX). Bayerische Akademie der Wissenschaften, Kommission für Bayerische Landesgeschichte (Hrsg.), München 1970, ISBN 3 7696 9819 3, (Digitalisat).
  • Ludwig Veit: Passau. Das Hochstift. (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe I, Band XXXV). Bayerische Akademie der Wissenschaften, Kommission für Bayerische Landesgeschichte (Hrsg.), Laßleben, Kallmünz 1978, ISBN 3-7696-9896-7 (Digitalisat).