Dorfbrand 1861 (Würding)

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Der alte Pfarrhof wurde eine Raub der Flammen. Der 1863 gebaute Ersatz ist heute ein Schmuckstück und Wahrzeichen Würdings. Der benachbarte aus Tuff erbaute Fuchswirt blieb vom Feuer verschont. (Foto: Diet)

Ein Dorfbrand zerstörte am 18. Oktober 1861 den Großteil der Ortschaft Würding in der heutigen Gemeinde Bad Füssing.

Ablauf des Brandes

Der Brand brach um halb zwei Uhr aus und wütete drei Stunden lang in der Gemeinde. Ein Grund für den schnellen Brandverlauf ist in der langen Trockenzeit, den vielen Holzhäusern und den vollen Scheunen zu sehen. Bis heute können nur Vermutungen über die eigentliche Brandursache gemacht werden. Einige Quellen berichten von zündelnden Kindern, andere von einem Unglück beim Schmalzauslassen. Es ist jedoch überliefert, dass der Brand in der Zimmermeister-Sölde („beim Moaster“) ausgebrochen war. Die Bewohnerin des Hauses, die 31-jährige Maria Resch, konnte sich vor den Flammen retten.

Bei dem Brand wurden gut zwei Drittel der Ortschaft vernichtet. Damit entstand ein Schaden von 87.640 Gulden an Immobilien und 40 480 Gulden an Möbelstücken. Neben den 26 Hauptgebäuden wurden auch 62 Nebengebäude zerstört. Auf Grund einer Anordnung des Königs von Bayern wurde eine Kollekte in den Regierungsbezirken Ober- und Niederbayern sowie Schwaben und Neuburg angeordnet. Die Spendensumme ergab summiert 9.780 Gulden zusätzlich zu dem Betrag aus der Brandversicherung der mit 27.077 überliefert ist. Der Schaden erstreckte sich vor allem auf materielle Vermögenswerte da die meisten Tiere zu dieser Zeit noch auf den Weiden waren.

Wiederaufbau

Trotz der Tatsache, dass der Brand Mitte Oktober ausbrach hatten alle Bewohner bis zum Wintereinbruch wieder ein Dach über dem Kopf. Am besten wurde der Wiederaufbau des Pfarramts dokumentiert. Dieses wurde zunächst provisorisch in Safferstetten beim Wirtshaus „Metzgerhaus“ eingerichtet bis am 1. September 1863 das neue Pfarrhaus in Würding eingeweiht wurde. Allein der Wiederaufbau des Pfarrhauses kostete 5596 Gulden.

Liste der abgebrannten Anwesen

Durch archivarische Dokumentation und aktuellen Vermessungen konnte eine Lise der brandgeschädigten Häuser ermittelt werden.

Unter anderen waren folgende Häuser betroffen: Pfarrhof, Irlmeier (heute Christlmeier), Krammer (abgerissen), Moaster (heute Nöbauer), Edmeier (heute Mayerhofer), Jägermann (heute Kramlinger), Bachweber (heute Ch. Wimmer), Gangl (heute A. Freudenstein), Harbeck (abgerissen), Schmied (heute Isaak), Fleischbauer (abgerissen), Bachschuster (heute Göschl), Kallhuber (abgerissen), Huber (heute Doppelhammer), Pfeiffer (abgerissen), Weixlbauer (Asenbauer), Koh (heute M. Wimmer), Hufnagl (heute Wasner), Wührer (heute Stadler/Winter), Demmelmeier/Fenzl (heute Dachsberger), Müllermann (heute Ostermeier), Binder (heute Grössler), Schustermann (heute Moser Bäcker), Brummer (heute Geislberger), Krah (heute K. Freudenstein), Gütlweber (heute Fichtl)

Verschont wurden: die Kirche, Gemeinde (abgerissen), Schule (abgerissen), Mesnerhaus (heute Bray), Raab (heute Wagnerbauer), Müller (heute Rammelsberger), Bachmeier (heute Roidner), Hochhäusl (heute Altendorfer), Aichmüller (heute Stadler), Taverne (heute Fuchswirt), Heumüller (heute Egginger)

Siehe auch

Literatur