Egon Johannes Greipl

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Prof. Dr. Egon Johannes Greipl. (Foto: Vöhler)

Prof. Dr. Egon Johannes Greipl (* 19. September 1948 in Passau) ist ein deutscher Historiker und Denkmalpfleger sowie ehemaliger Passauer Stadtrat. Von 1999 bis 2013 war er Generalkonservator des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege. Er ist der Sohn von Generalmajor Michael Greipl.

Leben und Wirken

Nach dem Besuch der Volksschulen in München und Koblenz und Gymnasien in Koblenz, Günzburg und Regensburg legte Greipl sein Abitur 1968 am Albrecht-Altdorfer-Gymnasium Regensburg ab. Im Anschluss daran leistete er bis 1970 seinen Wehrdienst ab und studierte von 1970 bis 1977 Geschichte, Kunstgeschichte und Alte Sprachen an der Universität Regensburg mit Abschluss Magister Artium. 1978 wurde er mit einer Arbeit über Leben und Leistung des Reichsprälaten Johann Baptist Kraus 1700-1762 bei Prof. Dr. Andreas Kraus in Regensburg promoviert.

Von 1977 bis 1981 war Greipl als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Haus der Bayerischen Geschichte in München tätig, danach wirkte er bis 1984 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Historischen Institut in Rom und im Anschluss daran bis 1989 als Akademischer Rat am Institut für Bayerische Geschichte der Universität München. Im Jahr 1989 wurde er Leiter der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege. 1993 wurde Greipl Kulturreferent und damit berufsmäßiger Stadtrat in Regensburg. Im gleichen Jahr war er sogar als Oberbürgermeister-Kandidat im Gespräch.

Nachdem er im Juni 1999 zum Hauptkonservator beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege ernannt wurde und von Juni bis Oktober desselben Jahres als Oberstleutnant im SFOR-Einsatz in Bosnien-Herzegowina beteiligt war, wurde Greipl im November 1999 zum Generalkonservator des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege berufen. In seine Amtszeit fällt unter anderem die Revision der bayerischen Denkmalliste, die 2014 abgeschlossen sein soll. 2003 wurde Egon Johannes Greipl zum Honorarprofessor der Universität Bamberg ernannt. Zum 1. Dezember 2013 trat Greipl als Generalkonservator in den Ruhestand.

Bei der Passauer Stadtratswahl 2014 trat Greipl als Quereinsteiger und parteifreier Kandidat auf Platz 9 der gemeinsamen Liste ÖDP/Aktive Passauer an. Dabei wurde er mit 4.200 Wählerstimmen auf Platz 5 vor- und damit in den Stadtrat gewählt. Nach nur einer Periode kandidierte der zu diesem Zeitpunkt 72-Jährige bei der Stadtratswahl 2020 nur mehr auf Platz 9 der ÖDP-Liste, damit die junge Generation nach vorne kann. Er wurde erwartungsgemäß nicht wiedergewählt.

Seit 2013 ist Greipl stellvertretender Vorsitzender der Lamplbruderschaft. An der 2014 erschienenen Denkmaltopographie Passau war er als Initiator und Herausgeber maßgeblich beteiligt. Seit 2015 widmet er sich als Vorsitzender des Fördervereins Felsenfreunde Passau der Instandsetzung des historischen Gasthauses Zur Fels’n an der Freyunger Straße in der Ilzstadt.

Publikationen (Auswahl)

  • Abt und Fürst. Leben und Leistung des Reichsprälaten Johann Baptist Kraus von St. Emmeram zu Regensburg (1700–1762). Regensburg 1980 (Zugleich Dissertation)
  • Macht und Pracht. Die Geschichte der Residenzen in Franken, Schwaben und Altbayern. Regensburg 1991, ISBN 3-7917-1249-7

Auf ihn gehen über 400 Einträge zur Bayerischen Landesgeschichte, Kirchengeschichte und Denkmalpflege zurück. Außerdem hat er bei mehreren Produktionen des Bayerischen Fernsehens mitgewirkt.

Mitgliedschaft

  • Arciconfraternita di Santa Maria della Pietà nel Campo Santo dei Teutonici e Fiamminghi (Rom)
  • Katholische Studentenverbindung Agilolfia im KV zu Regensburg
  • Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
  • Schewtschenko-Gesellschaft der Wissenschaften (Lemberg/Ukraine)
  • Bayerische Benediktinerakademie
  • Akademie der Chorherren von Bad Windesheim

Literatur

Weblinks