Eholfing

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Die Filialkirche St. Vitus in Eholfing

Eholfing ist ein Ortsteil des Marktes Ruhstorf an der Rott im niederbayerischen Landkreis Passau. Bis 1972 bildete es eine selbstständige Gemeinde.

Lage

Eholfing liegt im Rottal über zwei Kilometer nordöstlich von Ruhstorf an der Staatsstraße 2619, die Ruhstorf mit Sulzbach am Inn verbindet.

Geschichte

Grabsteine an der Kirche zeugen von römischer Besiedelung. Vermutlich entstand der Ort zur Zeit der bajuwarischen Landnahme. Eholfing ist unter Herzog Tassilo (770781) bereits erwähnt. Eine von einem Menighart 791/796 gestiftete Kapelle ist wahrscheinlich Eholfing. Das Geschlecht der Eholfinger gehörte zu den Gefolgsleuten der Grafen von Vornbach, die möglicherweise in Eholfing einen zweiten Amtssitz hatten. Um die Mitte des 11. Jahrhunderts wird erstmals eine Kirche in Eholfing erwähnt, für die Graf Thiemo von Vornbach-Neuburg pfarrliche Rechte von Bischof Egilbert erwarb. Vor 1096 übergab Graf Ulrich von Windberg die Kirche von Eholvingum dem Kloster Vornbach. Im 12. Jahrhundert erscheinen zahlreiche Zeugen in den Traditionen von Kloster Vornbach, die sich nach Eholfing benennen. Um 1206 übergab Reinhard von Eholfing drei Wiesen dem Kloster Vornbach.

Eholfing bildete im Konskriptionsjahr 1752 eine Obmannschaft und unterstand dem Amt Hartkirchen des Landgerichtes Griesbach. Die Klöster Aldersbach und Vornbach waren die bedeutendsten Grundherren. Die Gemeinde Eholfing ging 1818 aus dem 1811 formierten Steuerdistrikt Sulzbach hervor. Sie gehörte zunächst zum Landgericht Griesbach und kam 1838 zum neu gebildeten Landgericht Passau II. Sie umfasste 1824 die Ortsteile Aiching, Asenham, Berging, Eholfing, Euling, Heigerting und Zeintlmühle, 1952 waren noch Liegharting und Schindelwöhr dazugekommen. 1958 wurde die Schreibweise des Ortsteils Aiching in „Eiching“ geändert. Im Zuge der Gebietsreform wurde die Gemeinde Eholfing mit Wirkung vom 1. Juli 1972 in die Gemeinde Ruhstorf an der Rott eingegliedert. Dabei wurde der Gemeindeteilnahme Heigerting in „Heigerding“ geändert. Heute hat Eholfing etwa 200 Einwohner.

Sehenswürdigkeiten

  • Filialkirche St. Vitus. Der spätgotische Bau aus dem 15. Jahrhundert enthält unter anderem ein Christophoruswandbild, einen Flügelaltar, figürliche Glasfenster sowie mehrere Figuren aus der Zeit um 1470 bis 1480. In die Chormauer sind Reste römischer Grabsteine mit Symbolen des ewigen Lebens eingemauert.

Vereine

  • Schützengesellschaft Eholfing e.V.
  • Rockclub Eholfing
  • Freiwillige Feuerwehr Eholfing
  • Soldaten- und Kriegerverein Sulzbach-Eholfing
  • Katholischer Frauenbund Sulzbach/Eholfing

Literatur

  • Renate Blickle: Landgericht Griesbach. (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe I, Band IXX). Bayerische Akademie der Wissenschaften, Kommission für Bayerische Landesgeschichte (Hrsg.), München 1970, ISBN 3 7696 9819 3, (Digitalisat).
  • Ludwig Veit: Passau. Das Hochstift. (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe I, Band XXXV). Bayerische Akademie der Wissenschaften, Kommission für Bayerische Landesgeschichte (Hrsg.), Laßleben, Kallmünz 1978, ISBN 3-7696-9896-7 (Digitalisat).
  • Josef Hofbauer: Die Grafschaft Neuburg am Inn. (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe I, Band XX). Bayerische Akademie der Wissenschaften, Kommission für Bayerische Landesgeschichte (Hrsg.), München 1969, ISBN ISBN 3-7696-9800-2 (Digitalisat).
  • Felix Mader: Die Kunstdenkmäler von Bayern. Bezirksamt Passau. 1920, Nachdruck Oldenbourg Verlag, München 1982, ISBN 3-486-50482-7