Eisenbarth-Orgel (St. Nikolaus Zwiesel)

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Die Eisenbarth-Orgel der Stadtpfarrkirche St. Nikolaus Zwiesel ist eine der größten Kirchenorgeln im Mittleren Bayerischen Wald. Auf drei Manuale verteilen sich 48 klingende Register.

Die Orgel der Stadtpfarrkirche. (Foto: Archiv Proft)

Baugeschichte

Wegen der Größe der Zwieseler Stadtpfarrkirche, einer neugotischen dreischiffigen Hallenkirche, musste die neue Orgel des Gotteshauses entsprechend groß dimensioniert werden.

Der Bau der Orgel ging in zwei Etappen vonstatten. Die Passauer Firma Orgelbau Eisenbarth errichtete das Instrument im Jahre 1979, aus finanziellen Gründen wurden jedoch nur zwei Manuale ausgebaut und auf einige vorgesehene Register in den beiden Manualen vorerst verzichtet.

Nach der umfassenden Gesamtrenovierung der Stadtpfarrkirche in den Jahren 1983 bis 1987 wurde der endgültige Ausbau des Instruments in die Wege geleitet. Dabei wurde die ursprüngliche Disposition von Domorganist Walther R. Schuster vom Orgelbauer in Zusammenarbeit mit dem seit 1984 in der Stadtpfarrei tätigen Kirchenmusikers Peter Kreutzer umgeändert. Nach einer gründlichen Generalreinigung des schon bestehenden Instruments erhielt es ein Rückpositiv im italienischen Stil, das Schwellwerk erhielt französische Register und auch das Hauptwerk mit spanischem Trompetenregister wurde um zwei zusätzliche Register (u.a. Zungenregister Trompete 8') ergänzt. Die nun bestehende Disposition ermöglicht es, nahezu jede Literatur stilgerecht zu interpretieren.

Am Palmsonntag 1990 erklang die fertiggestellte Orgel erstmals im Gottesdienst und im nachmittäglichen Konzert, bei dem der Münchner Organist Hans Stockmeier den Orgelzyklus "Der Kreuzweg" von Marcel Dupré interpretierte und damit die Vielseitigkeit des Instruments eindrucksvoll demonstrierte.

Disposition

Aktuelle Disposition (1990)

Hauptwerk
II. Manual C–g 3
Bourdon 16 ′
Prinzipal 8 ′
Holzflöte 8 ′
Spitzflöte 8 ′
Oktave 4 ′
Koppelflöte 4 '
Superoktave 2 ′
Kornett 5fach 8 '
Mixtur 6fach 1 1/3
Trompete 8 ′
Trompeta da batalla 8 ′
Schwellwerk
III. Manual C–g 3
Trichterprinzipal 8 ′
Flute harmonique 8 ′
Viola da Gamba 8 ′
Voix celeste 8 ′
Viole 4 ′
Flute octaviante 4 ′
Nazard 2 2/3
Tierce 1 3/5
Octavin 2 ′
Larigot 1 1/3
Plein jeu 5fach 2 ′
Bombarde 16 ′
Trompette harmonique 8 ′
Hautbois 8 ′
Clairon 4 ′
Tremulant
Rückpositiv
I. Manual C–g 3
Principale 8 ′
Voce umana 8 ′
Bordone 8 ′
Ottava di legno 4 ′
Corno dolce 4 ′
Duodecima 2 2/3
Quintadecima 2 ′
Cornetta 1 3/5
Vigesima seconda 1 ′
Cimbaletti 4fach 2/3
Violoncello 16 ′
Tromboncini 8 ′
Tremulant
Pedal - C–f '
Praestant 16 ′
Subbass 16 ′
Großquinte 10 2/3
Octavbass 8 ′
Bassflöte 8 ′
Piffaro 2fach 4 ′
Rohrpfeife 2 ′
Hintersatz 5fach 4 ′
Posaune 16 ′
Trompete 8 ′


Koppeln
I/II III/II III/I
I/P II/P III/P
3 freie Kombinationen
1 freie Pedalkombination
Tutti, Zungen ab, Walze
Zungeneinzelabsteller

Ursprüngliche Disposition (1979)

Hauptwerk
II. Manual C–g 3
Bourdon 16 ′
Prinzipal 8 ′
Holzflöte 8 ′
Oktave 4 ′
Spitzflöte 4 ′
Koppelflöte 4 '
Superoktave 2 ′
Kornett 5fach 8 '
Mixtur 6fach 1 1/3
Horizontaltrompete 8 ′
Schwellwerk
III. Manual C–g 3
Flötenprinzipal 8 ′
Gedackt 8 ′
Viola da Gamba 8 ′
Praestant 4 ′
Koppelflöte 4 ′
Quinte 2 2/3
Hohlpfeife 4 ′
Terz 1 3/5
Larigot 1 1/3
Plein jeu 5fach 2 ′
Basson 16 ′ (fehlt)
Trompete 8 ′ (fehlt)
Hautbois 8 ′
Tremulant
Rückpositiv
I. Manual C–g 3
(nicht ausgebaut)
Schwegel 8 ′
Rohrflöte 8 ′
Holzprinzipal 4 ′
Quintade 4 ′
Prinzipal 2 ′
Oktävlein 1 ′
Terz 2/5
Cromorne 8 ′
Clairon 4 ′
Tremulant
Pedal - C–f '
Praestant 16 ′
Subbass 16 ′
Großquinte 10 2/3
Octavbass 8 ′
Gedacktpommer 8 ′
Piffaro 4 ′
Rohrpfeife 2 ′
Hintersatz 5fach 4 ′ (fehlt)
Posaune 16 ′
Trompete 8 ′


Koppeln
I/II III/II III/I
I/P II/P III/P
3 freie Kombinationen
1 freie Pedalkombination
Tutti, Zungen ab, Walze
Zungeneinzelabsteller

Ursprünglich war auch noch eine Chororgel geplant.

Zwieseler Orgeltage

Nach Fertigstellung der Orgel 1990 initierte der Zwieseler Kirchenmusiker Peter Kreutzer zusammen mit dem Katholischen Kreisbildungswerk Regen e.V. die Zwieseler Orgeltage. Die Konzertreihe bestand aus jährlich vier Konzerten, zu denen renommierte Organisten aus ganz Europa und aus Übersee eingeladen wurden. Aus finanziellen Gründen wurde die Konzertreihe im Jahr 2004 eingestellt. Es sind aber derzeit Bestrebungen im Gange, die Zwieseler Orgeltage wieder zu reaktivieren.