Elektrizitätswerk Zwiesel

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Das Elektrizitätswerk Zwiesel vom Stadtpark aus

Das Elektrizitätswerk Zwiesel ist ein Wasserkraftwerk in der Stadt Zwiesel.

Lage

Das Elektrizitätswerk befindet sich am Großen Regen, der hier unmittelbar vor seinem Zusammenfluss mit dem Kleinen Regen etwas aufgestaut wird. Während das übrige Wasser beim Pils Pub Zur Brücke mit dem Kleinen Regen zusammenfließt, wird das vom E-Werk genutzte Wasser erst etwas später unterirdisch in den nunmehrigen Schwarzen Regen eingeleitet.

Geschichte

Am 29. Dezember 1892 brannte an der Stelle des heutigen Elektrizitätswerkes die Schweiklmühle ab. Schon 1893 plante der Markt den Ankauf der Mühle zur Errichtung eines Elektrizitätswerkes. Der Kauf kam aber nicht zustande, und das erste Elektrizitätswerk Zwiesels entstand dann Anfang 1898 im Fabrikgebäude der ehemaligen Stangl-Glashütte. Noch im gleichen Jahr löste die erste elektrische Straßenbeleuchtung die 1854 eingeführte Beleuchtung mit Öllampen ab.

1914 gab es in Zwiesel bereits vier Elektrizitätswerke, von denen aber nach wie vor nur das Werk in Lichtenthal Teile der Stadt versorgte, während die drei anderen örtliche Betriebe bedienten. Darum erwarb eine Elektrizitäts-AG Ende September 1917 nun doch die Schweiklmühle, um hier zusätzlichen Strom zu gewinnen. Treibende Kraft dieser Bemühungen war der ehemalige Bürgermeister Josef Andreas Röck. Trotz Widerstand durch das Straßen- und Flussbauamt Deggendorf ließ er 1920 anstelle des Wasserrades zwei Turbinen einbauen. Anfang Februar 1921 erteilte das Bezirksamt seine Genehmigung. Am 5. Mai 1922 verkaufte die von Röck geführte Besitzergruppe das Werk an den eben gegründeten Bayerischen Elektrizitätswirtschafts-Verband e.G.m.b.H. München, von dem es noch Ende desselben Jahres durch die Stadt Zwiesel erworben wurde.

Ab 1927 kam über eine Fernleitung weiterer Strom in die Stadt. 1967 wurde die Stromerzeugungsanlage im E-Werk automatisiert. Am 28. Januar 1980 stimmte der Stadtrat einstimmig gegen den Verkauf des E-Werkes an die OBAG und damit gegen das Gutachten des Bayerischen Prüfungsverbandes. Nach der Übernahme des städtischen Wasserwerkes von der Firma Joh. Georg Pongratz konnte 1984 durch die neu gegründeten Stadtwerke Zwiesel die Versorgung der Stadt mit Strom und Wasser unter einem Dach vereint werden. Im Jahr 1990 erfolgte durch die Firma Siemens ein vollständiger Umbau des Werks. Die Wiederinbetriebnahme fand genau nach Terminplan am 17. Dezember 1990 statt.

Literatur

  • Xaver Weber: Strom- und Wasserversorgung: Die Zwieseler Stadtwerke. In: Stadt Zwiesel Heimatbuch Band 2, Morsak Verlag, Grafenau 1998, ISBN 3-87553-520-0