Elisabeth Weiß

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Eine Wandmalerei im Passauer Ratskeller zeigt das Gasthaus Zur Fels’n und die Felsnliesl.

Elisabeth Weiß, auch Elise Weiß, genannt Felsnliesl, (* 28. April 1818 in der Ilzstadt; † 31. März 1897 in Passau) war eine berühmte Passauer Gastwirtin und „eines der liebenswürdigsten Wesen, das Passau je gekannt hat.“[1] In der Tat war sie eine der populärsten Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts in Passau.

Leben und Wirken

Elisabeth Weiß wurde am 28. April 1818 im Gasthaus Zur Fels’n in der Ilzstadt geboren und musste nach dem Tod des Vaters im Jahre 1827 im Wirtshaus mit anpacken. Dessen Frau war Mutter von sechs Kindern und hatte das Wirtshaus sowie die ehemalige Fürstenmühle in Hals übernommen. Elisabeth Weiß wurde „als heranwachsendes Mädchen ob ihres freundlichen Wesens bald der Liebling der Gäste“[1] und übernahm nach dem Tod der Mutter das Gasthaus 1868. Der Ruf ihres Hauses, das als bescheiden, aber sehr sauber galt, lag ihr besonders am Herzen. Neben ihrer freundlichen Art fiel ihr soziales Engagement auf. Sie half den Notleidenden und Armen wo sie konnte und war mit ihrem Wirtshaus so beschäftigt, dass sie keine Zeit zum Heiraten hatte. Besonders stolz war sie auf ihr Freundebuch, das Porträts ihrer zahlreichen, oft berühmten Gäste enthielt. So avancierte die Felsenliesl zu einer Art Star in Passau und wurde auch über die Stadtgrenze hinaus berühmt.

In ihrem peinlich sauberen und heimeligen Gasthaus war sie gegen jeden Gast vorbehaltlos freundlich und zuvorkommend. Auf ihrem Grabstein im Ilzer Friedhof ließ man deshalb schreiben: „Feldblock schmücket das Grab der Leise, Wirtin zur Felsen, doch nicht dem rauhen, es gleicht edlen Gestein dein Herz.“

Nach ihrem Tod am 31. März 1897 wurde unter großer Anteilnahme „ein Stück Alt-Passau zu Grabe getragen“. Ihre große Beliebtheit führte dazu, dass der Historienmaler Ferdinand Wagner ihr Konterfei mit der Bezeichnung „die alte Felsenloreley“ an der Wand des Passauer Ratskellers verewigte, während Anton Niederleuthner ein launiges Verslein dazu verfasste.

Galerie

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Heimatglocken vom September 1956

Literatur