Elisabeth Wolf

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Elisabeth Wolf (* 1926 in Bayreuth; † 2009) war eine evangelisch-lutherische Geistliche, die von 1951 bis 1965 unter anderem als Vikarin im Dekanat Passau wirkte. Sie gilt heute als eine der ersten Pfarrpionierinnen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.

Leben und Wirken

Die 1926 in Bayreuth geborene Elisabeth Wolf studierte Theologie in Erlangen und Tübingen. Vom damaligen bayerischen Landesbischof musste die junge Frau angeblich anhören: „Gehen sie hin, wohin sie wollen. Aber in Bayern werden sie keine Arbeit finden.“ Sie ließ sich davon nicht entmutigen und kam nach ihrem Studium 1951 nach Passau. Hier war Elisabeth Wolf zunächst Mädchen für alles. 1955 wurde sie zur Vikarin eingesegnet. Eine Karikatur stellt dar, wie klein und hilflos sie als solche noch war. Sie steht auf dem Vikarinnen-Gesetz und blickt zu dem gestrengen und mächtigen Pfarrherrn hoch. Viele Pfarrer mussten erst lernen, mit einer Vikarin umzugehen. In seinem Buch „Pfarrpionierin Elisabeth Wolf“ beschreibt Klaus Loscher ausführlich, wie sich das „Fräulein Wolf“ nicht nur in die Herzen der evangelischen Christen vorarbeitete, sondern auch Zug um Zug dazu beitrug, dass 1975 das Kirchengesetz zur Frauenordination verabschiedet wurde. Wolf selbst wurde 1977 in Nürnberg ordiniert. Da war sie schon nicht mehr in Passau.

An ihre Passauer Zeit, die bis 1965 währte, erinnert sich der spätere Dekan Albert Strohm: „Weil in den mindestens 15 Predigtstationen immer wieder Not ,am Mann’ war, wurde sie illegal als Lückenbüßerin eben auch im Gottesdienst eingesetzt.“ Nach ihrem Weggang aus Passau bis zu ihrer Pensionierung 1989 wirkte Wolf im Amt für Gemeindedienst Nürnberg. Elisabeth Wolf starb 2009.

Würdigung

Das 2013 erschienene Buch „Pfarrpionierin Elisabeth Wolf“ befasst sich je zur Hälfte mit der Passauer und der Nürnberger Zeit von Elisabeth Wolf. Es gibt einen Einblick in das Leben einer Frau, die ein leuchtendes Beispiel für Mut, Liebe und Beharrlichkeit war. Der Autor setzt ihr ein verdientes Denkmal und dürfte hierzulande noch all jene Menschen erfreuen, die Elisabeth Wolf entweder noch kannten oder die gerne lesen werden, wer zu den Wegbereiterinnen der Frauenordination in der evangelischen Kirche gehörte. Das 112-seitige Buch wurde herausgegeben vom Amt für Gemeindedienst Nürnberg.

Literatur