Ensmannsreut

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Blick auf Ensmannsreut

Ensmannsreut ist ein Ortsteil der Stadt Waldkirchen im niederbayerischen Landkreis Freyung-Grafenau.

Lage

Ennsmannsreut liegt im Bayerischen Wald etwa vier Kilometer nördlich von Waldkirchen. Westlich des Dorfes befindet sich eine Fischzuchtanlage.

Geschichte

Die Marienkapelle

Erstmals urkundlich erwähnt wird Enczemannesrawte, das nach dem Personennamen Enzimann benannt ist, im Jahr 1236. Ensmannsreut war Grundbesitz des Klosters Niedernburg.1298 gelang es den Ensmannsreutern, sich von einer Lieferung von Heu freizukaufen, die sie dem Klostervogt zu leisten hatten.

Der Goldene Steig führte in der Nähe des Ortes vorbei. Auch sieben Bauern aus Ensmannsreut waren laut einem Säumerverzeichnis aus dem Jahre 1538 als Säumer beschäftigt. Das Gebiet unterstand seit 1593 dem Pflege- und Landgericht Leoprechting im Hochstift Passau.

Nach dem ältesten Niedernburger Urbar von 1630 bestand der Ort aus sieben Lehen. Die Ensmannsreuter Bauern hatten jeweils am Dreikönigstag (6. Januar) dem Kloster Niedernburg einen Schilling und 24 Pfennige Gült (Grundsteuer) und 7 Pfennige Königssteuer zu zahlen, dazu war dem Pfarrer der Zehent von den Feldfrüchten zu geben. In kirchlicher Hinsicht gehörte Ensmannsreut zur Pfarrei Waldkirchen.

Nach der Säkularisation im Jahre 1803 und der Auflösung des Hochstifts Passau kam Ensmannsreut 1805 zum Königreich Bayern. Seit der Gemeindebildung im Jahre 1818 war Ensmannsreut ein Teil der Gemeinde Böhmzwiesel.

Die Martinskapelle

Bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts hatte sich in Ensmannsreut die Anzahl der Bauernanwesen durch Grundteilung und Zubauten auf elf erhöht. Dazu kam noch ein gemeinsames Hirtenhaus. Erst durch das Gesetz von 1848 wurden die Bauern, die zuvor nur ein Nutzungsrecht besaßen, zu uneingeschränkten Eigentümern von Grund und Boden.

Am 1. Dezember 1937 wurde die Expositur und spätere Pfarrei Böhmzwiesel gebildet, zu deren Sprengel Ensmannsreut seither gehört. Am 24. August 1951 beschloss der Gemeinderat von Böhmzwiesel mit sieben gegen eine Stimme den Bau einer Straße nach Ensmannsreut und Schlößbach. Nach zweijähriger Bauzeit konnte die Straße im Herbst 1953 ihrer Bestimmung übergeben werden. Im Rahmen der Gebietsreform erfolgte bei der Auflösung der Gemeinde Böhmzwiesel am 1. Januar 1978 die Eingemeindung von Ensmannsreut in die Stadt Waldkirchen.

Sehenswürdigkeiten

  • Marienkapelle. Die 1708 erbaute kleine Feldkapelle wurde 1749 mit Unterstützung von Dekan Johann Anton Karl Loraghi erneuert und innen mit barocken Fresken geschmückt. Um das dortige Bildnis der Muttergottes von Altötting entwickelte sich eine lokale Wallfahrt. 1975 wurden die künstlerisch wertvollsten Bilder und Figuren gestohlen.
  • Martinskapelle. Sie wurde im Jahre 2001 in der Ortsmitte eingeweiht.

Vereine

  • Kapellenverein Ensmannsreut e. V.

Weblinks