Ernst Hinsken

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Ernst Hinsken im Jahr 2012
Ernst Hinsken vor seiner Heimat, dem Bayerwald.
Ernst Hinsken (zweiter von rechts) bei der Eröffnung des Straubinger Töpfer- und Kunsthandwerkermarktes 2007.

Ernst Hinsken (* 5. Februar 1943 in Plattling) ist ein deutscher Politiker (CSU) und war von 1980 bis 2013 Mitglied des Deutschen Bundestages. Zudem führt er einen Bäckerei- und Konditorbetrieb in Haibach. Hinsken ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.

Leben und Wirken

Nach dem Besuch der Volksschule absolvierte er Abendkurse an der Handelsschule und nahm Privatunterricht. Eine Bäckerlehre schloss er 1964 mit der Meisterprüfung ab. Nach einer Konditorlehre mit Abschluss war er in verschiedenen Betrieben beschäftigt und übernahm anschließend den elterlichen Betrieb.

1967 trat er der CSU bei und war neun Jahre Kreisvorsitzender der Jungen Union. 1972 wurde er Mitglied des CSU-Bezirksvorstandes Niederbayern und im selben Jahr Mitglied des Kreistages Straubing-Bogen, dem er seither angehört. Nach der Bundestagswahl 1980 wurde Hinsken erstmals in den Bundestag gewählt. Am 6. Oktober 1980 um 4 Uhr morgens stand er in der Backstube, als die Nachricht eingegangen ist: Zwölf CSU-Kandidaten ziehen über die Liste in den Bundestag ein – Hinsken war die Nummer 12. Seit der Bundestagswahl 1983 vertritt er als stets gewählter Direktkandidat den Wahlkreises Straubing im Bundestag.

1985 wurde er Kreisvorsitzender der CSU Straubing-Bogen, seit 1995 ist er Mitglied des CSU-Landesvorstandes und stellvertretender Vorsitzender des CSU-Bezirksverbandes-Niederbayern. Von 1992 bis 2000 übte er das Amt des Landesvorsitzenden der Mittelstandsunion in der CSU aus, und von 1993 bis 2001 war er stellvertretender Vorsitzender der Mittelstandsvereinigung der CDU/CSU. Seit 1993 ist er erster stellvertretender Vorsitzender des Parlamentskreises Mittelstand (PKM) der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Im Bundestag fungierte er von 1990 bis 1997 als wirtschafts- und verkehrspolitischer Sprecher der CSU-Landesgruppe und war Obmann der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Ausschuss für Wirtschaft sowie Vorsitzender des Unterausschusses „Regionale Wirtschaftspolitik“. Vom 15. Januar 1998 bis Oktober 1998 amtierte Hinsken als Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.

Von 2002 bis 2009 war er Vorsitzender des Ausschusses für Tourismus und zudem seit Dezember 2005 Beauftragter der Bundesregierung für Tourismus. Von 2002 bis 2005 gehörte er dem Vorstand der CDU/CSU-Bundestagesfraktion an. Seit Januar 2003 ist Hinsken Mitglied des Beirates zur Auswahl von Themen und Sonderpostwertzeichen.

Überregional bekannt wurde Hinsken nicht zuletzt als zweimaliger „Stimmenkönig“, der bei den Bundestagswahlen 2002 und 2005 mit 74,6% und 68,0% der Erststimmen jeweils die meisten Stimmanteile der Wahlkreisbewerber in Deutschland erhielt. Bei den Bundestagswahlen 2009 konnte er in seinem Wahlkreis 55,4 % der Erststimmen auf sich vereinigen, während sein Gegenkandidat Michael Adam (SPD) auf 22,4 % kam. Seit April 2011 ist Ernst Hinsken Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft und Technologie des Deutschen Bundestages.

Außerdem ist Ernst Hinsken mit einem Objekt im Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland vertreten. „Rote Eisenbahnlaterne Trophäe 2002/04/0172“ – unter dieser Inventarnummer steht eine Laterne in der Sammlung des Museums. Am 21. Februar 2002 hat Ernst Hinsken während der Rede von Bundeswirtschaftsminister Werner Müller versucht, diese Laterne an Regierungsvertreter zu überreichen. Als Symbol dafür, dass Deutschland bei der Wirtschaftsentwicklung in der EU Schlusslicht war. Für diese Aktion bekam er eine Rüge des Bundestagspräsidenten.

Hinsken wurde auch nie müde, seine politischen Weggefährten von der Schönheit seiner Heimat zu überzeugen. Den damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler überredete er zu einem Urlaub im Bayerwald, Altkanzler Kohl besuchte Hinsken zuhause in Haibach. Sein größter Coup war 2008 der deutsch-französische Gipfel mit Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy in Straubing.

Am 10. Juni 2012 gab Hinsken seinen Verzicht auf eine Kandidatur bei der Bundestagwahl im Herbst 2013 bekannt. Ab 2012 war er Präsident des Deutschen Heilbäderverbandes. Zum 1. Februar 2015 gab er seinen Rücktritt von diesem Amt bekannt.

Auszeichnungen

Literatur

Weblinks