Erwin Eisch

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
Eisch neben einem seiner Kunstwerke. (Foto: Zens)
Erwin Eisch bei der Arbeit.
Erwin Eisch mit Hanns Egon Wörlen, 29. März 2007 in der Sankt Anna-Kapelle (Foto: Martin Ortmeier)
Erwin Eisch mit 82 Jahren. (Foto: Rammer)

Erwin Eisch (* 18. April 1927 in Frauenau; † 25. Januar 2022 in Zwiesel) war ein niederbayerischer Glaskünstler und Maler. Er galt als deutscher Vater der Internationalen Studioglasbewegung.

Leben und Wirken

Erwin Eisch wurde am 18. April 1927 als ältester Sohn von sechs Kindern in Frauenau geboren. Seine Eltern waren der Glasgraveur Valentin Eisch und seine spätere Frau Therese geb. Hirtreiter. Mit 17 Jahren wurde er in den Kriegsdienst eingezogen und landete bald darauf in dänischer Gefangenschaft. Erwin Eisch legte 1946 bis 1948 eine Glasgravurlehre und die Gesellenprüfung in der erst 1946 eröffneten Werkstatt des Vaters Valentin Eisch ab. Gleichzeitig besuchte er die staatlichen Glasfachschule in Zwiesel.

1949 zieht es ihn weg vom Arbeitermilieu nach München um dort Innenarchitektur und Glasdesign zu studieren. 1952 geht er für kurze Zeit zurück nach Frauenau, bis es ihn 1956 erneut nach München verschlägt. Diesesmal widmet er sich einem Sudium der Bildhauerei und Malerei. 1957 wird er Gründungsmitglied der Künstlergruppe SPUR. Die Gesellschaft zu verändern, neue Ansätze in der Kunst, darum geht es. „Damals begann schon 1968.“

1960 gründet er unter anderem mit seiner späteren Frau Gretel Stadler die Gruppe Ramada und testet die Freiheit aus. Mit der Bolus-Krim-Gedächtnisausstellung sorgt er 1961 für einen der letzten Kunstskandale Münchens.

1964 führt ihn eine zufällige Begegnung mit Harvey Littleton nach New York zum 1. World Crafts Council. Dort besucht er auch ein Glasseminar mit Harvey Littlton an der University of Winsconsin. Darauf hin wird Eisch zum Begründer der Studioglasbewegung. Er ist einer der ersten Künstler, der Glas als Medium des künstlerischen Ausdrucks einsetzt.

Erwin Eisch ist neben Bürgermeister Alfons Hannes und Helmut Schneck Initiator des Glasmuseums Frauenau, das 1975 eröffnet wurde. Im Jahr 1995 fand die Eröffnung seiner eigenen Galerie in Frauenau statt.

Anlässlich seines 80. Geburtstages am 18. April 2007 wurde Erwin Eisch die Ehrenbürgerwürde der Gemeinde Frauenau verliehen. Im Jahr 2009 gab Eisch die Ehrenbürgerschaft seiner Heimatgemeinde wieder ab und übergab einen Großteil seiner Werke in einer Stiftung dem Landkreis Regen. Diese Stiftung wird offiziell an Eischs 82. Geburtstag gegründet.

Familientradition

Seit 300 Jahren wird in der Familie Eisch Glas gemacht, über 100 Jahre davon in Frauenau. Erwin Eischs Großvater Anton leitete eine Werkstatt bei Isidor Gistl, dem Pächter der Poschinger-Glashütte. Knapp 50 Jahre später, 1952, gründete sein Vater Valentin eine eigene kleine Glashütte. 50 bis 60 Glasmacher standen da noch an einem Rundofen, bei Isidor Gistl waren es 300 an drei Öfen.

Auszeichnugen

Literatur

Weblinks