Esterer

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Esterer ist eine Maschinenfabrik in Altötting.

Geschichte

Gründung

Am 8. Juni 1862 erhielten der Landwirt, Bierspediteur und Getreidehändler Josef Esterer, der gleichzeitig auch Inhaber der Frachtlinie von Altötting nach Traunstein war, und der Eisen- und Metallgießer Josef Frimberger die Lizenz zum Bau einer Eisengießerei. Beide Partner waren mit Kapital und Fachwissen ausgestattet. Ihre Absicht, den Mörnbach über ein Wasserrad energisch zu nutzen und die nahe liegende Vermutung, dass man für eine Gießerei Brennstoff benötigen werde, sorgten zunächst für Bedenken und Proteste bei der Mörnbachgenossenschaft. Ängste, die Holzpreise in der Region könnten durch den Bedarf der Gießerei in die Höhe getrieben werden, gesellten sich noch dazu. Auf das Wasserrad wurde zunächst verzichtet, und auch die Sorgen um die Holzpreise konnten durch den Hinweis entkräftet werden, dass die Gießerei mit Koks arbeiten werde. Koks aber auch Roheisen konnten damals per Bahnfracht nur bis München oder Landshut geliefert und mussten dann per Pferdefuhrwerk weiter nach Altötting transportiert werden. Trotz dieser bescheidenen Verkehrsbedingungen wuchs das Unternehmen rasch zu respektabler Größe. 1863 ließ sich Frimberger aus nicht näher bekannten Gründen von seinen Söhnen ablösen, was das Unternehmen zu einem Familiengeschäft machte.

Weitere Entwicklung

In der Landwirtschaft, aber auch in der Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse hielt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auch in Bayern die Mechanisierung Einzug. Die Palette der Erzeugnisse der Esterer-Gießerei wuchs schnell von einfachen Bauteilen auf kleine Getreide-Quetschmaschinen, Göpel, Schrotmühlen, einfache Teile für Mühlen und Sägewerke. Neben der Gießerei wurde innerhalb weniger Jahre eine mechanische Werkstatt und eine Schreinerei aufgebaut. Im Jahre 1890 investierte Esterer in ein E-Werk, zunächst um das Unternehmen und ab 1894 auch die Stadt Altötting mit Strom zu versorgen.

Um das neue Wachstum zu stemmen, entschloss sich Andreas Esterer das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln. Mit einer Million Reichsmark ging das Unternehmen als AG an den Start. Bis 1914 entstanden auf dem Fabrikgelände über zwanzig neue Gebäude. Die Zahl der Beschäftigten stieg auf rund 400. Im Jahr 1917 wurde eine eigene Werkfeuerwehr gegründet.

Der Erste Weltkrieg brachte den bau eines Industriegleises zur Bahnstrecke Burghausen-Mühldorf mit sich. Die Weltwirtschaftskrise ihrerseits setzte dem Aufschwung ein Ende. Vielen Abnehmern der Maschinen aus Altötting war durch die Krise die geschäftsgrundlage entzogen. In den weiteren 1930ern wurde das Unternehmen in die Planwirtschaft der NS-Zeit integriert.

Insgesamt hat die Firma Esterer u.a. von ca. 1880 bis 1938 ca. 1500 Dreschlokomobile gebaut, von denen heute nur noch sehr wenige erhalten sind.

Seit den Achtziger Jahren

Ab 1982 gilt die Gießerei als organisatorisch und rechtlich aus der AG ausgegliedert. 1991 wird das Unternehmen durch einen weiteren Standort in Wurzen Sachsen, ein ehemaliges Kombinat aus DDR-Zeiten, ergänzt.

Im Jahr 2008 verkaufte die Esterer AG die beiden Gießerei-Unternehmen. Inhaber ist mittlerweile der frühere Geschäftsführer der Gießerei GmbH, Hans Topol.

Literatur

Weblinks